Busverkehr im Saarland: Gewerkschaft kündigt Streik an

Im Streit um die Entlohnung kommunaler Busfahrer hat die Gewerkschaft Verdi Streik angekündigt. Damit stehen viele Busse im Saarland still.

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Foto: dpa-Archiv

SAARBRÜCKEN. Die Gewerkschaft Verdi legt den Busverkehr im Saarland weiterhin lahm. Sie rief die Busfahrer auf, ab Donnerstagmorgen (3.00 Uhr) in einen unbefristeten Streik zu treten.

Bei einer Urabstimmung unter den Mitgliedern hätten sich am Mittwoch 99,6 Prozent für diese Maßnahme ausgesprochen. Man sei aber weiterhin gesprächsbereit, sagte Verdi-Verhandlungsführer Christian Umlauf. Die Gewerkschaft kündigte zudem einen Sternmarsch am ersten Streiktag an. Ab 12.00 Uhr wollen die Streikenden durch Saarbrücken ziehen.

Auf der Seite des Kommunalen Arbeitgeberverbandes (KAV) Saar steht seit Mittwoch das Angebot eines Schlichtungsverfahrens im Raum. Die derzeitige Lage sei für alle Beteiligten und Betroffenen unbefriedigend, teilte der Verband mit. Mit der Schlichtung solle ein neuer Ansatz ermöglicht werden. Eine Tarifkommission der Gewerkschaft will ab diesem Donnerstag über das Angebot beraten.

Bereits am Dienstag und Mittwoch hatte Verdi die Fahrer zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. An beiden Tagen hätten sich mehrere Hundert Fahrer beteiligt und so den Busverkehr zum Erliegen gebracht, hieß es. Auch Schulbusse seien nicht gefahren. Nach Angaben der Gewerkschaft beteiligen sich Fahrer der Verkehrsunternehmen Saarbahn, der Neunkirchner NVG und FSN, der KVS Saarlouis sowie der VVB Völklingen.

Der Hintergrund der Ausständen sind die festgefahrenen Tarifverhandlungen für die rund 1000 kommunalen Busfahrer im Saarland. Verdi und der KAV hatten die dritte Runde der Tarifverhandlungen Anfang der Woche für gescheitert erklärt.

Verdi hatte für neu eingestellte Busfahrer einen Einstiegslohn von 2800 Euro gefordert plus die Anhebung der Entgelte aller anderen Beschäftigten um 427 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zweieinhalb Jahren. Die Arbeitgeberseite hatte das Anfang der Woche als wirtschaftlich nicht machbar zurückgewiesen.

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