BERLIN. Der Petitionsausschuss des Bundestags muss sich mit der Forderung befassen, die Steuern auf Tampons und Binden zu senken. Eine entsprechende Online-Petition hat in rund vier Wochen mehr als 81.000 Unterschriften bekommen – das Quorum für eine Beratung im Bundestag liegt bei 50.000.
Die Unterzeichner fordern, dass die notwendigen Hygieneartikel, ähnlich wie Lebensmittel, zum Grundbedarf gezählt werden. Binden, Tampons und Menstruationstassen sollten daher, so die Forderung, mit dem ermäßigten Satz von sieben Prozent statt wie bisher mit 19 Prozent besteuert werden.
Wie groß der Unterschied wäre, zeigt eine einfache Rechnung: Eine 32er Packung Markentampons kostet in der Drogerie 3,25 Euro, 19 Prozent Mehrwertsteuer inklusive. Bei einem Steuersatz von sieben Prozent spart man bei jeder Packung 39 Cent. Der Hartz-IV-Anteil, der für Hygiene vorgesehen ist, beträgt im Monat 15,55 Euro. „Für Personen, die an diesem unteren Ende lebten, ist jeder Euro etwas wert“, erklärt Nanna-Josephine Roloff, eine weitere Befürworterin der niedrigeren Mehrwertsteuer, im Deutschlandfunk.