Neues Wolfsgebiet in der Eifel ausgewiesen

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Foto: dpa-Archiv

In Nordrhein-Westfalen ist wohl ein dritter Wolf heimisch geworden. Das nordrhein-westfälische Umweltministerium hat deshalb am Mittwoch Teile der Nordeifel zum Wolfsgebiet erklärt. NRW hat damit drei offizielle Wolfsgebiete. Die neue Zone heißt «Eifel – Hohes Venn», ist rund 505 Quadratkilometer groß und reicht auch in den Kreis Euskirchen hinein. Mehrfache Sichtungen, Risse von Schafen und genetische Nachweise legten nahe, dass ein Wolf im Bereich der Gemeinde Monschau in der Städteregion Aachen ortstreu geworden sei, teilte das Ministerium mit.

«Wir werden in dem Gebiet ab sofort Weidetierhaltern die Anschaffung von Elektrozäunen finanzieren», sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) den «Aachener Nachrichten» (Mittwoch). Zudem gibt es eine Pufferzone um das neue Wolfsgebiet herum, in der ebenfalls Schutzmaßnamen gefördert werden können. Diese Zone reicht bis in den Kreis Düren.

Dem Ministerium zufolge gab es in der Städteregion Aachen bislang vier Nachweise. Genetische Spuren zeigten, dass es sich um einen männlichen Wolf handelt. Er bekam die Kennung GW926m. «Wir rechnen damit, dass der Wolf vorerst einmal bleibt», sagte Heinen-Esser.

Wölfe wurden eigentlich vor rund 200 Jahren in den Landschaften des heutigen Nordrhein-Westfalens von Menschen ausgerottet. Seit vergangenem Jahr galten aber schon nach entsprechenden genetischen Nachweisen zwei Wölfinnen als heimisch in NRW. Ein Wolfsgebiet wurde in der Senne, ein weiteres am Niederrhein ausgewiesen.

Tierhalter sorgen sich angesichts der Fälle gerissener Schafe zunehmend. Auch weil sich zuletzt die amtlich bestätigten Wolfsnachweise in Nordrhein-Westfalen häuften. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 36 solcher Belege, 2019 schon 20, und die Zahl könnte noch steigen, weil mehrere Vorfälle noch untersucht werden. Laut Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) ist davon auszugehen, dass in den vergangenen Monaten mehrere durchziehende Tiere in Nordrhein-Westfalen auf Territoriumssuche waren.

In diesem Jahr wurde auch im Sauerland bereits zweimal ein Wolf gesichtet, weitere Videos und Fotos zeigten Tiere im Kreis Steinfurt. Im Kreis Minden-Lübbecke waren im Frühjahr allein zwei junge Wölfe mit Fahrzeugen zusammengestoßen und gestorben – auch solche Funde gelten als Nachweis.

Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) verzeichnete zuletzt 73 Rudel bundesweit. Schwerpunkte sind Sachsen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg.

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