Pöbeleien, Diebstähle und Beschimpfungen – Gewalt gegen Obdachlose “alltägliche Erfahrung“

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Symbolbild

KOBLENZ. Immer wieder werden Obdachlose Opfer von Gewalt oder Straftaten. «Das ist eine alltägliche Erfahrung, die diese Leute machen müssen», sagt der Koblenzer Sozialarbeiter Erwin Weber. Gerade am Wochenende gebe es Übergriffe, wenn Betrunkene durch die Fußgängerzone heim liefen und dabei an den Schlafplätzen von Obdachlosen vorbei kämen. «Da gibt es immer wieder Pöbeleien oder dass Sachen weg genommen werden.» In Koblenz wurde am 23. März ein Obdachloser tot entdeckt. Er war enthauptet worden.

Passanten nähmen auch beispielsweise Bettelgeld oder Radios mit, sagte Weber. In einem Fall seien mal einem schlafenden Wohnungslosen, dem ein Unterschenkel fehlte, die Krücken gestohlen worden.

Ähnliches wie Weber kann auch Sabine Hamann aus Mainz berichten. Die Mitarbeiterin der Starthilfe, die Obdachlose unter anderem berät, sagt: Immer wieder würden Menschen auf der Straße von Passanten beschimpft. Vor Jahren sei sogar mal in Mainz der Schlafsack eines schlafenden Klienten angezündet worden.

Was bewegt jemanden zur Gewalt gegen Obdachlose? «Da geht es oft darum, die Menschen zu demütigen», sagt die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) in Berlin, Werena Rosenke. Das könne immer bei Tätern beobachtet werden, die selbst nicht obdachlos seien.

Wie oft Obdachlose in Deutschland beleidigt, verprügelt oder Opfer sonstiger Gewalt werden, ist Rosenke zufolge nicht bekannt. «Das ist nirgendwo mit harten Zahlen erfasst.» Sie kritisiert das Fehlen einer Statistik.

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1 Kommentar

  1. Deutschland tut so viel für andere Länder, dann sollen Sie auch mal anfangen sich für diese Menschen einsetzen man ist schnell heute in Deutschland Obdachlos.

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