Arbeitslosigkeit in der Region auf neuem Rekordtief!

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Symbolbild.

TRIER. „Noch nie war die Arbeitslosigkeit in der Region Trier so niedrig wie im September,“ verkündet Stefanie Adam, die neue operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Trier. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist in den letzten vier Wochen von 9.098 auf 8.661 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote ist auf glatte 3 Prozent gefallen. Sie erreicht damit einen historischen Tiefststand.

Im September letzten Jahres lag die Arbeitslosenquote noch bei 3,4 Prozent. 9.736 Personen befanden sich damals auf Jobsuche.

„Die sehr gute Wirtschaftslage schafft weiterhin Beschäftigungsmöglichkeiten,“ erklärt Stefanie Adam. Bereits im Frühjahr waren mehr als 174.000 Menschen in der Region Trier sozialversicherungspflichtig beschäftigt – Tendenz weiter steigend. „Arbeitgeber nahezu aller Branchen suchen nach qualifizierten Fachkräften“, so Adam. Aktuell stehen im Pool der Trierer Agentur für Arbeit 5.170 freie Jobs zur Verfügung. Zeitarbeitsfirmen haben gegenwärtig mit 1.275 offenen Stellen den größten Arbeitskräftebedarf. Besonders gut sind die Jobchancen aber auch im verarbeitenden Gewerbe mit 807 freien Jobs und im Handel mit 618 Ausschreibungen. Darüber hinaus bietet das Gastgewerbe mit 514 Stellenangeboten viele Möglichkeiten genauso wie das Gesundheits- und Sozialwesen mit aktuell 374 Stellenausschreibungen.
Das A und O für eine aussichtsreiche Jobsuche ist aus Sicht vieler Arbeitsmarktexperten eine solide berufliche Qualifikation. Hier sieht die neue Geschäftsführerin der Arbeitsagentur die größte Herausforderung: „Knapp die Hälfte der 8.661 arbeitslosen Menschen verfügt über keine abgeschlossene Berufsausbildung. 78 Prozent der ausgeschriebenen Stellen umfassen jedoch ein Anforderungsprofil, das mindestens auf Fachkräfteniveau liegt. Mit einer Qualifizierungsoffensive wollen wir die arbeitsuchenden Menschen fit für die Anforderungen des Arbeitsmarktes machen. Vor allem Geringqualifizierte erhalten Weiterbildungsangebote, je nach Situation bis hin zum Ausbildungsabschluss.“

Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Agentur für Arbeit auf ein gutes Zusammenspiel mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern. „Arbeitgeber müssen immer öfter Abstriche bei der Stellenbesetzung in Kauf nehmen. Vielmehr geht es darum, die individuellen Potenziale der Menschen zu erkennen und über Weiterbildungen, die Mitarbeiter so zu qualifizieren, dass sie langfristig wertvolle Arbeit im Unternehmen leisten können,“ so Adam. Das wiederum verlange Durchhaltevermögen auf allen Seiten: „Jobsuchende sollten sich für neue Wege öffnen und Energie und Zeit in Qualifizierungen stecken. Denn wer sich heute aus- oder weiterbilden lässt, ist morgen gesuchte Fachkraft und kann zuversichtlich in eine sichere Zukunft blicken. Arbeitgeber sollten ihre Mitarbeiterstruktur genau unter die Lupe nehmen und durch strategische Personalplanung frühzeitig in die Weiterentwicklung beschäftigter und die Akquise neuer Mitarbeiter investieren.“ Die Agentur für Arbeit unterstütze dabei beide mit individueller Beratung und verschiedenen Förderprogrammen.

Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick
In der Region Trier waren im September 8.661 Menschen arbeitslos gemeldet, 437 weniger als im August und 1.075 weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf glatte 3 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote im September bei 3,4 Prozent.

Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Weniger Zugänge als Abgänge weisen auf eine sinkende Arbeitslosigkeit hin. Im September mussten sich 2.682 Personen neu oder erneut arbeitslos melden. Im gleichen Zeitraum konnten 3.132 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer
4.727 der Arbeitslosen sind Männer und 3.934 Frauen. Unter den insgesamt 8.661 Arbeitslosen befinden sich 1.056 Jüngere unter 25 Jahren, 3.121 Ältere über 50 Jahren und 1.862 Ausländer.

Stellenangebote
Das Angebot an freien Stellen in der Region Trier ist ungebrochen hoch. Jobsuchenden stehen aktuell 5.170 offene Arbeitsstellen zur Verfügung. Das sind 202 Angebote weniger als im Vorjahr. In den letzten vier Wochen meldeten Arbeitgeber 1.217 neue Stellenangebote dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der regionalen Jobcenter.
Unterbeschäftigung

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen erfasst, die nicht als arbeitslos im Sinne des Sozialgesetzbuches gelten, weil sie an einer beruflichen Weiterbildung bzw. einem anderen Förderprogramm teilnehmen oder kurzfristig erkrankt sind. Im September lag die Unterbeschäftigung bei 12.468 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 4,2 Prozent. Sie ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte gesunken.

Blick in die einzelnen Regionen
Stadt Trier
Die Stadt Trier profitiert vom saisonüblichen Herbstaufschwung am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote ist von 4,4 auf 4,2 Prozent gesunken. Im September waren 2.528 Triererinnen und Trierer auf Jobsuche, 115 weniger als im August und 264 weniger als im September 2017.
Unter den 1.450 arbeitslosen Männern und 1.078 arbeitslosen Frauen befinden sich 328 Jüngere unter 25 Jahren, 714 Ältere über 50 Jahren und 701 Ausländern. Die Arbeitslosenentwicklung in allen Personengruppen ist derzeit positiv, die Arbeitslosigkeit rückläufig.
Insgesamt mussten sich in den letzten vier Wochen 929 Bürgerinnen und Bürger aus Trier arbeitslos melden, 1.047 konnten jedoch im gleichen Zeitraum ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Landkreis Bernkastel-Wittlich
Im Landkreis Bernkastel-Wittlich setzt sich der Trend des letzten Monats fort. Die Arbeitslosigkeit ist weiterhin rückläufig. Die Arbeitslosequote ist um 0,1 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent gesunken. Mit 1.722 Personen sind 62 Menschen weniger arbeitslos als im Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr sind es sogar 262 Personen weniger.

Aktuell befinden sich unter den 953 arbeitslosen Männern und 831 arbeitslosen Frauen, 199 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 729 Ältere über 50 Jahren und 296 Ausländer.

Eifelkreis Bitburg-Prüm
Der Eifelkreis Bitburg-Prüm bleibt in Sachen niedrigster Arbeitslosenquote Spitzenreiter in der Region. Die Quote ist wie im August auch im September um 0,2 Prozentpunkte gefallen. Sie liegt aktuell bei 2,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Minus von 0,5 Prozentpunkten.

1.199 Menschen sind aktuell im Eifelkreis auf Jobsuche, 81 weniger als im August und 229 weniger als im September 2017. Während sich 399 Bürgerinnen und Bürger des Eifelkreises in den vergangenen vier Wochen arbeitslos melden mussten, konnten 474 Personen im gleichen Zeitraum ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Kreis Vulkaneifel
Die Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt ist auch in der Vulkaneifel angekommen. Die Arbeitslosenquote sank im September von 3,6 auf 3,5 Prozent. Im Vorjahr lag sie mit 4 Prozent noch deutlich höher. 1.185 Personen sind aktuell arbeitslos gemeldet, 35 weniger als im August und 133 weniger als im Vorjahr.
Unter den 628 arbeitslosen Männern und 557 arbeitslosen Frauen befinden sich 138 Jüngere unter 25 Jahren, 442 Ältere über 50 Jahren und 212 Ausländer.

Landkreis Trier-Saarburg
Im Landkreis Trier-Saarburg setzt sich die positive Entwicklung der letzten Monate fort. Die Arbeitslosenquote sinkt weiter, von August auf September um 0,2 Prozentpunkte. Sie liegt aktuell bei 2,5 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 2,8 Prozent.

2.027 Menschen befinden sich derzeit auf Jobsuche, 144 weniger als im Monat zuvor und 187 weniger als vor einem Jahr. Unter den 1.084 arbeitslosen Männern und 943 arbeitslosen Frauen befinden sich 261 Jüngere unter 25 Jahren, 773 Ältere über 50 Jahren und 382 Ausländer.

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