MAINZ. Der Wolf wird auch künftig in Rheinland-Pfalz nicht ins Jagdrecht aufgenommen werden, um ihn leichter jagen zu können. Die Mehrheit des Landtags aus SPD, FDP, Grünen und CDU stimmte am Donnerstag in Mainz gegen einen Antrag der AfD.
Der AfD-Umweltpolitiker Jürgen Klein forderte die Einstufung des geschützten Wolfes als jagbares Tier, um regulierende Eingriffe einleiten zu können. Ein alternativer Antrag der CDU, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen und damit auffällige Wölfe bejagen zu können, bekam ebenfalls keine Mehrheit. Der CDU-Jagdpolitiker Michael Billen sagte: «Der Wolf ist kein Kuscheltier, sondern ein Raubtier.»
Umweltstaatssekretär Thomas Griese (Grüne) wies darauf hin, dass «Problemwölfe» in Rheinland-Pfalz bereits jetzt getötet werden könnten – zum Beispiel wenn sie ständig geschützte Nutztiere töteten oder sich mehrfach Menschen näherten. Das ist im Wolfsmanagementplan festgelegt. ««Problemwölfe» sind zu entfernen», sagte Griese. Es gebe eine Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland für den Ernstfall. Billen warnte, das Eigentumsrecht müsse beachtet werden, falls ein «Problemwolf» nicht im Staatswald getötet werde. Die FDP-Fraktion lehnte den CDU-Antrag ab, die Landespartei hatte einem ähnlichen Antrag beim Parteitag im April aber zugestimmt.
Seit der Jahrtausendwende vermehren sich die Wölfe wieder in Deutschland. Die größten Populationen leben in Ostdeutschland und Niedersachsen. In Rheinland-Pfalz wurden bisher vereinzelt Wölfe nachgewiesen. Ein weibliches Tier hatte im März bei Leutesdorf (Kreis Neuwied) Damwild gerissen und im April im Kreis Neuwied ein Reh.