MAINZ. Geschlechterhinweise verlieren laut einer Untersuchung der Uni Mainz bei Kosenamen an Bedeutung. «Was bei den Vornamen peinlich genau kontrolliert wird, nämlich die Geschlechterunterscheidung, kann im Privatbereich und vor allem bei Paaren offensichtlich vernachlässigt werden», erklärte die Sprachwissenschaftlerin Damaris Nübling vom Deutschen Institut der Johannes Gutenberg-Universität am Mittwoch.
Das gehe so weit, dass manche Kosenamen für Frauen und Männer gleichermaßen verwendet würden beispielsweise Alex und Andi. In die gleiche Kategorie fallen demnach auch Ausdrücke wie Liebling oder Schatzi.
«Man könnte sagen: Das Geschlecht ist längst geklärt, ich brauche es nicht mehr im Namen aufzurufen. Die mit dem Namen vollzogene Streicheleinheit ist wichtiger», erläuterte Nübling. Als Beispiel nannte die Sprachwissenschaftlerin sogenannte Übernamen wie Schnuckel und Kosenamen, die sich von Tieren herleiten lassen wie Hasi, Spatz und Äffchen. Ein Forschungsfeld, zu dem es bislang kaum Informationen gebe, sei der Gebrauch von Kosenamen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Dies solle künftig genauer untersucht werden, kündigte Nübling an.