TRIER. Es ist ein Verein, der Kindern und Jugendlichen von psychisch erkrankten Eltern hilft: «Auryn Trier» biete «einen sicheren Platz», bei dem Kinder ihre Gefühle zeigen oder über die Krankheit ihrer Eltern reden könnten, sagte die Vereinsvorsitzende Gabriele Apel in Trier. Für seine Arbeit wird der 2001 gegründete Verein an diesem Donnerstag (28. November) in Budenheim bei Mainz mit dem Kinderschutzpreis des rheinland-pfälzischen Landesverbandes des Kinderschutzbundes ausgezeichnet.
«Kinder können kaum nachvollziehen, was geschieht, wenn Eltern psychisch erkranken und verstehen die Reaktionen nicht», sagte die Geschäftsführerin vom Kinderschutzbund, Iris Geißler-Eulenbach, in Mainz. «Sie fühlen sich schuldig.» Genau da setze Auryn an: Kinder bekämen Klarheit, wie sie die Erkrankung der Eltern einschätzen und damit umgehen könnten, sagte Geißler-Eulenbach. Der Verein hat sich nach dem magischen Amulett aus dem Roman «Die unendliche Geschichte» von Michael Ende benannt, das Kraft und Stärke bringen soll.
In Deutschland ist nach Angaben des Kinderschutzbundes mehr als jeder vierte Erwachsene von einer psychischen Erkrankung betroffen. Vor allem Angststörungen, Depressionen und Störungen durch Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch träfen nicht nur die knapp 18 Millionen direkt Betroffenen, sondern auch deren Kindern. Apel sagte, man gehe von bundesweit mehr als drei Millionen Kindern aus, die unter der psychischen Erkrankung eines Elternteils litten.