Unternehmen in der Region machen derzeit gute Geschäfte – Abschwächung erwartet

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Foto: dpa-Archiv

REGION TRIER. Die Unternehmen in der Region Trier machen derzeit überwiegend gute Geschäfte. Für den weiteren Jahresverlauf erwarten sie allerdings eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier, an der sich 161 Unternehmen mit mehr als 16.000 Beschäftigten beteiligt haben.

Der IHK-Konjunkturindikator hat sich laut Kammer mit derzeit 123 Punkten (Jahresbeginn: 125 Punkte) auf hohem Niveau stabilisiert. „Das ist auf die aktuell weiterhin sehr gute Geschäftslage vieler Unternehmen zurückzuführen. Offenbar haben die konjunkturellen Schwächen, die sich seit Sommer 2018 in der deutschen Volkswirtschaft zeigen, bisher noch keine gravierenden Auswirkungen auf unsere Region gehabt“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jan Glockauer.

53 Prozent der Unternehmen berichten derzeit von guten, weitere 41 Prozent von befriedigenden und nur 6 Prozent von schlechten Geschäften. „Bemerkenswert ist die sehr gute Branchenkonjunktur der regionalen Industriebetriebe, während sich deutschlandweit gerade das exportabhängige verarbeitende Gewerbe ja eher in schwierigem Fahrwasser befindet“, erläutert IHK-Chefvolkswirt Dr. Matthias Schmitt.

Weniger positiv fällt allerdings der Blick der Betriebsinhaber in die nähere Zukunft aus. 15 Prozent der Befragten erwarten in den kommenden zwölf Monaten bessere Geschäfte zu machen, 73 Prozent gehen von einer wirtschaftlichen Seitwärtsbewegung aus und 12 Prozent befürchten einen schleppenderen Geschäftsverlauf. Die IHK schließt hieraus, dass sich im weiteren Jahresverlauf in der Region Trier das Wachstumstempo spürbar verlangsamen wird. „Wir bleiben dennoch grundsätzlich optimistisch gestimmt, denn die Firmen wollen in den nächsten zwölf Monaten mehr investieren und auch zusätzliches Personal einstellen. Die Daten sprechen zusammengenommen für eine Wachstumsdelle, aber nicht für einen längeren Abschwung“, sagt Schmitt.

Die größten Risiken sehen die Betriebe im Fachkräftemangel (66 Prozent), der Höhe der Arbeitskosten (44 Prozent) und den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (43 Prozent). Positiv bewerten sie hingegen weiterhin die Finanzierungsbedingungen.

Die regionale Industriebranche hat in den vergangenen zwölf Monaten ihre Umsätze deutlich gesteigert. Besonders zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage zeigen sich die Investitions- und die Vorleistungsgüterproduzenten. Das verarbeitende Gewerbe berichtet darüber hinaus von „dicken Auftragspolstern“ und überdurchschnittlich gut ausgelasteten Produktionskapazitäten. Auch die inländischen Auftragseingänge haben sich im ersten Quartal 2019 positiv entwickelt, während die Auslandsaufträge leicht zurückgingen.

„Der Höhepunkt des Aufschwungs ist auch in der Region überschritten, aber die Kennzahlen unserer Konjunkturumfrage sprechen derzeit für eine weiche Landung. Der sehr gute Arbeitsmarkt, die intakte Binnennachfrage und Baukonjunktur sowie die guten Finanzierungsbedingungen wirken konjunkturstabilisierend“, gibt Schmitt sich zuversichtlich.

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