MAINZ. Zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche haben die Bistümer Limburg, Fulda und Mainz Unterlagen der Justiz übergeben. In den Listen werden insgesamt 266 potenzielle Tatverdächtige genannt, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Donnerstag mitteilte.
«Ob gegen sie ein förmliches Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, ist zu prüfen», sagte Sprecher Alexander Badle. Zuvor hatten darüber Zeitungen der VRM berichtet.
Das Bistum Fulda übersandte dem Sprecher zufolge eine Liste mit 32 Personen. Die Diözese Limburg nannte 35 und Mainz 199 Namen. Es handele sich dabei sowohl um Priester als auch um Mitarbeiter kirchlicher Einrichtungen.
Die Akten «enthalten sämtliche in den Bistümern dokumentierten Fälle, mithin auch solche, die nicht in die Zuständigkeit einer hessischen Strafverfolgungsbehörde fallen», teilte Badle weiter mit. Zudem Fälle, in denen Tatverdächtige bereits gestorben sind, die verjährt, strafrechtlich nicht relevant oder Ermittlungsverfahren bereits eingeleitet worden sind. Für die weitere Prüfung sollen die Informationen an die örtlich zuständigen Staatsanwaltschaften gehen.
Die Generalstaatsanwaltschaft und die Bistümer hatten vor einigen Wochen vereinbart, dass detaillierte Listen über die in den innerkirchlichen Untersuchungen festgestellten Fälle zu sexuellem Missbrauch erstellt und an die Ermittler geschickt werden sollen.