Neuer Mietspiegel für Trier, Mainz und Landau wirft Schlaglicht auf Wohnkosten

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TRIER/MAINZ. Der Anstieg der Wohnungsmieten in den Städten an Rhein und Mosel ist ungebrochen. In der Landeshauptstadt Mainz ging es seit 2014 jedes Jahr im Schnitt um 3,4 Prozent nach oben – doppelt so hoch wie die Inflationsrate in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr.

Dies geht aus dem neuen Mietspiegel hervor, über den der Mainzer Stadtrat am 18. Dezember beraten wird. Auch in anderen Städten wie Trier, Koblenz und Landau muss vor allem für neu angebotene Wohnungen immer mehr bezahlt werden.

Eine soeben vorgelegte Immobilienmarktstudie der Wirtschaftsförderung von Bad Kreuznach weist nach Daten der Investitions- und Strukturbank (ISB) für Mainz seit 2012 eine Steigerung der Neuvertragsmieten um 24,3 Prozent aus – auf 11,40 Euro je Quadratmeter im zweiten Quartal 2019. Die hohe Nachfrage nach Wohnraum in Mainz macht sich auch in der Umgebung deutlich bemerkbar. In Bad Kreuznach schnellten die Neuvertragsmieten im gleichen Zeitraum um 44,7 Prozent auf 8,00 Euro hoch, in Worms um 31,3 Prozent auf 7,84 Euro.

Für neue Wohnungsangebote in Trier ermittelte der Immobilien-Portalbetreiber Immowelt eine mittlere Miete von 9,20 Euro je Quadratmeter (Median der angebotenen Nettokaltmieten), 15 Prozent mehr als 2014. Im gleichen Zeitraum stiegen die Mieten der Immowelt-Angebote für Landau um 25,4 Prozent auf 8,90 Euro. In Ludwigshafen ging es um 15,7 Prozent auf 8,10 Euro hoch, in Koblenz um 21,5 Prozent auf 7,90 Euro.

In den Ergebnissen des neuen Mietspiegels sieht die Stadt Mainz ein Spiegelbild ihrer Entwicklung zur «Schwarmstadt». Als Landeshauptstadt und als bedeutender Hochschul- und Medienstandort ziehe Mainz viele junge Menschen an. So habe die Bevölkerung allein in den vergangenen fünf Jahren um 10 000 zugenommen. Mainz zähle zu den zehn teuersten Mietstädten in Deutschland. Gegenüber der letzten Erhebung zum Stichtag 1.10.2014 seien die Mieten von Wohnungen um 13,6 Prozent gestiegen.

Am günstigsten sind in der Landeshauptstadt Wohnungen mit mittlerer Ausstattung, vor 1969 erbaut und mit einer Fläche von 40 bis 60 Quadratmetern. Hierfür weist der Mietspiegel einen mittleren Wert (Median) von 4,66 Euro Kaltmiete je Quadratmeter aus – bei 50 Quadratmetern wären das 233 Euro. Am teuersten sind ebenso große Wohnungen mit guter Ausstattung, die nach 2011 erbaut wurden: Eine Miete von 11,72 Euro je Quadratmeter sind bei 50 Quadratmetern 586 Euro. Für Apartments bis 40 Quadratmeter wird ein Mietpreis bis 12,18 Euro ausgewiesen.

«Nicht nur Niedrigverdiener, sondern auch Haushalte mit mittlerem Einkommen haben Probleme, eine bezahlbare Bleibe zu finden», erklärt die Stadt. Das Land unterstütze mit seinen Förderprogrammen die Schaffung förderfähiger Wohnungen mit sehr attraktiven Konditionen, doch fehlen weiterhin geförderte Wohnungen. Auch mangele es an Wohnungen, die preislich über dem förderfähigen Niveau, aber unterhalb des durchschnittlichen Mietniveaus liegen. Der Wohnungsmarkt wird daher als angespannt bezeichnet. «Neuvertragsmieten sind häufig sehr hoch.»

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12 Kommentare

  1. In Trier gibts mehr Wohnungen als gebraucht! In allen Preislagen! Die Wohnungsblase wird in den nächsten Jahren platzen! Schon jetzt stehen mehr als 100 Wohnungen in der Innenstadt leer! Schon jetzt melden sich nur noch Asylanten auf Wohnungsangebote!

    • Lächerliche Aussage. Wie kommt es denn dann das über 3000 Wohnberechtigungsscheine nicht bedient werden können? Darunter 2/3 für Familien?
      Und welchen Einfluss auf den Markt und die Preisentwicklung wird es nehmen wenn in den nächsten Jahren tausende Wohnungen aus der Mietpreisbindung herausfallen(Besonders betroffen werden sein Schammert, Mariohof,Weidengraben und Ehrang)?

  2. Im internationalen Vergleich sind die Mieten in deutschen Metropolen relativ günstig, Berliner Mieten sind nur zwei Drittel bis halb so teuer im Vergleich zu London oder Paris. Der dt. Wohnungsmarkt ist mehr umkämpft, denn der Wohneigentümer-Anteil in der deutschen Bevölkerung ist viel geringer ist als in anderen Nationen, in Deutschland ist der Vermieter besonders oft eine Institution und kein einfacher Wohneigentümer. (Mittels Schuldenmachens gewordene Wohneigentümer kann man zu den Mietern dazuzählen: Deren Bude gehört der Bank und nicht ihnen.) In einer Niedrigzinsphase investieren Institutionen in Immobilien und Immobilienkredite – das daraus resultierende Immo-Mehrangebot überholt die Nachfrage und die EZB ist dann hoffentlich noch in der Lage, erneut Bankenrettung zu betreiben. Hoffentlich ist die Gelddruckmaschine NOCH nicht wegen Überlastung in die Luft geflogen. Die Verbraucher bezahlen letztendlich immer alles alleine: Entweder hohe Mieten oder etwas später eben hohe Steuern für die Bankenrettung bei grassierendem Wohnungsleerstand. Die aktuelle Inflation manifestiert sich über sinkende Qualität der Waren ebenso wie über steigende Preise, die Zweiklassengesellschaft wird jetzt richtig extrem (Gated Communities, Ideologisierung, No-Go-Areas, Titel- und Pöstchengeklüngel).

    • Für mich ist es eine reine Spekulation. Ich bin in Trier geboren und habe auch schon in Köln und Hamburg gelebt. Der Witz ist, dass ich in den 2 Metropolen-Städten günstigeren Wohnraum gefunden habe, als in Trier. Die Vermieter hier verlangen oft viel zu hohe Mietpreise, hinzu sind die Wohnungen oft nicht im besonders guten Zustand. Viele Vermieter haben vergessen, das Eigentum verpflichtet. Hinzu haben wir in Trier natürlich das Problem, dass immer mehr in Luxemburg arbeitenden Menschen lieber in Trier leben möchten und oft auch diesen Mietpreis bezahlen können. Ich kenne einige Vermieter in Trier. Doch Seriöse sagen mir, dass sie lieber Wert auf Mieter legen, die langfristig in den Wohnungen leben und natürlich auch sorgsam mit den Wohnungen umgehen. Leider gibt es aber zunehmen auch Vermieter, die nur noch spekulieren und im wahrsten Sinne des Wortes nur noch raffgierig sind. Doch das Risiko ist dann natürlich, dass immer mehr Menschen nur kurzfristig in den teueren Wohnungen leben, weil sobald sich Arbeitsverhältnisse ändern, viele Mieter sich die Wohnungen nicht mehr leisten können. Das hat heute auch längst nichts mehr mit beruflicher Qualifikation zu tun. Wir befinden uns bald am Ende der Spitze. Die raffgierigen Vermieter und Eigentümer werden noch wach werden . Seriöse Vermieter, die lieber auf Qualität als auf Quantität Wert legen sind da schlauer.
      Es verdient nun mal nicht jeder Trierer in Luxemburg sein Geld. Und wie wir das nun jeden Tag zu hören bekommen, leben immer mehr Menschen ungewollt im Niedriglohnsektor. Die Blase wird bald platzen.

  3. “ Jobcenter zahlt “
    Das ist die Antwort der Mietinteressenten.
    Wohnraum – auch bezahlbaren – gibt es genügend in Trier.
    Es herrscht ein Überangebot.
    Wie schwierig es ist, potenzielle Mieter zu finden, erlebe ich täglich.
    Trier ist nicht Frankfurt, Köln, München oder Berlin auch wenn
    “ Mann “ sich damit vergleichen möchte.
    Vermieterin Alice

  4. Demnächst werden 10-20% der Wohnungen in Trier leer stehen! Aber bis unsere verantwortlichen Politiker das merken, bricht der größte Teil des Wohnungsmarktes zusammen! Aber das sind dann die Argumente für weitere Zuwanderung zu fördern! So hat alles seine Begründung!

  5. Wenn Ihre Aussage stimmt, und es so viele leere Wohnungen gibt, wie ist dann zu erklären, dass besonders kleine Wohnungen mit 1-2 Zimmern überdurchschnittlich teuer sind? Gäbe es viele freihstehende, müssten deren Preise fallen-nicht steigen.

    • Es gibt ausreichend große Wohnungen!!!! Sowohl in der Innenstadt wie auch in den Vororten! Bei 1-2 Zimmerwohnungen bis 60 m/2 gibts natürlich Preisanstiege! Große Wohnungen werden in den nächsten Jahren immer billiger!

  6. Ich suche seit 9 Monaten eine Wohnung in Trier und da bin ich nicht alleine. Meine Familie und ich sind gesammt 5 Personen davon 3 Kinder dazu noch im alg2 Bezug. Wir bekommen eine Absage nach der anderen. Entweder zuviel Kinder oder eben alg2. Also was mache ich falsch wenn es doch ein Überangebot gibt?

    • Vielleicht wollen die Vermieter keine Mieter die Ihre Wohnung vom Arbeitsamt/Jobcenter bezahlt bekommen? Denn wenn sie sich schon entschließen ihre Wohnung vom Jobcenter zahlen zu lassen, dann geben sie die lieber an Migranten, da gibts ohne Probleme 2-3 eu p/m2 mehr und das ohne die Größe nachzumessen! Ziemlich krank das System!

  7. Hier bei uns im Haus wohnte erst ein Mann, ich denke aus dem Kosovo in einer 1 Zimmer Wohnung. Später kam seine Frau hinzu und seit ein paar Tagen wohnt der Sohn ( ca. Mitte 20 ) auch noch dort mit. Hier ist Betrieb im Parterre mittlerweile wie am Hauptbahnhof, kommt doch auch zusätzlich noch viel Besuch. Wie viele wohnen dort auf 28qm in Zukunft???

  8. Hier frage ich mal, ist es nicht in Ihrem Interesse, zur Generierung hoher Courtage, den Wohnungsmarkt recht klein zu halten. Ich hatte 2 mal eine Maklerinnen mehr als hmm besser kennengelernt, die habe ich beide abgeschossen. Mit solchen Menschen kann ich nicht. Aus der Not geboren, gejammert nach dem Umkehrmodus des Bestellerprinzips. Ich würde mich für diesen Beruf einfach nur schämen.

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