Anklage gegen mutmaßlichen Schleuser-Familienclan in Trier

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Foto: dpa-Archiv

TRIER. Knapp sechs Monate nach der Zerschlagung eines mutmaßlichen Schleuserclans einer libanesischen Familie hat die Staatsanwaltschaft Trier den mutmaßlichen «Kopf der Bande» angeklagt: Der 55 Jahre alte Familienvater soll von Bitburg in der Eifel aus für insgesamt 26 Schleusungen von syrischen Flüchtlingen zwischen Mai 2018 und September 2019 verantwortlich sein, wie die Anklagebehörde am Freitag mitteilte.

In 15 Fällen sei es gelungen, die Personen mit gefälschten Visa vorwiegend aus dem Libanon über die Flughäfen Frankfurt am Main, Düsseldorf, München und Amsterdam einzuschleusen.

In elf Fällen konnten den Angaben zufolge die Schleusungen an den Abflughäfen in Beirut, Damaskus und Moskau oder Teheran verhindert werden, da die Visafälschungen erkannt wurden. Der 55-Jährige soll pro Schleusung zwischen 4500 und 17 000 Euro kassiert haben. Die Aufträge sollen meist von in Deutschland lebenden Verwandten der zu schleusenden Personen gekommen sein.

Mitangeklagt ist der 23 Jahre alte Sohn des 55-Jährigen. Er soll an sechs Schleusungen beteiligt gewesen sein: Er habe die Syrer vom Abflughafen Beirut nach Deutschland begleitet, hieß es. Zudem sollen zwei weiteren Familienmitglieder zur Bande gehören. Wo sie sich aufhielten, sei aber unbekannt. «Nach ihnen wird gefahndet», teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Auch ein 32-jähriger Syrer ist angeklagt. Ihn wird Beihilfe zu drei Schleusungen vorgeworfen. Er habe der libanesischen Familien mit Abhol-Fahrten von Flughäfen geholfen. In Deutschland stellten die geschleusten Syrer dann Asylanträge.

Der mutmaßliche Schleuserclan war im vergangenen Oktober bei Razzien in vier Bundesländern zerschlagen worden. Die Ermittlungen wurden federführend von der Bundespolizei in Potsdam geführt.

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3 Kommentare

  1. Solche Menschen, die den durch unsere Steuern finanzierten Sozialstaat auf diese kriminelle Weise aussaugen, sollte man postwendend in ihre jeweiligen Heimatländer befördern. Prozesse sind zu teuer, abschieben, mit lebenslänglichem Einreiseverbot versehen,und Tschüss.

  2. Laut Herrn Lewentz, unserem Innenminister von der kompetenten SPD-Truppe, gibt es in Rheinland Pfalz keine Clankriminalität, von daher ist dieser Prozess eine Farce.

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