Enges Ding mit bitterem Ende: Gladiators verlieren Overtime-Krimi gegen Heidelberg

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TRIER. Das wegen des Wetters verlegte Spiel der RÖMERSTROM Gladiators Trier gegen die MLP Academics Heidelberg fand am heutigen Mittwochabend statt. Vor 2.643 Zuschauern, die unter der Woche den Weg in die Arena Trier fanden, kam es zum wichtigen Aufeinandertreffen zweier Playoff-Kandidaten. Die Gladiatoren, auf Platz Vier in die Partie gestartet, empfingen mit den Heidelbergern, vor der Partie Fünfter der BARMER 2. Basketball Bundesliga, einen schweren Gegner.

Für die RÖMERSTROM Gladiators Trier starteten Chase Adams, Jordan Geist, Kyle Dranginis, Stefan Ilzhöfer und Kilian Dietz. Die Hausherren begannen wie bereits in den letzten erfolgreichen Partien mit einer aggressiven Mann-Verteidigung. Jedoch waren die Heidelberger von ihrem Coach Branislav Ignjatovic gut vorbereitet und fanden über schnelle und saubere Ballbewegung stets zu freien Würfen. Da auch die Gladiators gute Wurfquoten erzielten, konnte sich keines der beiden Teams absetzen und so ging es mit einem 21:25 aus Trierer Sicht in die erste Viertelpause.

Das zweite Viertel begann mit guten defensiven Aktionen auf beiden Seiten, sodass die Wurfquoten beider Teams etwas einbrachen und das Spiel am Korb deutlich wichtiger wurde. In dieser Phase konnte vor allem Jordan Geist auf Trierer Seite mit einigen stark vollendeten Drives punkten. Zum Ende des zweiten Spielabschnitts fanden die Heidelberger ihren Wurfrhythmus wieder und erspielten sich eine Vier-Punkte-Führung (37:41). Jedoch fanden die Academics defensiv kein Mittel gegen den gewohnt starken Jordan Geist, der dem Viertel seinen Stempel aufdrückte und die Gastgeber mit elf Punkten im zweiten Viertel im Spiel hielt. Zum Ende des zweiten Viertels zeigte die Anzeigetafel ein 43:47 für die Gäste aus Heidelberg.

Der Beginn der zweiten Halbzeit war von vielen wilden Aktionen und Fouls auf beiden Seiten geprägt. Die Gladiators waren bereits nach zweieinhalb Minuten über der Teamfoulgrenze, dennoch gelang es den Trierern, in dieser Phase die Führung zu übernehmen. Zwei Dreier von Jordan Geist brachten das 56:49 für die RÖMERSTROM Gladiators (25. Spielminute). Eine weiterhin sehr starke Defensive der Trierer kostete die Gäste aus Heidelberg einige Ballverluste und ließ die Führung der Gladiators zweieinhalb Minuten vor Ende des Viertels auf zehn Punkte wachsen (67:57). Dank ihrem Topscorer Davonte Lacy gelang es den MLP Academics jedoch, noch einmal zurück ins Spiel zu finden und so endete der dritte Spielabschnitt mit einer 69:65-Führung für die Gladiators.

Den Heidelbergern gelang es den Schwung aus den letzten Minuten des dritten Viertels mit in den entscheidenden letzten Spielabschnitt zu nehmen. Die Academics zwangen die Gladiators zu Fouls und schweren Würfen, sodass nach sechs gespielten Minuten eine Vier-Punkte-Führung der Heidelberger auf der Anzeigetafel stand (72:76). Zwei Minuten vor Ende der Partie lagen die Trierer noch mit zwei Punkten hinten (78:80) und läuteten damit das Finale dieser hochspannenden und über große Strecken auch hochklassigen Partie in der BARMER 2.Basketball Bundesliga ein. Und es sollte ein Herzschlagfinale werden: erst kassierte Heidelbergs Topscorer Davonte Lacy sein fünftes persönliches Foul, danach gelang es Jermaine Bucknor per Korbleger auf 82:80 für Trier zu stellen, ehe die Heidelberger 30 Sekunden vor Schluss per Layup zum 82:82 ausglichen. Nach Fehlwurf von Jordan Geist sorgte eine starke defensive Sequenz der Trierer für die Verlängerung.

In der Overtime konnten zunächst die MLP Academics freie Würfe kreieren und diese auch treffen. Erst zwei bedrängte Dreier von Jordan Geist, der zu dem Zeitpunkt bereits 36 Punkte erzielen konnte, brachten die Trierer wieder ran. Jedoch fanden Heidelbergs Guards Niklas Würzner und Frederick Nixon die Antwort aus der Distanz und erhöhten eine Minute vor Ende der Verlängerung auf 93:98 aus Sicht der Gladiatoren. Besonders Heidelbergs Nixon nahm nun die Verantwortung auf sich und sorgte mit zwei getroffenen Freiwürfen für die 95:102 Vorentscheidung. Leider gelang es den Gladiators nicht mehr heranzukommen und so ging dieses Herzschlagfinale an die MLP Academics, die mit 97:104 gewannen und damit das Rennen auf das Heimrecht in den Playoffs spannend halten konnten.

Stimmen zum Spiel:

Christian Held, Headcoach RÖMERSTROM Gladiators Trier:
„Glückwunsch an die Heidelberger zum verdienten Sieg. 22 Punkte gegen uns sind in der Overtime einfach zu viel. Es hat uns weh getan, dass Till Gloger heute nicht richtig fit war. Heidelberg hat unser Insidespiel sehr gut verteidigt. Wir konnten den Lauf aus dem dritten Viertel nicht festigen und haben dadurch verdient verloren. Gerade in der Overtime hatten die Academics das Spiel voll unter Kontrolle. Der Fokus muss nun auf dem Spiel am Samstag in Paderborn liegen.“

Branislav Ignjatovic, Headcoach MLP Academics Heidelberg:
„Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und konnten den Lauf der Trierer nach der Halbzeit auch unter Kontrolle bringen. Ich war sehr zufrieden, wenn man bedenkt, dass wir aktuell teilweise nur mit acht Spielern trainieren können. Als Adams sein viertes und fünftes Foul bekam, haben wir unsere Chance gesehen und genutzt und ich denke am Ende haben wir auch verdient gewonnen.“

Für Trier spielten: Chase Adams (2 Punkte), Kyle Dranginis (5), Kevin Smit (11), Jermaine Bucknor (14), Rupert Hennen (0), Lucien Schmikale (0), Kilian Dietz (3), Thomas Grün (6), Stefan Ilzhöfer (14), Jordan Geist (38), Till Gloger (4) und Vincent Hennen (0).

Beste Werfer MLP Academics Heidelberg: Davonte Lacy (24 Punkte), Frederick Nixon (22) und Adam Eberhard (15)

Weiter geht es bereits Samstag in Paderborn gegen die Uni Baskets. Das Hinspiel in Trier endete vor mehr als 4.000 Zuschauern mit 91:76 für die Gladiatoren. In Paderborn gilt es nun für die Mannschaft vom Trierer Headcoach Christian Held, die nächsten Punkte einzufahren. Auch die Paderborner waren vom Sturm „Sabine“ betroffen und mussten genau wie die Trierer ihr letztes Ligaspiel verschieben.

Mit den Uni Baskets Paderborn wartet ein Team auf die RÖMERSTROM Gladiators, welches zu den offensivstärksten der Liga gehört. Das weiß auch Gladiators-Coach Christian Held und warnt: „Sie haben mit McCullum mit Sicherheit einen der besten Point Guards der Liga in ihren Reihen, mit Buntic und Seiferth kommen zwei sehr ligaerfahrene große Spieler dazu. Für uns wird es darum gehen, diese Offensivmaschinerie etwas zu verlangsamen und zu versuchen die Paderborner zu Ballverlusten zu zwingen“. Diese offensive Gefahr, die von den Uni Baskets ausgeht, lässt sich auch statistisch nicht leugnen: Mit einer Wurfquote von 49,7 % als Team stehen die Paderborner auf dem dritten Platz in der BARMER 2. Basketball Bundesliga, mit 37,6% von der Dreierlinie sogar auf Platz Zwei. Nur die NINERS aus Chemnitz erzielen durchschnittlich mehr Punkte und Assists pro Spiel als die Westfalen. Lediglich von der Freiwurflinie können die Uni Baskets nicht vollends überzeugen und stehen dort mit einer Trefferquote von nur gut 70% auf dem vorletzten Platz im ligaweiten Vergleich.

„Wir müssen über defensiven Druck die Paderborner Wurfquoten so gering wie möglich halten, gut rebounden und selbst Druck ausüben um gegen die starke Offense der Uni Baskets bestehen zu können“, weiß auch Christian Held. Es ist kein Geheimnis, dass es auf die Defensive der Trierer ankommen wird, um die Paderborner zu stoppen. Besonders in Paderborn müssen die Gladiatoren über die gesamte Spielzeit hellwach agieren, um die starken Scorer der Hausherren am Punkten zu hindern. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, wenn die RÖMERSTROM Gladiators im Sportzentrum Maspernplatz auf die Uni Baskets Paderborn treffen. Spielbeginn am Samstag, den 15. Februar, ist um 19:30 Uhr.

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