Keine Familienfeste zu Ostern: Ausnahmesituation dauert an

Bund und Länder ziehen an einem Strang und halten mindestens bis zum 19. April an den Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie fest. Rheinland-Pfalz startet eine neue Plattform für ehrenamtliche Hilfe.

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Foto: dpa-Archiv

MAINZ/KOBLENZ/TRIER. Keine Lockerung bis zum Ende der Osterferien, statt dessen ein dringender Appell: Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat die Menschen in Rheinland-Pfalz dazu aufgerufen, auf Familien-Unternehmungen auch zum Osterfest zu verzichten. Die Entwicklungen in der Corona-Krise vom Mittwoch im Überblick:

EINSCHRÄNKUNGEN

Die Ministerpräsidenten der Bundesländer und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beschlossen in einer Telefonkonferenz, die Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens bis zum 19. April aufrechtzuerhalten. Nach Ostern werde sich die Runde wieder austauschen, was dann weiter erforderlich sei.

SCHUTZMASKEN:

Die Landesregierung unterstütze es, wenn Menschen zum Schutz anderer einfache Mund-Nasen-Schutzmasken trügen, sagte Dreyer. In Gesundheitseinrichtungen und in der Pflege seien aber medizinische Schutzmasken erforderlich. An ihrer Beschaffung, auch mit Hilfe des Bundes, werde mit Hochdruck gearbeitet. Eine einmalige Aufbereitung von Schutzmasken mit dem höheren FFP2-Standard durch eine Sterilisation in Krankenhäusern könnte ein Beitrag sein, um auf Lieferengpässe zu reagieren, erklärte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD).

FALLZAHLEN

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz stieg um 6,9 Prozent auf 3036. Bislang sind 25 Menschen an der durch das Virus Sars-CoV-2 verursachten Krankheit Covid-19 gestorben, drei mehr als am Vortag. Darunter waren allein sechs in der Stadt Koblenz.

FELDARBEIT

Hunderte von Menschen haben sich nach Angaben der beiden Bauernverbände in Rheinland-Pfalz zur Mitarbeit auf dem Feld gemeldet, um den Ausfall von Saisonarbeitern in der Corona-Krise auszugleichen. «Es ist überwältigend, dass Hunderte von Mitmenschen schnell und unkompliziert bereit sind, den Bauern- und Winzerfamilien zu helfen», erklärte am Mittwoch der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Michael Horper. Vor allem in großen Betrieben werde dies aber voraussichtlich nicht ausreichen, um in der Saisonarbeit die Lücke zwischen Bedarf und Angebot zu schließen, erklärte der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd.

DORFLÄDEN

Das Innenministerium unterstützt Dorfläden mit Lieferservice mit einer Soforthilfe bis 1500 Euro. «Wir wollen das große Engagement vor Ort mit einer Soforthilfe für solche Dorfläden noch einmal stärken, die nun im Zuge der Pandemie verstärkt auf Auslieferungen setzen und so beispielsweise ältere Mitmenschen versorgen», sagte Innenminister Roger Lewentz (SPD).

LANDTAG

Wegen der Corona-Krise wird erstmals ein Parlamentsausschuss digital tagen. Am nächsten Dienstag (7. April) kommt der Gesundheitsausschuss zu einer Sitzung per Videokonferenz zusammen. Darauf sowie auf weitere digitale Ausschusstermine bis Mitte April verständigte sich der Ältestenrat.

STRAFVERFAHREN

Die Behörden leiten ein Strafverfahren gegen acht Jugendliche ein, die sich in Bingen getroffen und Alkohol getrunken haben. Die Polizei löste das Treffen auf.

EHRENAMT

Die Online-Plattform «teamRLP» soll in der Corona-Krise Ehrenamtliche, Hilfsorganisationen und Behörden vernetzen. Die Plattform soll Angebote für ehrenamtliche Hilfe bündeln und über einen längeren Zeitraum ausreichend Helfer qualifizieren. Die Bandbreite reicht von einfachen Büroarbeiten und Fahrdiensten über Pflege-Tätigkeiten, Bring- und Holservice, Besuchs- und Einkaufsdienste bis zu Fieberambulanzen und Blutspenden.

BARGELD

Zu Beginn der Corona-Krise haben die Menschen in Rheinland-Pfalz nach Angaben mehrerer Banken zunächst deutlich mehr Geld von Konten abgehoben. Mittlerweile habe sich die Lage wieder weitgehend normalisiert, teilten Kreditinstitute mit. Innenminister Roger Lewentz (SPD) und der Präsident des Landeskriminalamtes (LKA), Johannes Kunz, betonten angesichts von Abhebungen hoher Geldbeträge, Geld sei nirgendwo sicherer als bei Banken. Der Sparkassenverband Rheinland-Pfalz betonte, die Versorgung der Bevölkerung mit Bargeld sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen sei.

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