Streife auf Trierer Hauptfriedhof – Nicht nur Diebe halten die Beamten auf Trab

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Armin Roos (r.) und seine Kollegin Agnieszka Kawecka bei einem Kontrollgang auf dem Hauptfriedhof. Foto: Stadt Trier

TRIER. Diebstähle und Vandalismus auf dem Hauptfriedhof sorgen immer für Aufsehen. Große Empörung rief ein Vorfall auf dem Kindergrabfeld hervor.

Das Rathaus hat nach Aussage von Beigeordnetem Thomas Schmitt das Problem im Blick: „Nicht nur an Allerheiligen, wenn viele Trierer die Gräber ihrer Angehörigen besuchen, zeigt unser Vollzugsdienst Präsenz. In Zusammenarbeit mit der Polizei wollen wir verhindern, dass es zu Grabschändungen, Vandalismus kommt oder Kränze und Kerzen gestohlen werden.“

Kaum haben Armin Roos und seine Kollegin Agnieszka Kawecka vom Kommunalen Vollzugsdienst den Hauptfriedhof betreten, erhalten sie schon einen Hinweis von Ulrike Löffler, die das Grab ihrer Eltern pflegt: „Auf dem Urnengrabfeld habe ich an einer Stele an neues Graffiti gesehen. Das ist nur sehr schwer zu entfernen“, empört sie sich im Gespräch mit den städtischen Einsatzkräften.

Die regelmäßigen Streifengänge des Kommunalen Vollzugsdienstes sollen einen Beitrag zur Aufklärung der Straftaten leisten, abschreckend wirken und den Besuchern des Friedhofs, zu denen überdurchschnittlich viele ältere Mitbürger gehören, die manchmal auch noch in der Abenddämmerung unterwegs sind, ein Gefühl der Sicherheit vermitteln. Die Einsatzkräfte müssen sich aber nicht nur mit Diebstählen oder Vandalismus auseinandersetzen. Reinhold Regneri, einer der beiden Dienstgruppenleiter im Kommunalen Vollzugsdienst, berichtet: „In den Sommermonaten nutzte eine Gruppe von Personen den Hauptfriedhof für ein Trinkgelage. Nach unserer Erfahrung ist es in solchen Fällen nur ein kurzer Weg, bis der Alkoholmissbrauch zu Randale und Vandalismus führt.“

Sonnenbad neben Gräbern

Auch durch andere Vorfälle können die Besucher des Hauptfriedhofs gestört werden. Der Vollzugsbeamte Armin Roos berichtet von einem besonderen Ereignis in diesem Sommer. „Wie erhielten einen Anruf, dass eine nackte Frau auf dem Hauptfriedhof gesehen wurde. Vor Ort stellte sich dann heraus, dass sie doch etwas bekleidet war und in dem schönen Park, der der Hauptfriedhof auch ist, ein Sonnenbad nehmen wollte. Zudem übernachten auch schon mal Obdachlose in den großen Familiengrabstätten, die durch ihr Dach Schutz bieten.“

Außerdem komme es immer wieder vor, dass Friedhofsbesucher die festen Schließzeiten der Anlage vergessen. Wenn sie nach dem Besuch eines Grabs den Friedhof verlassen wollen, stehen sie dann vor verschlossenen Türen. Auch in diesen Fällen können die Vollzugsbeamten weiterhelfen, denn sie haben einen Schlüssel für die verschiedenen Eingangspforten.

Die Einsatzkräfte können aber auch auf technische Probleme reagieren. Auf einem Trierer Friedhof führte an einem Freitagabend ein abgerissener Wasserhahn zu einer teilweisen Überflutung der Anlage. Der Kommunale Vollzugsdienst und die Trierer Stadtwerke waren schnell vor Ort und stellten die Störung ab.

Die einzelnen Streifengänge über den Hauptfriedhof dauern im Normalfall etwa 30 Minuten. Es kommt nach Aussage von Roos aber immer wieder zu Sondereinsätzen: „Wenn wir von unserer Leitstelle erfahren, dass es ein akutes Problem mit einem psychisch Kranken gibt, müssen wir sofort dorthin fahren.“ Die Resonanz auf die Streifengänge auf dem Hauptfriedhof ist nach Einschätzung von Regneri „durchweg positiv, vor allem bei älteren Bürgern.“

Die 14 Mitarbeiter des Kommunalen Vollzugsdienstes sind in zwei Schichten wochentags zwischen 7.30 und 0.30 Uhr im Einsatz. Demnächst kommen vier Kollegen hinzu, die derzeit noch in der Grundausbildung sind. Langfristig soll der Kommunale Vollzugsdienst auf 20 Beamte vergrößert werden. Dann ist auch eine Erweiterung der Einsatzzeiten im Stadtgebiet angedacht.

(Rathaus-Zeitung)

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1 Kommentar

  1. Da muss man schon ziemlich gestört sein wenn man ein Grab mit Graffitis verziert, sollte mir mal einer unterkommen, dem würde ich ein Graffiti in die Fresse hauen.

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