MAINZ. Nach dem Pilotabschluss für den Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen erhalten auch die rund 150 000 Beschäftigten der Branche in Rheinland-Pfalz mehr Geld. In ihrer vierten Verhandlungsrunde erzielten die Tarifparteien am Dienstag in Mainz einen Abschluss, wie der Handelsverband Rheinland-Pfalz mitteilte.
Bei einer Laufzeit von 24 Monaten erhöhen sich demnach die Entgelte um 3,0 Prozent nach zwei Nullmonaten zum 1. Juli. «Höhere Tarifgruppen erhalten anstelle der prozentualen Erhöhung einen Pauschalbetrag von monatlich 77,50 Euro», hieß es weiter. Eine zweite Entgelterhöhung um 1,8 Prozent folge am 1. Mai 2020. Außerdem gebe es eine «überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen».
Die Gewerkschaft Verdi war laut ihrem Sprecher Dennis Dacke mit einer Forderung von 6,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 163 Euro mehr im Monat in die Tarifverhandlungen gegangen. Dacke sagte zum Tarifabschluss: «Drei Prozent mehr ist ein guter Anfang. Die 1,8 Prozent mehr in der zweiten Stufe könnten aber höher sein.» Insgesamt sei das Ergebnis «der Erfolg der Beschäftigten, die auf die Straße gegangen sind und sich am Warnstreik beteiligt haben».
Der Tarifgeschäftsführer der Arbeitgeber, Thomas Scherer, erklärte: «Die vorausgegangenen Abschlüsse im Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen und Hamburg machten es uns in Rheinland-Pfalz nicht möglich, einen geringeren Abschluss zu erzielen. Die Belastung liegt an der oberen Grenze der Zumutbarkeit.» Der überwiegende Teil der Beschäftigten im Einzelhandel sind Frauen.