Quirlige Jung-Igel unterwegs: Tiere suchen Winterquartier

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Ein Igel läuft durch einen Garten. Foto:Karl-Josef Hildenbrand/Archiv

REGION. Das Überleben im Winter ist für Igel eine Frage des Gewichts. «Wer einen Igel findet, sollte ihn erstmal auf die Waage setzen», rät Yvonne Mendez in der Wildvogel- und Igelpflegestation Kirchwald in der Vordereifel. «Ab 500 Gramm schaffen sie den Winter, dann braucht man nicht einzugreifen.» Schwächere Igel aber sind dankbar, wenn sie aufgepäppelt werden – nicht mit Obst, sondern etwa mit Katzen- oder Hundedosenfutter oder gekochtem Ei. In jedem Fall ist es sinnvoll, fachlichen Rat einzuholen, wenn ein Igel in der jetzt beginnenden Suche nach einem Winterquartier hilfsbedürftig wirkt.

«Wir sind aktuell sehr voll mit Igeln», heißt es in der Station Kirchwald. «Wir haben hier auch viele Jungtiere, die gefunden werden.» Allein herumirrende Igelsäuglinge mit einem Gewicht bis 120 Gramm seien in jedem Fall auf Hilfe angewiesen, erklärt Mendez. Jungtiere seien wie kleine Kinder aber auch ganz quirlig mal allein unterwegs, mit der Mutter in der Nähe. Dann kann man sich einfach an ihrem Anblick freuen und das kleine Stacheltier laufen lassen.

«Der Igel ist eines der ältesten Säugetiere, das macht sie besonders», sagt die Tierschützerin. «Igel sind auch nützlich, sie fressen Insekten und Schnecken. Jeder Gartenbesitzer sollte sich glücklich schätzen, einen Igel bei sich zu haben.» Gartenbesitzer können dem Igel mit einem Laubhaufen einen Platz fürs Winterquartier einrichten.

In Rheinland-Pfalz ist der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) auf der Roten Liste der Säugetiere als gefährdet eingestuft, auf der Stufe 3 der vierteiligen Skala zwischen potenziell gefährdet (4) und ausgestorben (0). Angaben zur Bestandsentwicklung sind kaum möglich, so gibt es auch keine Schätzungen zur Größe der Igelpopulation.

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