Der Flüchtlingsrat Rheinland-Pfalz hat am Montag das Ausmaß der Abschiebungen im vergangenen Jahr kritisiert.
Bei insgesamt 1267 Abschiebungen habe sich Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr an 56 der bundesweit insgesamt 168 Sammelabschiebungen beteiligt und belege damit hinter Nordrhein-Westfalen und Bayern den dritten Platz, teilten der Arbeitskreis Asyl – Flüchtlingsrat RLP und der Initiativausschuss für Migrationspolitik am Montag in Mainz mit. Der «besondere Abschiebungseifer» rheinland-pfälzischer Ausländerbehörden vertrage sich nicht mit dem von der Landesregierung betonten Anspruch einer humanitären Flüchtlingspolitik.
An den bundesweit insgesamt elf Sammelabschiebungen nach Afghanistan habe sich Rheinland-Pfalz zehnmal beteiligt, erklärten die beiden Organisationen unter Berufung auf Antworten der Bundesregierung auf eine Bundestagsanfrage. Nur Bayern liege hier vor Rheinland-Pfalz.
Die hohe Zahl von Abschiebungen in Rheinland-Pfalz lasse sich nicht mit überdurchschnittlich vielen Ausreisepflichtigen erklären. So sei im Vergleich mit der Aufnahmequote des Landes die Zahl der Ausreisepflichtigen in Rheinland-Pfalz unterdurchschnittlich. (dpa)