Sorgenkind Busverkehr: Runder Tisch soll in RLP fortgesetzt werden

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Foto: dpa-Archiv

MAINZ. Seit einem Jahr streiten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber um Verbesserungen für Busfahrer – jetzt haben sie sich mit Vertretern von Kommunen und Verkehrsverbünden zusammengesetzt, um im rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium über eine grundlegende Lösung zu beraten. Die Teilnehmer erzielten noch keinen Durchbruch, vereinbarten aber eine Fortsetzung der Gespräche.

Der Runde Tisch in Mainz war das erste Forum dieser Art mit allen Beteiligten. Der Staatssekretär im Verkehrsministerium, Andy Becht (FDP), sprach anschließend von einem sehr konstruktiven Gespräch. «Alle Partner sind bereit, ihren Beitrag zu leisten.» Guter ÖPNV sei eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der alle gefragt seien, Land, Kommunen und Verkehrsunternehmen. «Wir haben uns darauf verständigt, die Gespräche über die Ausgestaltung eines ÖPNV-Indexes zeitnah fortzuführen und bleiben in engem Dialog.»

Dabei handelt es sich um ein Modell mit Zuschüssen des Landes zum öffentlichen Nahverkehr, die dann auch Lohnerhöhungen für Busfahrer abdecken könnten. Eine Sprecherin des Ministeriums betonte die Bedeutung der Tarifautonomie – nur Gewerkschaft und Arbeitgeberverband könnten einen Abschluss herbeiführen. Ein RLP-Index sei nicht von jetzt auf gleich umzusetzen. Auch Hessen habe für ein solches Modell Beratungen von fast einem Jahr benötigt.

Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 9000 Beschäftigten der Branche eine Durchbezahlung der Dienste – also auch der Pausenzeiten zwischen Fahrten, eine Erhöhung des Stundenlohns von derzeit 13,23 Euro auf das hessische Niveau von 15,60 Euro, ein 13. Monatsgehalt, mehr Urlaubsgeld und höhere Zuschläge für Nacht-, Feiertags- und Wochenendarbeit. Die Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe (VAV) Rheinland-Pfalz verweist darauf, dass zusätzliche Belastungen Unternehmen in eine Existenzkrise führen könnten.

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