Frauen fordern Gleichberechtigung in katholischer Kirche

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MAINZ. Unmittelbar vor der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Mainz haben katholische Frauenverbände ihre volle Gleichberechtigung in der Kirche gefordert. «Was wir nicht wollen, ist die eindeutige Rollenzuweisung: Frauen sind fürs Dienen da und Männer für die Macht», sagte die Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Mechthild Heil, am Montag in Mainz.

«Frauen sind bereit, dienende Rollen einzunehmen. Wir fordern aber auch ein, Macht in unserer Kirche zu übernehmen.» Gegen die Mehrheit der Katholiken werde auch die Amtskirche nicht angehen können.

«Wir Frauen sind nicht Christen zweiter Klasse», sagte die Würzburger Diözesanvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB), Edeltraud Hann. Bei den katholischen Frauen herrschten große Enttäuschung, Wut und Trauer. Nötig seien jetzt mutige Schritte zu Veränderungen wie ein Abbau klerikaler Machtstrukturen und eine Sexualmoral, die die Lebenswirklichkeit der Menschen achte. «Wir sind nicht diejenigen, die die Kirche spalten wollen, wir sind der Kern der Kirche», sagte Heil. Dies müsse auch dem Vatikan deutlich gemacht werden.

In einem gemeinsamen Pressegespräch mit der Basisbewegung «Wir sind Kirche» verlangten Initiativen von Betroffenen sexueller Gewalt in der Kirche eine umfassende Entschädigung der Opfer. «Es geht nicht um eine Anerkennung, es geht um eine Entschädigung für den Schaden, der im Leben von Tausenden von Menschen angerichtet ist», sagte Matthias Katsch von der Betroffenenorganisation «Eckiger Tisch». Wenn weiterhin nichts passiere, stelle sich auch die Frage nach zivilem Ungehorsam. «Wir haben bislang davon abgesehen, Gottesdienste zu stören – das wäre eine Möglichkeit.»

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