ZELL/ TRIER/ KOBLENZ. Nach den starken Regenfällen der letzten Tage haben die Hochwasserschutzmauern in Zell das Wasser der Mosel zunächst aus der Stadt gehalten. Das Wasser habe am Mittwochmorgen etwa zehn Zentimeter unter dem oberen Mauerende gestanden, sagte eine Polizeisprecherin. Würde das Wasser über die Absperrungen schwappen, wäre die gesamte Innenstadt betroffen. Deshalb räumten Anwohner vorsorglich Keller aus.
Die Mosel erreichte am Pegel Trier laut Hochwassermeldezentrum Rheinland-Pfalz am Dienstagabend mit 9,07 Metern ihren diesjährigen Höchststand – rund 5,50 Meter mehr als normal. Die Tendenz war jedoch fallend: Am Mittwochmorgen lag der Pegelstand noch bei 8,77 Metern. Den Angaben zufolge handelt es sich um ein Hochwasser, wie es alle zwei bis fünf Jahre vorkommt. Zum Vergleich: Beim «Jahrhunderthochwasser» 1993 war der Pegel auf 11,28 Meter gestiegen.
Weiter flussabwärts stieg das Wasser am Mittwoch zunächst noch. Für den Pegel Cochem erwartete das Hochwassermeldezentrum am Mittwochvormittag einen Wasserstand zwischen 7,80 und 7,90 Metern. Die Polizei sperrte deshalb mehrere Abschnitte der Bundesstraßen 416 und 49 zwischen Cochem und Koblenz. «Die Leute sind das gewöhnt», hieß es aus der Leitstelle des Polizeipräsidiums Koblenz. Größere Zwischenfälle habe es zunächst nicht gegeben.
Die Mosel war bereits in der Nacht zum Dienstag vielerorts über die Ufer getreten und hatte Straßen und Keller überflutet. In etlichen Orten wurden mobile Hochwassermauern aufgebaut. Bei Koblenz, wo die Mosel in den Rhein mündet, wird das Hochwasser voraussichtlich noch bis in die Nacht auf Donnerstag steigen. Dann könnte hier nach Angaben des Hochwassermeldezentrums ein Pegelstand von um die sieben Meter erreicht werden.
Die Pegelstände der Saar waren rückläufig. Das geht aus Informationen des Hochwassermeldediensts Saarland hervor. Wann die Stadtautobahn in Saarbrücken wieder freigegeben wird, war einem Polizeisprecher zufolge aber noch unklar. Die Fahrbahn war am Dienstag zwischen Luisenbrücke und Bismarckbrücke gesperrt worden.
(dpa/lrs)