Straße saniert, Bürger ruiniert! Ein Leserbrief zur unglaublichen Lage in Trier-Pfalzel

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TRIER. In Pfalzel brennt der Baum – oder besser, der Asphalt! Die Eltzstraße soll nun endlich saniert werden, zur Kasse gebeten werden natürlich die Bewohner der viel befahrenen Hauptverkehrsstrasse des Ortes – für viele ein finanzieller Genickbrauch.

Leserbrief:

„Was den Anliegern der Eltzstraße derzeit widerfährt, ist ein Alptraum und dürfte bundesweit einmalig sein. Sie sind in die Mühlen von Verwaltungsentscheidungen geraten, die sie selbst nicht beeinflussen konnten, deren Folgen sie aber mit aller Härte treffen.

Das Unheil begann 2010, als die damalige Kreisstraße K 13 zur Gemeindestraße abgestuft worden ist. Dies war der Einstieg zur Beteiligung der Anlieger an den Kosten des Straßenausbaus. Erschwerend kommt hinzu, dass die Stadt Trier offensichtlich bei der Übernahme der Baulast fahrlässig darauf verzichtet hat, dass zuvor aufgelaufene Straßenschäden behoben wurden oder dafür eine Rücklage zu Lasten des Kreises eingefordert worden wäre.

Nach aktueller Rechtslage aber erfüllt die Eltzstraße genau die Kriterien einer Kreisstraße, nämlich die Anbindung wenigstens mit einer nicht in der Baulast der betreffenden Gemeinde stehenden Straße an Bundes- oder Landesstraßen, hier der B 53 neu, und die darüber erreichbaren Autobahnen. Was hindert die Stadt Trier daran, die Rücknahme der damaligen Abstufung zu betreiben?

Seit dem Baubeschluss in 2011 sind viele Jahre ins Land gegangen, in denen die Stadt Trier immer wieder anderen Projekten eine höhere Priorität zubilligte und die Eltzstraße ans Ende der Liste stellte. Die Mehrkosten von ca. 1 Mio. € sollen aber die Anlieger zur Hälfte tragen.

Inzwischen haben wir in der Eltzstraße den in der Tat lange ersehnten Discounter. Für die Anlieger eine weitere Kostenfalle. Denn die Stadt zählt die geschätzten 1.500 Fahrzeugbewegungen dorthin zum Anliegerverkehr. Die Einbeziehung dieses Verkehrs potenziert den Anteil der Fahrten der wirklichen Anlieger und treibt ihn in ungeahnte Höhen. Die Folgen hinsichtlich der Aufteilung des Verkehrsaufkommens liegen auf der Hand.

Den Landeszuschuss von 685.000 € beansprucht die Stadt Trier auch für sich allein. Mit einem Endergebnis, dass einer der Anlieger mit etwa 320.000 € zur Kasse gebeten wird, die Stadt selbst aber nach Abzug des Landeszuschusses nur 295.000 € zu den umlagefähigen Kosten beitragen muss.

Solche Entwicklungen mag es geben. Wenn man sich dann aber einer Verwaltung konfrontiert sieht, die das alles für alternativlos hält, kann man schon den Glauben an den gesunden Menschenverstand verlieren.

Hans-Jürgen Wirtz, Bürgerverein Pfalzel e.V.“

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3 Kommentare

  1. Mein lieber Hans Jürgen Wirtz. Wir hier in Züsch, in der Gartenstraße, sind auch (noch) am kämpfen. Glauben aber nicht,dass da was bei rumkommt. Aber wie ihr: man muss auf sich, auf die Situation aufmerksam machen. Nur mut.lg aus Hüsch: Georg steppuhn

  2. Schildbürger . Was hier abgeht ist doch unter aller SAU ! Schade dass die Deutschen nicht die Eier wie unsere Nachbarn in France haben.
    Da gehst du ein Leben lang schuften für dein Eigenheim und sollst dann für ne blöde Strasse bezahlen.
    Und wenn dann die Grünen regieren wird sie dann sowieso nicht mehr nötig sein……………

  3. Wenn mir das passieren würde, würde ich mir eine Mautstelle auf meiner Strasse einrichten und die Nutzer ( ÖPNV / Schwerlastverkehr/ Pendler und sonstige ) bezahlen lassen..

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