++ Kuriose Fahndung bei Trier: Lkw-Fahrer hörte Geräusche – “Blinde Passagiere“ flüchteten am Markusberg ++

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Ein Polizeihubschrauber in der Nacht; Foto: dpa-Archiv

TRIER. Szenen die eigentlich eher an einen „Tatort-Film“ am Sonntagabend erinnern, ereigneten sich am frühen Donnerstagmorgen in der Nähe der deutsch-luxemburgischen Grenze auf der A 64, Höhe Markusberg.

Gegen 6 Uhr meldete sich ein Lkw-Fahrer bei der Polizei-Inspektion Trier. Der polnische Fahrer, der am Rastplatz Markusberg herausgefahren war, gab an, „Klopf-Geräusche“ aus dem Inneren seines beladenen Sattel-Aufliegers wahrzunehmen. Den Auflieger spanischer Herkunft, hatte er soeben mit seiner Zugmaschine im Großherzogtum abgeholt.

Umgehend leitete die Trierer Polizei die Informationen an die zuständige Bundespolizei Trier weiter, die sofort entsprechendes Personal an den Markusberg entsendeten um die Situation zu überprüfen. Vor Ort angekommen, berichtete der Lkw-Fahrer von insgesamt acht Personen, welche die Plane des Aufliegers aus dem Inneren aufgeschlitzt hätten und anschließend flüchteten.

Eine direkt eingeleitete Fahndung, inklusive einem Hubschrauber der Landespolizei, zeigte nur wenig später Erfolg. Wie Stefan Döhn, Pressesprecher der Bundespolizei, auf Lokalo.de Nachfrage berichtet, konnte eine Streife die flüchtende Personengruppe gegen 8 Uhr auf der B59/B418 bei Liersberg antreffen.

Bei den Personen handelte es sich um sechs Erwachsene und zwei Jugendliche aus Afghanistan, Irak und dem Iran, welche zur Überprüfung von den Beamten mit zur Station genommen wurden. Dabei stellte sich heraus, dass die Personengruppe zwecks illegaler Einreise, in Luxemburg dem Transport „zustiegen“. Kurios: Die Personen gaben als eigentliches „Reiseziel“ das Vereinigte Königreich an, hatten sich also im Auflieger geirrt.

Die zwei Jugendlichen wurden anschließend dem Jugendamt übergeben, ein Erwachsener nach Frankreich zurückgeführt und die restlichen fünf Erwachsenen in die Trierer Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende gebracht. Die Beteiligten erwarten nun Strafanzeigen, unter anderem wegen unerlaubten Aufenthaltes und unerlaubter Einreise.

Der Tatvorwurf der „Schleusung“ durch den polnischen Lkw-Fahrer erhärtete sich nicht, da dieser selbst von den „blinden Passagieren“ überrascht wurde und umgehend die Polizei benachrichtigte.

Im Einsatz waren drei Streifen der Bundespolizei Trier, zwei Streifen und ein Hubschrauber der Landespolizei sowie ein Hund der Bundespolizei.

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2 Kommentare

  1. Na ja…. die Strafanzeige wegen illegaler Einreise nach 95 Aufenthg kann man sich getrost sparen denn die Staatsanwaltschaft Trier stellt jedes…. wirklich jedes Verfahren ein. Der Rechtsstaat funktioniert nicht und kapituliert

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