Naturschützer wollen abgestorbene Bäume im Wald lassen

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Oliver Berg // dpa

SAARBRÜCKEN. Abgestorbene Bäume sollten nach Einschätzung des Naturschutzverbands BUND nicht entfernt werden, sondern als ökologisch wertvolles Totholz im Wald bleiben.

«Wenn sich gerade mit dem Holz ohnehin nichts verdienen lässt, ist es auch aus wirtschaftlicher Sicht das Beste, es im Wald stehen zu lassen», erklärte die rheinland-pfälzische BUND-Vorsitzende Sabine Yacoub am Montag in Mainz. Wenn abgestorbene Bäume entfernt würden, entstünden große Kahlflächen. Die verbliebenen Bäume seien dann «plötzlich deutlich mehr Sonne und Wind ausgesetzt und sterben meist ebenfalls ab».

Totholz im Wald sei zudem für viele Tier- und Pilzarten von großer Bedeutung, erklärte Yacoub. Stehendes Totholz biete etwa Fledermäusen und Spechten einen idealen Lebensraum.

Der BUND Rheinland-Pfalz wandte sich auch gegen Kritik der rheinland-pfälzischen FDP-Bundestagsabgeordneten Carina Konrad, die von der Bundesregierung mehr Tempo bei den zugesagten Finanzhilfen für den Wald forderte. «Wir brauchen jetzt nicht schnell viel Geld, um irgendwelche Bäume anzupflanzen, sondern gute Konzepte, wie wir mit den Schäden durch den Klimawandel in unseren Wäldern umgehen können», sagte Yacoub.

Bei der Wiederbewaldung seien natürliche Prozesse am sinnvollsten. So könne bereits vorhandener Jungwuchs durch vorhandene Samen ergänzt werden, die in den nächsten Jahren keimten. Je nach Standort werde sich so eine passende Artenzusammensetzung entwickeln. Problematisch sei aber eine «unnatürlich hohe Dichte aus Pflanzenfressern wie Reh- und Rotwild». Hier müssten Jäger dafür sorgen, dass die Wildbestände auf ein waldverträgliches Maß reduziert würden.

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