Polizei RLP: Silvester verläuft überwiegend glimpflich

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Foto: Arne Dedert / dpa-Archiv

MAINZ/ REGION TRIER. Die Silvesternacht ist in Rheinland-Pfalz der Polizei zufolge überwiegend glimpflich verlaufen – aggressive und alkoholisierte Menschen haben sie dennoch in Atem gehalten.

Es kam auch zu schweren Unglücksfällen. So starb bei einem Brand nahe Mainz ein Mensch, bei einem Unfall in Kaiserslautern wurde eine Frau lebensgefährlich verletzt, ein Mann im Hunsrück verlor beim Zünden eines illegalen Böllers vier Finger.

Nach Mitteilung des Innenministeriums vom Montag sprach die Polizei in 65 Fällen Platzverweise gegen alkoholisierte und aggressive Bürger aus. 19 nahm sie in Gewahrsam. In Koblenz gab es eine Anzeige wegen einer Sexualstraftat: Ein 22-jähriger Somalier soll eine Frau mehrfach unsittlich angefasst, sie bedrängt und beleidigt haben.

In Kaiserslautern begrüßten auf dem Stiftsplatz rund 1500 Menschen das neue Jahr. Eine gemeldete angebliche sexuelle Belästigung bestätigte sich nach Befragung der vermeintlich bedrängten Frau laut dem Innenministerium nicht. Dieses teilte weiterhin mit: «Ausländerfeindliche Delikte wurden in der Silvesternacht nicht bekannt.»

Bei einem Feuer auf einem Campingplatz in Heidesheim nahe Mainz starb ein Mensch. «Er ist noch nicht identifiziert, weil die Leiche so stark verbrannt ist», sagte eine Polizeisprecherin. Die Feuerwehr löschte die Flammen. Die Ursache des Brandes im Ortsteil Uhlerborn am Rhein war vorerst unbekannt. «Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen. Das kann ein Zusammenhang mit Silvester gewesen sein oder ein technischer Defekt oder Brandstiftung – das ist noch unklar», ergänzte die Sprecherin.

In Kaiserslautern verletzte ein Autofahrer eine 57-jährige Frau lebensgefährlich, als sie einen Böller anzünden wollte. «Sie stand auf dem Gehsteig, als sie von dem Auto erfasst wurde und eine Böschung runtergeschleudert wurde», sagte ein Polizeisprecher. «Sie ist im Krankenhaus schon mehrfach operiert worden.» Das Auto wurde erheblich beschädigt, der Fahrer floh zu Fuß. Die Suche von Polizei und Feuerwehr mitsamt einer Wärmebildkamera blieb vorerst ohne Erfolg.

Ein illegaler «Polenböller» explodierte schon beim Zünden in der rechten Hand eines 21-jährigen Mannes in Simmern im Hunsrück und riss vier Finger ab. Diese wurden laut Polizei «unauffindbar in der Peripherie verstreut». Der Mann kam ins Krankenhaus. Die Polizei ermittelt wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.

In Landau beeinflussten Windböen die Flugbahn einer Silverrakete offensichtlich so ungünstig, dass sie im Stadtteil Wollmesheim einen 24-Jährigen traf, explodierte und wohl weitere Böller in der Jackentasche des Mannes entzündete. Mit schweren Brandverletzungen kam er in eine Fachklinik. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben, «ob hier ein strafrechtlich relevantes Handeln vorliegt».

Vermutlich zwei Männer verwüsteten ein Spielwarengeschäft in Bad Kreuznach. Laut Polizei drangen sie gewaltsam ein, beschädigten Scheiben, warfen Regale um und sprühten mit einem Feuerlöscher. Neben dem Geschäft wurden fünf Autos einer Mietwagenfirma demoliert. Die Polizei schätzte den Gesamtschaden auf mehrere zehntausend Euro. Einen 18-Jährigen konnte sie noch vor Ort festnehmen. Mindestens einem mutmaßlichen Komplizen gelang vorerst die Flucht.

Ein Sachschaden von rund 200 000 Euro entstand in Heimborn im Westerwaldkreis, wo aus vorerst ebenfalls ungeklärter Ursache eine Garage mit zwei Autos und hochwertigen Werkzeugen in Brand geriet. Verletzt wurde laut Innenministerium niemand.

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