RHEINLAND-PFALZ. Dunkelfärbung, Blutungen, Tod: Die in verschiedenen Bundesländern ausgebrochene Forellenseuche hat auch Fischteiche im nördlichen Rheinland-Pfalz erreicht. Ein Alptraum für die Betreiber: Die übertragbare Virale Hämorrhagische Septikämie der Salmoniden (VHS) kann laut dem Verband Hessischer Fischer bis zu 90 Prozent eines Bestandes dahinraffen. Vom 1. Januar 2017 bis zum 8. Mai 2018 registrierten die Behörden in Rheinland-Pfalz vier Ausbrüche, wie Umweltstaatssekretär Thomas Griese (Grüne) auf eine Kleine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion mitteilte.
Demnach trat die anzeigepflichtige Forellenseuche in je einem Fischbetrieb in den Kreisen Westerwald und Trier-Saarburg sowie im Eifelkreis Bitburg-Prüm auf – und in einem Angelgewässer im Kreis Mayen-Koblenz. Mit den vorgeschriebenen Schutzmaßregeln wurden diese regional begrenzten Ausbrüche laut Griese rasch eingedämmt. Die Gewässer wurden gesperrt und die kranken und seuchenverdächtigen Fische «tierschutzgerecht» getötet. Das Wasser wurde vorübergehend abgelassen, der Grund gereinigt und desinfiziert.
Kommerziell betriebene Forellenteiche müssen laut dem Staatssekretär regelmäßig kontrolliert werden. Sterben mehr Fische als normal, sind die Behörden zu informieren. Ziel ist es, die Seuche rasch zu erkennen und einzudämmen. Griese ergänzte: «Der Zukauf stellt derzeit die größte Gefahr einer Einschleppung des Virus dar.» Denn auch gekaufte Fische ohne Symptome könnten Virusträger sein. Zudem tragen Forellen, die eine VHS-Infektion überlebt haben, das Virus weiter in sich. Auch Wasservögel können es verbreiten.
(dpa)