Trierer Weihnachtsmarkt wird nachhaltiger

8
Der Trierer Weihnachtsmarkt (2019) - Foto: lokalo.de (se)

TRIER. Der Trierer Weihnachtsmarkt hat auf dem Weg zu einer nachhaltigen, gerechten und ökologischen Gestaltung weitere Schritte unternommen und kommt damit Forderungen aus dem Trierer Stadtrat aus dem Jahr 2018 nach.

Der zuständige Kultur- und Ordnungsdezernent Thomas Schmitt überzeugte sich am ersten Öffnungstag des Weihnachtsmarktes vor Ort von den Fortschritten, die die Arbeitsgemeinschaft (Arge) Trierer Weihnachtsmarkt umgesetzt hat. Getränke wie Glühwein und Glühviez werden schon seit Jahren regional von Winzern und Landwirten von der Mosel und aus der Eifel bezogen. Auch die an den Ständen angebotenen Fleischwaren stammen seit dem ersten Weihnachtsmarkt vor 39 Jahren von einem regionalen Metzger aus dem Hunsrück, der seine Tiere von Landwirten bezieht, die nachweislich keine Massentierhaltung betreiben.

Auf dem Weihnachtsmarkt wird – gemäß den Grundsätzen der FairTrade-Stadt Trier – fair gehandelter Kaffee in diesem Jahr verkauft. An den Ständen gibt es einen weitgehenden Verzicht auf Plastik als Verpackungsmaterial, das Müll-Aufkommen soll durch getrennte Einsammlung reduziert werden. Die Stromversorgung wurde auf Ökostrom der Stadtwerke Trier umgestellt, die Beleuchtung auf sparsames LED-Licht. Und bei den Verkaufsständen ist erstmals ein Stand mit Up-Cycling-Produkten vertreten. Dezernent Thomas Schmitt zeigte sich erfreut über die Verbesserungen: „Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen ist der Stadt sehr wichtig – und das gilt natürlich auch bei einem für die Stadt und den Tourismus so bedeutenden Ereignis wie dem Trierer Weihnachtsmarkt.“

Angela Bruch von der Arge Trierer Weihnachtsmarkt sagt: „Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Regionalität sind auf dem Trierer Weihnachtsmarkt seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen bei unseren Produkten und in unserem Handeln. Wir haben in diesem Jahr mit weiteren Investitionen, beispielsweise in die LED-Technik, sowie mit neuen Getränkeangeboten und Upcycling-Artikeln dies besonders berücksichtigt. Auch in Zukunft fühlen wir uns diesem Thema in besonderer Weise verpflichtet.“

Bei den Fortschritten soll es nicht bleiben. Für kommendes Jahr strebt die ARGE Trierer Weihnachtsmarkt eine Selbstverpflichtung der Händler an, auf Produkte zu verzichten, die ganz oder teilweise durch Kinderarbeit hergestellt werden. Offiziell eröffnet wird der 40. Trierer Weihnachtsmarkt am kommenden Dienstag, 26. November, um 17 Uhr vom Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe. Dabei wird auch die neue Deutsche Glühweinkönigin gekrönt. Außerdem tritt der Kinder- und Jugendchor des Stadttheaters Trier auf sowie Solisten aus dem Weihnachtsmärchen „Aladin und die Wunderlampe“.

Vorheriger ArtikelFahrer steigt aus und wird von Lkw erfasst: Toter bei Unfall auf der A60
Nächster ArtikelUnverständnis von Trierer Katholiken über Verfügung aus Rom

8 Kommentare

  1. Ganz im Ernst. Der Trierer Weihnachtsmarkt schmückt sich mit diesen Feststellungen ja deutlich. Aber Nachhaltigkeit fängt nicht nur bei den Produkten an, sondern auch bei den Arbeitsbedingungen. Ich frage mich jährlich, woher die Arbeitnehmer hinter den Ständen kommen und unter welchen Bedingungen diese arbeiten müssen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass diese einen fairen Lohn für ihre lange Arbeit in der Kälte erhalten. Unterstellungen möchte ich hier nicht anstreben, aber die Meinungen aus den anderen Berichten zeigen, dass der Trierer Weihnachtsmarkt schon so manche Schwachstellen hat.
    Z. B. der Glühwein. Hier ist es nahezu immer praktisch, wenn dieser aus der Region stammt. Denn mehrere tausend Liter lassen sich schlecht bzw. nur teuer durch Deutschland verschicken. Schmecken tut dieser Glühwein nicht und kommt auch nicht wirklich heiß von der Theke. Der Glühwein stammt nach meinen Informationen aus dem Moseldorf Mehring, ca. 20 km von Trier entfernt.

    Wer wirklich einen nachhaltigen und fairen Weihnachtsmarkt besuchen möchte, der geht besser zum Sterntaler Weihnachtsmarkt (http://www.sterntaler-weihnachtsmarkt.de). Hier steckt ein gemeinnütziges Unternehmen dahinter, welches nicht die höchste Priorität der Gewinnmaximierung hat. Produkte von der Stange konnte ich dort bisher noch nicht erblicken.

    • Genau! Gemeinnützig und dann alles was erwirtschaftet wird, wird an die Vorstände ausgezahlt! So hat das Francesco Sana auch seinerzeit mit der“Produktion“ gemacht! Nur die Doofen haben dieses System des Ausplünderns noch nicht verstanden und loben solche Vereine als Gemeinnützig und Kulturschaffende!

      • Herr Gorn,

        seit wann hat eine UG einen Vorstand? Und das Finanzamt gibt bestimmt nicht den Titel der Gemeinnützigkeit heraus, wenn ein Unternehmen das Geld im hinteren an die Führungsposition weitergibt.

        Von daher kann ich Ihren Beitrag nicht verstehen.

    • Wenn man vor Weihnachten in die Metro geht sieht man wo der Glühwein herkommt , aus 50 l Plastikbehältern wahrscheinlich noch Made in China, jedenfalls schmeckt das Zeugs so.

  2. Und für die Jobs auf dem Weihnachtsmarkt, die weder sozialversicherungspflichtig noch von Dauer sind, werden vom Trierer Jobcenter Arbeitslose gezwungen sich zu bewerben. Sehr nachhaltig.

  3. Dieser Weihnachtsmarkt ist aber gar nicht nicht einladend, Nachhaltigkeit hin oder her.

    Und dann noch diese Beduinenzelte aus Plastik, grauselisch.

  4. Ist das der Weihnachtsmarkt, wo ich heute im Februar 2020 schon weiss wo die Buden in der Weihnachtszeit 2020 stehen werden, der Weihnachtsmarkt der aber keinerlei Überraschung mehr für mich hat?

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.