Stadtwerke Trier nehmen CO2-neutrales Rechenzentrum in Betrieb

Data-Center ist ein wichtiger Baustein der SWT-Digitalisierungsstrategie - Standort Energie- und Technikpark in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptklärwerk garantiert eine CO2-neutrale Energieversorgung.

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Foto: (von links) Frank Vanzetta (SWT-Projektleiter Digitalisierung), Arndt Müller (SWT-Vorstand), Patrick Braun (Geschäftsführer SWT Datacenter GmbH), Wolfram Leibe (Oberbürgermeister und Vorsitzender des SWT-Verwaltungsrates), Steffen Maiwald (SWT-Vorstand)

TRIER. Eine CO2-neutrale Energieversorgung dank Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Energie- und Technikparks (ETP) und einem Blockheizkraftwerk im benachbarten Klärwerk – das sei eine Besonderheit und einer der wichtigsten Vorzüge des neuen Rechenzentrums, betonte Oberbürgermeister und SWT-Verwaltungsratschef Wolfram Leibe bei der offiziellen Inbetriebnahme des SWT Datacenter am vergangenen Freitag.

„Die Daten, mit denen die SWT arbeiten, stecken nicht in irgendeiner Cloud in den USA, sondern liegen sicher und sehr gut angebunden vor Ort in Trier.“ Dieses Rechenzentrum sei auch der Beweis für eine gute Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Stadtwerken, sagte Leibe; es zeige, dass man nach vorne gehe. Nicht ohne Stolz konnte das Stadtoberhaupt darauf verweisen, dass Trier beim Smart City-Index in Rheinland-Pfalz den Spitzenplatz belege und beim Thema „Energie und Umwelt“ im Vergleich aller Großstädte in Deutschland sich auf Platz 17 wiederfinde. Daran hätten SWT und Stadtverwaltung einen ganz erheblichen Anteil, lobte der Oberbürgermeister.

„Ein CO2-freies kommunales Rechenzentrum ist nicht selbstverständlich“, unterstrich SWT-Vorstand Arndt Müller. Die Lage des ETP neben dem Hauptklärwerk spiele hier eine besondere Rolle. Den SWT sei es gelungen, hätten diese Einrichtung vom Großverbraucher zum Hauptenergielieferanten umzubauen. „Von daher haben wir jetzt genügend Energie sowohl für die Wärmeversorgung als auch Strom, der das Rechenzentrum komplett versorgt.“

In diesem Zusammenhang betonte Müller auch den sicheren Umgang mit sensiblen Kundendaten. Die Digitalisierungsstrategie der SWT habe bereits sogar europaweit durch die Vergabe von Preisen und Auszeichnungen in der Fachwelt ihre Beachtung gefunden. Sein Vorstandkollege Steffen Maiwald konnte bei der Inbetriebnahme eine ganz besondere Gästegruppe begrüßen. Seit zehn Jahren gibt es eine Kooperation der SWT mit der Porta-Nigra-Schule, einer Förderschule mit dem Schwerpunkt ganzheitliche Entwicklung. „Diese Kooperation ist für uns wertschätzend und eine echte Herzensangelegenheit.“ Um diese Zusammenarbeit auch langfristig zu dokumentieren, hatte die SWT Schüler und Lehrer zu einer Baumpflanz-Aktion auf dem Gelände des ETP eingeladen.

An die Anfänge des Internets erinnerte Patrick Braun, Geschäftsführer des neuen Rechenzentrums: „Vor 50 Jahren wurde in den USA die kurze Nachricht ‚Log on‘ über den Vorläufer des Internets geschickt.“ Nach den ersten beiden Buchstaben sei die Leitung erst einmal zusammengebrochen. „Heute werden in einer Minute etwa 180 Millionen Mails über das Internet verschickt; parallel dazu nochmal 40 Millionen WhatsApp-Nachrichten.“

Die Wurzeln für das Rechenzentrum im Energie- und Technikpark liegen Brauns Worten zufolge in der Weberbach, wo die SWT Trilan mit ihren Telekommunikationslösungen und Services ihren Sitz hat. „Die Kapazitäten dort waren erschöpft, eine weitere Expansion nicht möglich.“ Zusammen mit der Stadtverwaltung habe man sich deshalb zum Bau eines neuen Rechenzentrums entschlossen. Frank Vanzetta, SWT-Projektleiter Digitalisierung, betonte, dass das neue Rechenzentrum die Wettbewerbsfähigkeit der SWT weiter stärken und ausbauen soll. Bei der Planung habe man darauf geachtet, ausreichende Kapazitäten zu schaffen. Zudem hätten die SWT in hohem Maße auf das vorhandene Knowhow im eigenen Haus zurückgreifen können, was die Investitionskosten deutlich gesenkt habe.

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