Kreis Trier-Saarburg: Passgenaue Unterstützung für betroffene Familien

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Symbolbild

SAARBURG. Passgenaue und bedarfsgerechte Unterstützung von Familien, Präventionsarbeit und vor allem die Vernetzung mit den Angeboten vor Ort – das sind die wesentlichen Ziele, die hinter dem Konzept der sozialraumorientierten Kinder- und Jugendhilfe stehen, die im Kreis Trier-Saarburg seit vier Jahren praktiziert wird. Der Kreis ist dafür in vier Sozialräume aufgeteilt, in denen jeweils freie Träger der Jugendhilfe mit dem Kreisjugendamt zusammenarbeiten. Die Kooperationen mit den Trägern sind nun weiterentwickelt und Anfang des Jahres offiziell neu besiegelt worden. Die Beteiligten nutzten dies, um Bilanz der bisherigen Arbeit zu ziehen sowie den Blick in die Zukunft zu richten angesichts der Herausforderungen der Jugendhilfe vor Ort.

Niedrigschwellige Hilfe

Grundgedanke des Konzepts ist es, die Unterstützungsmöglichkeiten für Familien noch weiter zu optimieren. Dabei sollen die vielfältigen Strukturen und Ressourcen vor Ort – also im Sozialraum – verstärkt genutzt werden. Auf diese Weise können die Hilfsangebote zeitnah, effizient, flexibel und nachhaltig am Bedarf der betroffenen Kinder, Jugendlichen und Familien orientiert weiterentwickelt werden. Die Arbeit des Sozialraumzentrums basiert auf der Vernetzung von Jugendhilfe und Sozialraumressourcen, um so die Angebote und Möglichkeiten des Gemeinwesens zu nutzen und zu optimieren, zu pflegen und zu stärken und damit die Familien zu unterstützen und dies möglichst bevor der Fall zum „Fall“ wird. Entscheidend sind kurze Wege, niedrigschwellige Hilfezugänge und sozialräumliches Know-how. Darüber hinaus kann auch die Wirkung präventiver Maßnahmen verstärkt genutzt werden. Landrat Günther Schartz lobte die gute Zusammenarbeit der Beteiligten: Bei dem neuen Ansatz gehe es auch um mehr Effizienz, die jedoch nicht auf den Rücken der Betroffenen ausgetragen werde.

Bewährt hat sich die räumliche Aufteilung des Kreises mit den freien Trägern, die die Arbeit vor Ort leisten: Im Sozialraum Hermeskeil sind die Jugendhilfe St. Maria Weiskirchen und die Johanniter-Unfall-Hilfe Trier tätig, im Sozialraum Saarburg die Propstey St. Josef Taben-Rodt, das Sozialwerk Saar-Mosel Merzig und Reaktiv 2010 Beckingen. Außerdem gibt es den Sozialraum Ruwer/Schweich/Trier-Land, in dem die AWO Südwest, das Jugendhilfezentrum Don Bosco Helenenberg in Welschbillig und die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais Trier gemeinsam für die Familien arbeiten. Im Sozialraum Konz wirken der Caritasverband Trier, die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais Trier und das Sozialwerk Saar-Mosel Merzig zusammen. In den vier Räumen gibt es Sozialraumzentren in Konz, Saarburg, Schweich, Welschbillig und Hermeskeil, in dem das jeweilige Team von pädagogischen Mitarbeitern mit den Betroffenen arbeitet. Grundlage dafür ist ein flexibles und nachhaltiges Hilfesetting unter Einbeziehung der vielfältigen Strukturen vor Ort, das jeweils an die individuellen Fälle angepasst wird. Entscheidend dabei sind auch kurze Wege für die Betroffenen und die Mitarbeiter. Die Verbindung der Familien zu den Sozialraumzentren ist stärker als zum Jugendamt in der Kreisverwaltung in Trier. Das Zentrum wird eher als Anlaufstelle genutzt, die Angebote in der Gemeinde oder im Nachbarort werden besser angenommen. Die Betroffenen identifizieren sich mehr mit den Einrichtungen vor Ort und wenden sich damit auch schneller an die Fachleute. Zum Angebotskatalog der Sozialraumzentren gehört die Beratung und Begleitung in schwierigen Lebenssituationen und in Fragen der Erziehung. Darüber hinaus geht es aber auch um familienergänzende Hilfestellungen, die Durchführung von familienstärkenden und präventiven Angeboten. Grundsätzlich bietet das Team Unterstützung bei allen Fragen in der Betreuung und Erziehung sowie bei Sorgen und Problemen der Kinder und Jugendlichen selbst.

Kooperation der Träger

Die Träger werten ebenso wie das Kreisjugendamt die sozialraumorientierte Jugendhilfe als Erfolg. Vor allem würden die Betroffenen durch die Präsenz vor Ort die Hilfsmöglichkeiten rechtzeitig nutzen und könnten so auch in kürzerer Zeit aus der „Gefährdungsphase“ herausfinden. Als sehr positiv sehen die Träger auch die Kooperation untereinander. Man könne so die einzelnen Fälle gemeinsam bewerten und die Hilfen individuell einsetzen – immer im Sinne der betroffenen Kinder, Jugendlichen und Familien.

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