Zebrastreifen in Trier: Meinung der Bürger ist gefragt

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TRIER. Die Stadt will die Zebrastreifen sicherer machen. Dazu dürfen auch die Triererinnen und Trierer ab sofort ihre Anregungen zu jedem einzelnen der 235 Fußgängerüberwege abgeben.

Zuvor haben Experten der Stadtverwaltung sowie externe Fachleute alle Überwege genau unter die Lupe genommen. Ihr derzeitiger Vorschlag sieht vor, dass 26 Zebrastreifen entfallen, 27 durch eine Alternative ersetzt, 98 nachgerüstet und 84 unverändert erhalten bleiben sollen.

Ehe jedoch die Entscheidung darüber fällt, können auch noch die Bürger ihre Meinung dazu sagen. Denn diese kennen die Straßen und Viertel ihrer Stadt bestens und haben vielleicht noch Anregungen, die die Experten nicht bedacht haben. Baudezernent Andreas Ludwig sagt dazu: „Wir wollen das größtmögliche Maß an Transparenz schaffen, und wenn wir was übersehen haben, sind wir offen für Kritik.“

Wer als Fußgänger einen Zebrastreifen benutzt, fühlt sich in der Regel sicher. Die Autos sollten anhalten, der Fußgänger gefahrlos über die Straße gehen. Dennoch verunglücken pro Jahr rund 400 Menschen in Rheinland-Pfalz an Fußgängerüberwegen. Das liegt nicht nur an unaufmerksamen oder zu schnellen Autofahrern, sondern mitunter auch daran, dass längst nicht alle Zebrastreifen, die in den vergangenen Jahrzehnten angelegt wurden, heutigen Sicherheitsanforderungen noch genügen. Im ungünstigsten Fall täuscht ein Fußgängerüberweg also sogar eine falsche Sicherheit vor und erhöht das Risiko beim Überqueren der Straße, statt es zu senken.

Die Stadt Trier will deshalb die Zebrastreifen sicherer machen. Experten der Stadtverwaltung haben die Verkehrssicherheit aller 235 Fußgängerüberwege eingehend und gewissenhaft geprüft. Anlass war die 2013 geänderte Straßenverkehrsordnung, die genaue Kriterien für einen sicheren Überweg vorschreibt.

Mit der neuen Straßenverkehrsordnung (StVO) vom 1. April 2013 müssen alle Straßenverkehrsbehörden sicher stellen:

-Der Zebrastreifen ist gut beleuchtet.
– Die Querungshilfe ist gut erkennbar.
– Die Sichtweite für Autofahrerinnen und Autofahrer ist ausreichend.
– Der Fußgängerverkehr wird an dieser Stelle gebündelt.

Ehe die endgültige Entscheidung darüber fällt, welche Fußgängerüberwege entfernt werden, aufgerüstet oder umgestaltet, sollen nun auch die Trierer Bürgerinnen und Bürger noch ihre Meinung sagen. Denn sie kennen die Straßen und Viertel ihrer Stadt bestens, wissen, welche Probleme es gibt und haben vielleicht noch Anregungen, die die Verwaltungsexperten bisher nicht bedacht haben. Deshalb können die Bürgerinnen und Bürger noch bis zum 15. Juli Kommentare zu den einzelnen Fußgängerüberwegen abgeben. Wichtig ist bei dieser Form des Bürgerdialogs: Die Entscheidung über das Entfernen oder den Bestand muss die Verwaltung treffen. Sie trägt letztlich die Verantwortung. Es ist keine Abstimmung darüber möglich, ob dieser oder jener Zebrastreifen erhalten bleiben darf. Dennoch ist der Verwaltung der Blick der Trierer wichtig und soll einbezogen werden. Das Rathaus freut sich daher, wenn viele Menschen bei diesem Dialog mitmachen und Anregungen geben.

So können die Bürger sich beteiligen:

Mit Papier und Bleistift: In der Rathaus Zeitung, die in alle Trierer Haushalte zugestellt wird, gibt es in dieser Woche eine Karte mit allen Überwegen und den Begründungen, warum sie entfallen sollen oder warum und wie sie umgerüstet oder ersetzt werden sollen. Dort findet sich auch ein Formular, das die Bürger ausfüllen und ans Rathaus schicken können.

Im Internet: Alle Fußgängerüberwege sind auf einer Karte im städtischen Bürger-Portal zu finden unter www.trier-mitgestalten.de/zebrastreifen. Über die Karte können sich Bürger in ihr Stadtviertel reinzoomen und jeden Fußgängerüberweg anklicken. Dort findet sich ein Foto des Überwegs und der Vorschlag der Verwaltung, wie mit dem Fußgängerweg umgegangen werden soll. Dort können die Bürger auch direkt Kommentare zu einzelnen Fußgängerüberwegen abgeben. Nötig ist dazu nur die einmalige Anmeldung in dem Portal www.trier-mitgestalten.de.

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