Verkehrsunfallstatistik 2017 für die Region – Das sind die Zahlen!

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Foto: dpa-Archiv

REGION TRIER. Das Polizeipräsidium Trier hat heute die offizielle Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2017 für die gesamte Region Trier veröffentlicht. Das Polizeipräsidium Trier umfasst den Einzugsbereich der Polizeiinspektionen Trier, Konz und Saarburg, Daun, Gerolstein, Bitburg, Bernkastel-Kues, Zell, Traben-Trarbach, Wittlich, Morbach, Schweich, Zell, Prüm, Hermeskeil, Birkenfeld, Idar-Oberstein, Baumholder, sowie der Autobahnpolizeiinspektion Schweich.

Zusammenfassend lässt sich zur Entwicklung der Verkehrsunfälle feststellen:

» Anstieg der Zahl der registrierten Verkehrsunfälle
» Rückgang der Unfälle mit Verletzten – Zahl der Verkehrstoten, der Schwer- und Leichtverletzten gesunken
» Hauptunfallursachen: Abstand, Fehler beim Abbiegen, Wen-den, Rückwärtsfahren, Ein- u. Ausfahren in den fließenden Verkehr, Geschwindigkeit, Vorfahrt und Vorrang
» Mehr Unfälle unter Beteiligung junger Fahrer (18 bis 24 Jahre) – Zahl der Verunglückten dieser Altersgruppe leicht unter Vor-jahresniveau
» Mehr Unfälle unter Alkoholeinfluss – Zahl der Unfallopfer von Alkoholunfällen gestiegen
» Junge Fahrer verursachen erneut mehr Alkoholunfälle und sind wieder häufiger Opfer von Unfällen unter Alkoholeinfluss
» Mehr Unfälle unter Drogeneinfluss
» Weiterhin Anstieg der Kinderunfälle – deutlich mehr Kinder verunglücken als Mitfahrer im PKW
» Ältere Menschen zunehmend in Verkehrsunfälle verwickelt
» Weniger Motorradunfälle mit Personenschaden – weniger Mo-torradfahrer verunglückt
» Fast jeder dritte Unfall ist ein Wildunfall – Anzahl deutlich gestiegen

Anstieg der Zahl der registrierten Verkehrsunfälle
Im Bereich des Polizeipräsidiums Trier wurden im Jahr 2017 insgesamt 24.208 Ver-kehrsunfälle (VU) registriert. Gegenüber dem Vorjahr (23.111 VU) bedeutet dies ei-nen Anstieg um 1.097 VU (4,75 Prozent).

Von diesen 24.208 VU ereigneten sich 12.233 innerhalb geschlossener Ortschaften (2016: 11.923) und 10.917 VU (2016: 10.104) außerhalb geschlossener Ortschaften.
Die Anzahl der Verkehrsunfälle auf den Bundesautobahnen (BAB) verringerte sich von 1.077 (2016) um 19 auf 1.058. An 272 VU waren LKW beteiligt (2016: 294).
Die Polizei registrierte 3.910 VU mit Unfallflucht (2016: 3.767). 1.739 dieser VU konn-ten aufgeklärt werden (2016: 1.609), was einer Aufklärungsquote von 44,48 % ent-spricht (2016: 42,71 %).
Rückgang der Unfälle mit Verletzten – Zahl der Verkehrstoten, der Schwer- und Leichtverletzten gesunken.

Wurden 2016 noch 2.303 Verkehrsunfälle mit Personenschaden registriert, verringer-te sich diese Zahl 2017 auf 2.285 (minus 18 VU; minus 0,83 Prozent).
Hiervon waren 200 VU mit Fußgängerbeteiligung, 256 mit Radfahrerbeteiligung (davon elf mit Pedelec), 435 mit motorisierter Zweiradbeteiligung und 207 mit LKW-Beteiligung.

2017 verunglückten insgesamt 3.027 (minus 1,88 Prozent) Menschen (2016: 3.085). 670 Menschen (minus 3,46 Prozent) erlitten dabei schwere und 2.328 Verkehrsteilnehmer (minus 1,27 Prozent) leichte Verletzungen. 29 Menschen verloren bei 26 Un-fällen ihr Leben.
Von den Verunglückten waren 182 Kinder (0-14), 178 Jugendliche (15-17), 631 Junge Erwachsene (18-24), 1.693 Erwachsene (25-64) sowie 338 Senioren (ab 65).


Hauptunfallursachen

Häufigste polizeilich festgestellte Unfallursache (nach den sog. Wildunfällen) und seit 2015 erkennbar ansteigend ist ungenügender Sicherheitsabstand. Hierdurch ereigneten sich 5.258 Verkehrsunfälle (2016: 5.112). Es folgen Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren sowie beim Ein- oder Ausfahren in/aus dem fließenden Verkehr. Wegen der geringen Geschwindigkeit bei diesen Verkehrsvorgängen, die sich überwiegend innerorts ereigneten, blieb es meist bei Blech- oder leichten Personenschäden. 2017 waren 4.483 Unfälle (2016: 4.389) auf diese Ursachen zurückzuführen. An dritter Stelle liegt mit 2.139 Fällen (2016: 2.020) die Unfallursache „Geschwindigkeit“, gefolgt von 1.074 „Vorfahrts- und Vorrangunfällen“ (2016: 1.100) sowie 894 Verkehrsunfällen (2016: 1.014), bei denen „fehlerhafte Straßenbenutzung“, wie beispielsweise Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot, unfallursächlich waren.

Bei acht der insgesamt 26 Unfälle mit Verkehrstoten war im vergangenen Jahr über-höhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit mit unfallursächlich. In fast 25 Prozent der Verkehrsunfälle mit Verletzten war dies ebenfalls die Hauptunfallursache.

Mehr Unfälle unter Beteiligung junger Fahrer (18 bis 24 Jahre) – Zahl der Verunglückten leicht unter Vorjahresniveau
Die auch im Jahr 2017 überdurchschnittlich hohe Unfallbeteiligung junger Fahrer-innen und Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren bereitet der Polizei unverändert Sorge. Mit 5.381 (2016: 5.284) Unfällen waren junge Menschen dieser Altersklasse an 22,2 Prozent aller Verkehrsunfälle beteiligt. Bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden liegt der Wert gar bei 30,98 Prozent (708 VU). Bei einem Bevölkerungsanteil der 18- bis 24-Jährigen von etwa 8 Prozent ist diese Personengruppe nach wie vor überproportional hoch an Verkehrsunfällen beteiligt.

Fünf junge Menschen mussten auf den Straßen in der Region Trier ihr Leben lassen, zwei weniger als 2016 (7). Weitere 626 junge Erwachsene wurden verletzt (2016: 626), davon 124 schwer und 502 leicht.

Mehr Unfälle unter Alkoholeinfluss – Zahl der Unfallopfer von Alko-holunfällen gestiegen

Mit 399 (2016: 345) so genannten Alkoholunfällen wurden 54 Unfälle mehr registriert als im Vorjahr, ein Anstieg um 15,7 Prozent.
Gemessen am Gesamtunfallgeschehen machen Alkoholunfälle etwa 1,65 Prozent aus. Bei Unfällen mit Personenschaden liegt der Anteil der Unfälle unter Einwirkung von Alkohol allerdings mit 17,5 Prozent gut zehnmal höher.

Bei den insgesamt 143 Alkoholunfällen mit Verletzten in 2017 verloren zwei Men-schen ihr Leben. Der Anteil der bei Alkoholunfällen schwer Verletzten beträgt neun Prozent (60 von 669 Schwerverletzten), der Anteil hierbei leicht verletzter Menschen beträgt fünf Prozent (116 von 2.327) an der Gesamtzahl der bei Verkehrsunfällen Verletzten.

Junge Fahrer verursachen erneut mehr Alkoholunfälle und sind wieder häufiger Opfer von Unfällen unter Alkoholeinfluss

Junge Fahrer als Pkw-Fahrer verursachten 70 der 399 registrierten Alkoholunfälle im vergangenen Jahr (17,5 Prozent). Das heißt: Fast jeder sechste Unfall, bei dem Alkohol eine Rolle spielte, wurde von einem jungen Pkw-Fahrer verursacht. Insgesamt kamen bei Alkoholunfällen 47 Menschen dieser Altersgruppe zu Schaden.

Mehr Unfälle unter Drogeneinfluss

Die Zahl der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss stieg von 40 Fällen im Jahr 2016 auf 53 (plus 32,5 Prozent) im vergangenen Jahr.
In 42 Fällen war Hauptverursacher ein Pkw-Fahrer, in 19 von diesen aus der Alters-klasse der 18–24-Jährigen und in 17 Fällen aus der Gruppe der 25-34-Jährigen. Insgesamt verunglückten bei Drogenunfällen 26 Personen, davon eine Person tödlich, sieben wurden schwer und 18 leicht verletzt. Von den 26 Verunglückten gehörten acht der Altersklasse der 18–24-Jährigen an und neun zu den 25–34-Jährigen.

Weitere 20 Verkehrsunfälle ereigneten sich unter Einwirkung von Medikamenten oder Ähnlichem. Hierbei wurden bei zwei VU Menschen schwer und bei weiteren vier VU Menschen leicht verletzt.

Weiterhin Anstieg der Kinderunfälle – deutlich mehr Kinder verun-glücken als Mitfahrer im PKW

Wenn Kinder – in der Verkehrsunfallstatistik zählen auch Jugendliche bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres zu dieser Gruppe – im Straßenverkehr zu Schaden kommen, berührt das neben den unmittelbar Betroffenen auch viele andere Menschen.

Die Unfälle mit Kinderbeteiligung sind im Jahr 2017 mit 191 im Vergleich zum Vorjahr um elf Unfälle (plus 6,1 Prozent) angestiegen.

Auch die Zahl der verunglückten Kinder ist deutlich gestiegen, von 168 (2016) auf nunmehr 182 (2017). Insgesamt erlitten 25 (2016: 27) Kinder schwere Verletzungen, 155 Kinder (2016: 139) wurden leicht verletzt. Bedauerlicherweise kamen 2017 zwei Kinder als Mitfahrer auf den Straßen der Region ums Leben (2016: 2, davon ein Kind als Fußgänger und ein Kind als Mitfahrer).
Während im vergangen Jahr 62 Kinder als Radfahrer und Fußgänger zu Schaden kamen (2016: 80), ist bei Kindern, die als Mitfahrer in Kraftfahrzeugen verletzt wurden, ein deutlicher Anstieg von 13,2 Prozent zu verzeichnen: 110 Kinder wurden 2017 als Mitfahrer verletzt, 2016 waren es 94.

Bei elf sogenannten Schulwegunfällen in 2017 (2016: 9) wurden insgesamt 14 Kinder verletzt, davon eines schwer und 13 leicht. Im Vorjahr waren hierbei insgesamt neun Kinder leicht verletzt worden.

Ältere Menschen zunehmend in Verkehrsunfälle verwickelt

Ereigneten sich 2016 präsidialweit 3.863 so genannte Seniorenunfälle (Unfallbeteilig-te sind 65 Jahre und älter), so waren es 2017 4.050, ein Plus von 187 Unfällen bzw. ein Anstieg um 4,84 Prozent. An 1.885 dieser Unfälle waren Personen beteiligt, die 75 Jahre und älter waren.

Insgesamt zeigt die Langzeitbetrachtung bei steigendem Bevölkerungsanteil der Senioren nunmehr auch einen deutlichen Anstieg der Seniorenunfälle.

Im Bereich des PP Trier liegt der Anteil der Senioren (65 und älter) an der Gesamtbevölkerung bei gut 20 %, der Anteil der Senioren ab 75 Jahren bei knapp über 10%.
Bei 2.798 der „Seniorenunfälle“ waren die Senioren Hauptunfallverursacher (69,1 Prozent), 2016 betrug dieser Prozentanteil 69,8. Bei 1.925 Senioren-VU führten sie einen Pkw.

Unfälle mit Beteiligung von Radfahrenden ( sog. „Fahrrad-Unfälle“)

2017 ereigneten sich 337 VU (2016: 352) mit Beteiligung von Radfahrenden, davon elf VU mit Pedelec (2016: 9). 83 (2016: 84) dieser VU ereigneten sich als Allein-VU, davon sechs mit Pedelec (2016: 9). 48 VU mit Radfahrenden ereigneten sich auf Radwegen (2016: 51) und 39 auf Gehwegen (2016: 47).
Bei 256 Fahrrad-VU mit Personenschaden verunglückten insgesamt 276 Menschen, davon ein Radfahrender tödlich, 72 (davon 70 Radfahrende) erlitten schwere und 203 Personen (davon 188 Radfahrende) leichte Verletzungen.

Weniger Motorradunfälle mit Personenschäden – weniger Motorrad-fahrer verunglückt

Die Zahl der Unfälle mit Motorrädern mit amtlichem Kennzeichen ging von 480 in 2016 um fünf (minus 1,0 Prozent) auf 475 in 2017 zurück. Bei Motorradunfällen mit Personenschäden ist ein Rückgang von 355 im Jahr 2016 auf 328 im Jahr 2017 (minus 27 bzw. minus 7,6 Prozent) festzustellen. In 139 Fällen handelte es sich um sog. Alleinunfälle (2016: 172). Die Zahl der verunglückten Motorradfahrer verringerte sich von 372 (2016) um 31 (minus 8,3 Prozent) auf 341. Sieben Motorradfahrer (2016: 10) verloren bei Motorradunfällen ihr Leben, 144 Motorradfahrer (2016: 164) wurden dabei schwer und 190 (2016: 198) leicht verletzt.

Bei 302 Motorrad-VU waren Motorradfahrer Hauptverursacher mit den festgestellten Unfallursachen Geschwindigkeit (151 VU), Überholen (24 VU), Vorfahrt (4 VU) und Alkohol/Drogen (1 VU).
Das Polizeipräsidium Trier reagiert trotz leichter Verringerung der Unfallzahlen auf die insgesamt schwierige Unfalllage „Motorradunfälle“ und setzt die 2012 begonnene internationale Unfallbekämpfungskonzeption „Motorradfahren in der Eifel – aber sicher!“ fort. Hierbei erfolgen enge Abstimmungen der Unfallbekämpfungsmaßnahmen und der speziellen Motorradkontrollen mit Polizeibehörden aus Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen.

Fast jeder dritte Verkehrsunfall ist ein Wildunfall – Anzahl deutlich gestiegen

Die Zahl der Wildunfälle unterlag in der Vergangenheit erkennbaren Schwankungen.
2017 ereigneten sich auf den Straßen der Region 7.336 Wildunfälle (2016: 6.662), was einen deutlichen Anstieg um 10,12 Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt.
Gemessen am Gesamtunfallgeschehen im Bereich des PP Trier waren 30,3 Prozent aller aufgenommenen Verkehrsunfälle Zusammenstöße mit Wildschweinen, Rehen oder anderem Wild. Im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Trier waren 26,07 % aller Verkehrsunfälle sogenannte Wildunfälle, bei der Polizeidirektion Wittlich waren es 34,79 %.

Bei 60 Wildunfällen im Jahr 2017 wurden Menschen verletzt, 2016 kamen bei 64 Unfällen dieser Art Personen zu Schaden.

Dabei ist der Anteil der Wildunfälle am Gesamtunfallaufkommen der einzelnen Polizeidienststellen im Bereich des PP Trier sehr unterschiedlich verteilt und reicht von

4,7 Prozent (PI Trier) bis zu 55,2 Prozent (PI Baumholder). Dazwischen liegen die PAST Schweich (20,69%), PI Wittlich (27,29%), PI Idar-Oberstein (29,77%), PI Schweich (30,75%), PI Saarburg (32,70%), PI Zell (34,41%), PI Bitburg (36,34%), PI Bernkastel-Kues (36,57%), PI Prüm (38,13%), PI Daun (41,61%), PI Birkenfeld (41,98%), PI Hermeskeil (46,76%) und PI Morbach (48,01%).

Verkehrsüberwachung

Orientiert an den Hauptunfallursachen und den Risikogruppen führten die Polizeibe-amtinnen und -beamten des Polizeipräsidiums Trier im vergangenen Jahr zahlreiche zielgruppen- und ursachenorientierte Verkehrsüberwachungsmaßnahmen/ Verkehrskontrollen durch.

Im Präsidialbereich Trier wurden 2017 insgesamt 214.326 (2017: 121.117) repressive Maßnahmen zur Verkehrsunfallbekämpfung getroffen, davon 113.582 durch die im Jahr 2017 eingesetzten sog. semi-mobilen Geschwindigkeitsmessanlagen („En-forcement Trailer“), 3.604 Strafanzeigen (2016: 3.523), 23.739 Ordnungswidrigkeitsanzeigen (2016: 30.735) sowie 64.496 Verwarnungen (2016: 76.731).

Insgesamt wurden 1.721 (2016: 1.738) Blut- und Atemalkoholproben zur Feststellung der Fahrtüchtigkeit angeordnet.
In 527 Fällen (2016: 579) konnten Trunkenheitsfahrten noch vor Fahrtbeginn verhin-dert werden.
8.378 „Mängelberichte“ (2016: 9.549) wegen festgestellter Fahrzeugmängel wurden ausgestellt.

Kontrollen im Stadtgebiet Trier („Trier-Tag“):

Seit April 2008 führt die Polizeiinspektion Trier, unterstützt von den Zentralen Ver-kehrsdiensten der Polizeidirektion Wittlich (ZVD) und dem Polizeipräsidium ELT, Abt. Bereitschaftspolizei, zielgerichtete Verkehrsüberwachungsmaßnahmen im Stadtge-biet Trier durch. An dem so genannten „Trier-Tag“ werden zu verschiedenen Zeiten an unterschiedlichen Orten zusätzliche Verkehrskontrollen, teilweise durch Bürgereingaben initiiert, durchgeführt.

Schwerpunkte waren Radfahrende, Gurtanlegepflicht, Handybenutzungsverbot und Verkehrssicherheit. Hierbei wurden 453 Maßnahmen getroffen. Davon waren 389 Verwarnungen, 61 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen und 3 Strafanzeigen. Häufigster Verstoß war mit 119 Fällen das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes, gefolgt von 71

Fällen der Nichtbeachtung von Vorfahrt/Vorrang, 65 Fällen von Radfahrenden in der Fußgängerzone während der nicht freigegebenen Zeiten oder in den nicht dafür freigegebenen Zonen, 64 Radfahrenden auf Gehwegen, 55 Fällen der verbotswidrigen Durchfahrt von Straßen und 52 Fällen der verbotswidrigen Benutzung eines Mobilte-lefons während des Führens von Fahrzeugen.

Überwachung des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs

Der gewerbliche Güter- und Personenverkehr in der Region Trier stand auch im Jahr 2017 im Fokus spezieller polizeilicher Überwachungsmaßnahmen. Im Rahmen der Kontrollen, teilweise in länderübergreifender und grenzüberschreitender Kooperation mit den benachbarten Fachdienststellen, wurden insgesamt 4.809 (2016: 5.365) Fahrzeuge des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs kontrolliert. Dabei wur-den 1.954 (2016: 1.721) Fahrzeuge beanstandet. Hierbei wurden 41 Strafanzeigen (2016: 41) und 915 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen (2016: 1.335) erstattet, sowie 909 Verwarnungen (2016: 1.032) ausgesprochen. 61 Sicherheitsleistungen (2016: 66) wurden bei ausländischen Fahrern einbehalten, 253 Fahrern wurde die Weiter-fahrt untersagt (2016: 330).

Verkehrsunfallprävention

Vorrangiges Ziel der Verkehrssicherheitsarbeit ist es, die Anzahl der Verkehrsunfälle zu reduzieren und die Unfallfolgen zu minimieren. Die meisten Verkehrsunfälle und Konfliktsituationen im Straßenverkehr sind auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen und vermeidbar.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Trier betreuten 2017 die Verkehrssicherheitsbera-ter der Polizeiinspektionen 14 Jugendverkehrsschulen. Im Rahmen ihrer Tätigkeit schlossen 4.872 Schulkinder erfolgreich ihre Radfahrausbildung ab.

Die zum Sachbereich 15 „Zentrale Prävention“ gehörende Polizeipuppenbühne konnte 2017 in zahlreichen Veranstaltungen Kindern im Vorschul- und Grundschulal-ter auf spielerische Weise das richtige Verhalten im Straßenverkehr vermitteln und zum Schutz vor potenziellen Straftätern beitragen. In begleitenden Elterngesprächen wurden die Themen vertieft. Mehr als 3.200 Kinder und Erwachsene wurden dabei erreicht. Das geschulte Team der Polizeipuppenbühne bietet Kindern und Eltern da-mit ein professionelles Präventionsangebot.

Drogen im Straßenverkehr war auch 2017 Thema vieler Präventionsveranstaltungen, gerade in Schulen. Die Moderatoren „Drogenprävention“ besuchten 124 Schulklassen, um besonders Fahranfängern die Folgen des Fahrens unter Alkohol- und Drogeneinfluss zu verdeutlichen. Rund 3.100 junge Menschen folgten den Ausführungen der speziell geschulten Beamtinnen und Beamten.
Bei 14 Elternabenden hatten die Moderatoren zudem Gelegenheit, den Erziehungsberechtigten das Thema näher zu bringen.

Bei weiteren 50 Veranstaltungen zu dieser Thematik konnten rund 2.200 weitere interessierte Bürger erreicht werden.

Die Verkehrsunfallprävention des Polizeipräsidiums Trier wird sich im Jahr 2018 insbesondere auf die Zielgruppen Kinder, „Junge Fahrer“ und Senioren konzentrieren, da sich diese in der aktuellen Verkehrsunfallstatistik mit steigenden Zahlen präsentieren. Damit einhergehend wird im Rahmen der Verbundstrategie die Vernetzung mit Kooperationspartnern sowie die Durchführung wirkungsvoller Präventionskonzepte weiter intensiviert. Dazu gehören die Präventionskampagne „Crash Kurs“ für die Zielgruppe der „Jungen Fahrer“ und die Fortführung und Intensivierung von www.BOB-Trier.de

Die erfolgreichen Veranstaltungen für Motorradfahrer im Rahmen der internationalen Verkehrssicherheits-Konzeption „Motorradfahren in der Eifel – aber sicher!“ mit den Kooperationspartnern Luxemburg, Belgien, Niederlande und Nordrhein-Westfalen und „Verantwortung statt Vollgas“, werden weiter fortgeführt. Die nächsten Veranstaltungen finden am Samstag, 21.04.2018 in Wiesbaum („Motorradsymposium“) und Sonntag, 06.05.2018 in Trier („Motorradsicherheitstag“) statt.

Das landesweite Verkehrsunfallpräventionskonzept „Vorbild bleiben“ mit Bausteinen und Präventionsmaßnahmen für die Risikogruppe der Senioren wird ebenfalls fortgesetzt.

Das umfassende Thema „Ablenkung am Steuer“, das nicht nur das verbotswidrige Benutzen von Handys/Smartphones während der Fahrt umfasst, sondern ebenso die Bedienung sonstiger elektronischer Geräte im Fahrzeug sowie jegliche ablenkenden Verhaltensweisen von Fahrzeugführern und sonstigen Fahrzeuginsassen, wird weiter in den Fokus der landesweiten polizeilichen Präventionsarbeit gerückt.

„Gelbe Karte“:

Hierbei werden die zuständigen Fahrerlaubnisbehörden von der Polizei über erheb-liche Fehlverhaltensweisen – nicht nur im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr – junger Fahrerlaubnisinhaber oder -anwärter informiert, die im Wiederholungsfall ggf. die Überprüfung/Versagung der Geeignetheit zum Führen von Kraftfahrzeugen nach sich ziehen können. Aufgrund dieser Informationen versenden die Fahrerlaubnisbe-hörden den Betroffenen eine „Gelbe Karte“ mit den entsprechenden Hinweisen zu den gezeigten Fehlverhalten und den möglichen Folgen.

Im Jahr 2017 wurden durch die Polizeidienststellen des PP Trier insgesamt 334 sol-cher Mitteilungen an die Fahrerlaubnisbehörden versandt. In 282 Fällen haben diese dann eine „Gelbe Karte“ an die Betroffenen geschickt, und zwar 222 wegen Dro-gendelikten, 41 wegen aggressivem Verhaltens und 19 wegen anderer Verkehrsdelikte.
Im Bereich des PP Trier beteiligen sich alle Fahrerlaubnisbehörden an dieser Konzeption.

Auch künftig wird das Polizeipräsidium Trier alle Altersgruppen entsprechend ihrer Verkehrsbeteiligung ansprechen, beginnend mit dem Schulwegtraining im Kindergar-ten, über die Radfahrausbildung in den Jugendverkehrsschulen, den Informations-veranstaltungen und Verkehrssicherheitstagen in Gymnasien und Berufsschulen bis hin zu Verkehrssicherheitsberatungen für Senioren.

Informationen zu den örtlichen Unfallstatistiken können bei den Polizeiinspektionen erfragt werden.

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