Lange Gesichter trotz starkem Start: Gladiators Trier verlieren bei den Nürnberg Falcons

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TRIER. Ohne Grün und Schmitz kehren die Gladiators ohne Punkte aus Franken zurück. Beste Werfer für Trier: Jordan Geist (27 Punkte) und Till Gloger (15 Punkte). Nächstes Spiel am 23. November zuhause gegen die Bayer Giants Leverkusen.

Rupert Hennen, Jordan Geist, Kyle Dranginis, Jermaine Bucknor und Till Gloger, so lautete die Starting Five der RÖMERSTROM Gladiators Trier, die gegen Nürnberg verletzungsbedingt auf Flügelspieler Thomas Grün (Muskelfaserriss) sowie Kapitän und Spielmacher Simon Schmitz (Schmerzen im Fuß) verzichten mussten. Doch auch auf Seiten der Nürnberger fehlten gleich mehrere Akteure, etwa die beiden Guards Marcell Pongo (Probleme am Fuß) und Matthew Meredith (Achillessehnenriss). Nur acht Spieler standen insgesamt für die Falcons auf dem Spielberichtsbogen.

Das Spiel zweier Playoff-Kandidaten in der BARMER 2. Basketball Bundesliga begann mit leichten Punkten am Brett für Nürnbergs Stephan Haukohl (2:0), in der von Beginn an sehr lauten Halle am Airport. Doch auch Trier kam gut ins Spiel, durch Punkte von Till Gloger und den freien Dreier für Rupert Hennen (2:5). Und es ging erfreulich weiter: Erneut Gloger und dann Jordan Geist erhöhten die Führung der Gäste (4:9). Nach dem herrlichen Korbleger nach Spin Move von Gloger zum 6:13 für Trier (5. Minute) hatte Nürnbergs Headcoach Vytautas Buzas genug gesehen – Auszeit Falcons. Auch in der Folge kam Trier immer wieder an die Freiwurflinie und dort zu einfachen Punkten. Etwa vom starken Stefan Ilzhöfer zum 12:19. Trier war voll da, verteidigte druckvoll und traf die offenen Würfe. Jordan Geist markierte aus der Mitteldistanz das 12:25 für die Gladiatoren und das Nürnberger Publikum war zu diesem Zeitpunkt bereits etwas leiser. 15:28 lautete die Führung der RÖMERSTROM Gladiators Trier nach den ersten zehn Minuten.

Im zweiten Viertel brachte Triers Headcoach Christian Held dann früh auch Vincent Hennen ins Spiel, der nach dem Ausfall von Schmitz auf den Guard-Positionen kurzzeitig für Entlastung sorgen sollte. Früh gefragt war auch Kilian Dietz: Der bis dato sehr starke Till Gloger bekam früh im zweiten Abschnitt sein zweites Foul gepfiffen und Dietz kam in die Partie. Der offensive Rhythmus der Gladiatoren ging jetzt etwas verloren und Nürnberg fand am Brett mehrfach Sebastian Schröder für einfache Punkte. 20:29 stand es nach etwas mehr als zwei Minuten im Viertel, ein 5:1-Run der Falcons zwang Christian Held zur ersten Auszeit. Und prompt war auch die Nürnberger Halle wieder im Spiel! Der 2,11 Meter-Mann Jonathan Maier wuchtete einen Dunking zum 24:31 durch den Ring und es wurde noch etwas lauter. Würde die Führung der Trierer Bestand haben? Mit zwei erfolgreichen Freiwürfen stellte Jordan Geist Mitte des Viertels wieder auf plus Neun (24:33). Doch der US-Amerikaner Duane Wilson drehte jetzt für die Falcons auf und war mehrfach mit Einzelaktionen erfolgreich. Nur noch 30:36 für Trier. Aber auch Jordan Geist war inzwischen hellwach und antwortete per Distanzwurf zum 30:39 für die Gladiatoren. Zwei Angriffe später jedoch das 34:39 durch den insbesondere körperlich sehr präsenten Maier für die Franken. Trier brauchte jetzt mehrfach zu lange, um die eigenen Offensiv-Systeme auszuspielen und produzierte Ballverluste. 1:24 Minuten vor der Halbzeitsirene traf Stephan Haukohl zum 36:39 für Nürnberg – Auszeit RÖMERSTROM Gladiators Trier. Die Gladiatoren schafften es, eine 36:40-Führung mit in die Halbzeit zu nehmen, dennoch war es aus Sicht der Gäste ein Viertel mit (zu) vielen vermeidbaren Fehlern.

Nürnberg kam mit Punkten von Maier aus der Halbzeit und verkürzte mit dem ersten Angriff auf 38:40. Die Gladiators suchten und fanden Gloger am Brett, der jedoch gegen den baumlangen Jonathan Maier zwei Mal verfehlte. Doch die Schnelligkeit von Jordan Geist stellte die Nürnberger noch immer vor große Probleme und dem US-Amerikaner gelang es, Lücken für sich und seine Mitspieler zu reißen. 38:43 für Trier. Beide Mannschaften agierten jetzt offensiv wie defensiv fokussiert, so dass sich zunächst keine Seite entscheidende Vorteile verschaffen konnte. Exemplarisch dafür der Dreier von Jermaine Bucknor zum 44:50 für Trier, prompt gekontert per Dunking an der Baseline von Duane Wilson (46:50). Bei den Gladiators tauchten jetzt die ersten Foulprobleme auf, vier persönliche Fouls zwangen den sehr engagierten Rupert Hennen Mitte des dritten Viertels auf die Bank. Nur noch 50:52, die lautstarke Atmosphäre in der engen Nürnberger Halle schien jetzt Wirkung auf die Trierer zu zeigen. Und tatsächlich traf Veteran Sebastian Schröder den Dreier zur 53:52-Führung für die Falcons. Die so stark gestarteten Trierer standen jetzt mächtig unter Druck. 55:55, noch drei Minuten im Viertel. Nürnberg agierte jetzt selbstbewusst, Trier mehrfach glücklos. Phillip Daubner traf per „And one“ zum umjubelten 60:55 für die Gastgeber. Jordan Geist sorgte mit seinem Dreier im Gegenzug dafür, dass Trier den Anschluss behielt (60:58). Aber das Viertelende gehörte erneut Nürnberg, in einer jetzt extrem lauten Halle: 67:60 hieß es nach 30 gespielten Minuten.

Würde Trier nochmals zurückkommen können? Insbesondere der extrem souverän agierende Duane Wilson beantwortete diese Frage mit seinem eiskalten Dreier zum 72:64 zunächst mit einem klaren „Nein“. Noch acht Minuten. Die Falcons hatten jetzt trotz ihrer kurzen Rotation viel Länge auf dem Parkett, womit die Gladiatoren ihre Probleme hatten. Exemplarisch dazu der Korb plus Bonusfreiwurf von Stephan Haukohl gegen den deutlich kleineren Jordan Geist zum 75:66. Till Gloger erarbeitete an der Freiwurflinie das 75:68, Jordan Geist per Drive dann das 77:70. Gelungene und wichtige Einzelaktionen der Trierer Topscorer waren das. Aber die Zeit zum Aufholen des Nürnberger Vorsprungs, sie wurde jetzt knapper und knapper: Dreier Daubner zum 80:70 und nur noch fünf Minuten Zeit. Die gastgebenden Falcons hatten jetzt nicht nur die Zeit, sondern auch die eigene Abgeklärtheit und das laute Publikum auf ihrer Seite. Noch 3:28 Minuten bei unverändertem Spielstand. Kevin Smit verkürzte an der Freiwurflinie auf 80:72. Es waren die ersten Trierer Punkte seit langer Zeit. Doch nur Sekunden später verwandelte Sebastian Schröder den Dreier zum 83:72 für die Nürnberg Falcons BC, bei nur noch 2:03 Minuten Restspielzeit. Es war die Vorentscheidung, in einer umkämpften Partie, bei der die Nürnberg Falcons mit 91:79 die Oberhand behielten.
Weiter geht es für die RÖMERSTROM Gladiators Trier am 23. November in eigener Halle. Zu Gast ist dann der bisher sehr starke Aufsteiger aus Leverkusen, die Bayer Giants.

Stimmen zum Spiel

Christian Held, Headcoach RÖMERSTROM Gladiators Trier: „Glückwunsch an Vytas und sein Team, sie haben zurecht nach einer starken zweiten Halbzeit gewonnen. Eine solche zweite Halbzeit von uns ist indiskutabel. Wir haben zu viele Spieler, die nicht auf dem Level performen, auf dem sie es müssen, um dieses Spiel zu gewinnen. Ich finde wir haben in Heidelberg eine Chance verschenkt, dann Zuhause in Rostock. Und auch heute geben wir das Spiel weg. Es ist schwer zu gewinnen, wenn Einzelne ihre Leistung nicht abrufen. Wir haben Layups vergeben und Rebounds aufgegeben. Dann ist es schwer, ein solches Spiel zu gewinnen. Von 18 Rebounds unter dem Korb haben wir sieben abgegeben. Auch die neun Turnover im zweiten Viertel haben uns weh getan. Wir haben Nürnberg durch Unachtsamkeiten zurück ins Spiel gebracht. Wir kommen in die Situationen, in die wir kommen wollen, lösen sie dann aber nicht. Ich weiß nicht, wie wir noch einfachere Situationen als Korbleger kreieren wollen.“
Vytautas Buzas, Headcoach Nürnberg Falcons BC: „Für uns war das heute ein schwieriges Spiel, Trier hat uns das Leben sehr lange schwer gemacht. Wir mussten uns nach Verletzungen neu finden, konnten im Training wenig Fünf gegen fünf Spielen. Aber wir haben uns gefangen und auch dank unserer großartigen Fans heute gewonnen. Einige Spieler haben heute viel Verantwortung übernommen und gezeigt, dass sie uns tragen können.“

Für Trier spielten: Kyle Dranginis (2 Punkte), Kevin Smit (10), Jermaine Bucknor (5), Rupert Hennen (7), Lucien Schmikale (2), Kilian Dietz (1), Stefan Ilzöfer (10), Jordan Geist (27), Till Gloger (15) und Vincent Hennen (0).

Beste Werfer Nürnberg Falcons BC: Duane Wilson (21 Punkte), Stephan Haukohl (16) und Jonathan Maier sowie Sebastian Schröder (je 12).

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2 Kommentare

  1. Vielleicht liegt es auch am Trainer und nicht nur an den Spielern! Andere Trainer bremsen den Lauf des Gegners meist gekonnt durch eine Auszeit, Herr Held hat damit augenscheinlich ein Problem!

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