Region – Arbeitsmarkt trotzt den saisonalen Entwicklungen

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Jahreszeitliche Witterungsbedingungen haben Einfluss auf den Arbeitsmarkt. Heribert Wilhelmi, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Agentur für Arbeit Trier, erläutert: „Wenn die Temperaturen fallen, können viele Tätigkeiten im Freien nicht mehr ausgeübt werden. Außerdem endet an touristisch geprägten Standorten mit vielen Gastronomiebetrieben zumeist die Saison mit vielen Gästen. Das beobachten wir vor allem entlang der Mosel. Viele Betriebe entlassen daher Beschäftigte und die Arbeitslosigkeit steigt.“

Umso mehr freuen ihn die aktuellen Entwicklungen: „Erstmals seit dem Jahr 2009 ist die Arbeitslosigkeit in der Region Trier in einem Monat November gesunken. 9.302 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet, das sind 60 weniger als noch im Oktober. Eine deutlich größere Veränderung haben wir jedoch gegenüber dem Vorjahr. 2016 waren zum gleichen Zeitpunkt 1.402 Personen mehr arbeitslos gemeldet als dieses Jahr.“ Die Arbeitslosenquote in der Region Trier lag bei 3,2 Prozent, das entspricht einem Rückgang um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat und einem Rückgang um 0,6 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres.

Der Arbeitsmarktexperte beleuchtet die Hintergründe dieser Zahlen. „Diese positive Entwicklung ist ein Ausdruck der guten Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt und der stabilen konjunkturellen Entwicklung. Das erkennen wir beispielsweise daran, dass in diesem November 5 Prozent mehr Arbeitslose eine Erwerbstätigkeit aufgenommen haben als noch letztes Jahr. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region ist verglichen mit 2016 um 2.683 Personen gestiegen. Die Nachfrage auf Arbeitgeberseite wird daran deutlich, dass im aktuellen Monat 144 zu besetzende Arbeitsstellen mehr gemeldet wurden als noch im Vorjahr.“ Insbesondere hebt Wilhelmi hervor, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit größtenteils in dem Personenkreis zu verzeichnen ist, der von den regionalen Jobcentern betreut wird.

„Das sind Personen, die sich oft schwer tun, eine Arbeitsstelle zu finden. Viele von ihnen sind Langzeitarbeitslose. Gegenüber dem Vorjahr ist bei den Personen, die von den regionalen Jobcentern betreut werden, ein Rückgang von 1.064 zu verzeichnen, 417 davon waren Langzeitarbeitslose.“
An diesen Zahlen zeige sich auch die aktive Arbeitsmarktpolitik, denn viele dieser Personen nehmen derzeit an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teil, um anschließend in den Arbeitsmarkt integriert zu werden. „Ein gutes Beispiel hierfür sind Geflüchtete. Diese nehmen verglichen mit dem letzten Jahr verstärkt an Sprach- und Integrationskursen teil, um sich anschließend dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen“, so Wilhelmi. Während der Teilnahme an Sprachkursen oder Weiterbildungen sind Personen nicht arbeitslos im Sinne des Sozialgesetzbuches.

Auf Grund der üblichen saisonalen Entwicklungen erwartet die Arbeitsagentur jedoch in den nächsten Monaten trotz allem eine steigende Arbeitslosigkeit. Viele Menschen, die dann ihren Job verlieren, wüssten aber bereits, dass sie im Frühjahr bei ihrem Arbeitgeber wieder eine erneute Anstellung finden werden. Dennoch empfiehlt Wilhelmi, die Zeit der Arbeitslosigkeit sinnvoll zu gestalten. „Solche Phasen können genutzt werden, um sich weiterzubilden. Eine gute Qualifikation und die Bereitschaft, sich zu entwickeln, erhöhen die Chance auf eine ganzjährliche Beschäftigung nach den eigenen Vorstellungen“. Sein Tipp: Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, sollten sich gezielt bei ihrem Berater nach Weiterbildungsmöglichkeiten erkundigen. Denn in vielen Fällen können Arbeitsagentur und Jobcenter diese finanziell unterstützen.

Der Arbeitsmarkt im Überblick

Im November waren 9.302 Personen in der Region Trier arbeitslos gemeldet. Dies entspricht gegenüber dem Oktober einem Rückgang um 60 Personen, gegenüber dem November des Vorjahres einem Rückgang um 1.402 Personen. 5.002 der Arbeitslosen waren Männer, 4.300 Frauen.

Die Arbeitslosenquote lag bei 3,2 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat. Gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres war der Rückgang mit 0,6 Prozentpunkten sehr deutlich.

1.051 Arbeitslose waren 25 Jahre alt oder jünger, 3.330 Personen waren 50 Jahre alt oder älter. 1.956 Arbeitslose waren ausländischer Herkunft. Im Oktober mussten sich 3.188 Personen neu oder erneut arbeitslos melden, während 3.262 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten.

Auf Arbeitgeberseite wurden im November 1.257 neue Stellen gemeldet. Der Bestand an offenen Stellen betrug damit 5.078. Insgesamt wurden seit Jahresbeginn 14.882 Stellen an den gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter gemeldet.
Die Unterbeschäftigung lag im November bei 13.479 Personen – 128 mehr als im Vormonat, aber 473 weniger als noch im Vorjahr. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen erfasst, die nicht als arbeitslos im Sinne des Sozialgesetzbuches gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsförderung oder kurzfristig erkrankt sind.

Blick in die einzelnen Regionen

Trier, kreisfreie Stadt

In der Stadt Trier waren im November 2017 2.607 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat entspricht dies einem leichten Rückgang um 29 Arbeitslose, verglichen mit dem Vorjahr jedoch einem deutlichen Rückgang von 482 Arbeitslosen.

Die Arbeitslosenquote sank verglichen mit dem Oktober um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist der Rückgang der Quote mit einen ganzen Prozentpunkt sehr stark ausgefallen.

Auch in der Stadt Trier profitieren davon primär Personen, die sich in Betreuung des regionalen Jobcenters befinden. Aus diesem Personenkreis waren 444 Männer und Frauen weniger arbeitslos gemeldet, 208 davon waren zuvor langzeitarbeitslos.

1.504 Männer und 1.103 Frauen waren insgesamt arbeitslos gemeldet. 303 Arbeitslose waren 25 Jahre alt oder jünger, 66 weniger als im Vorjahr. 739 Personen waren 50 Jahre alt oder älter, 208 weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der Arbeitslosen ausländischer Herkunft war mit 633 Personen rückläufig, 2016 waren es noch 680 Personen gewesen.

Kreis Bernkastel-Wittlich

Da im Kreis Bernkastel-Wittlich sehr viele Gastronomiebetriebe ansässig sind, bei denen die Saison mit vielen Gästen mittlerweile beendet ist, macht sich hier der saisonal bedingte Anstieg der Arbeitslosigkeit bereits bemerkbar. 1.918 Personen waren arbeitslos gemeldet, 45 mehr als noch im Vormonat. Betrachtet man den Vergleichsmonat des Vorjahres, wird jedoch auch hier eine positive Entwicklung deutlich, denn 2016 waren im November noch 302 Personen mehr arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosenquote lag demnach bei 3,1 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im Oktober. Gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres ist die Quote um 0,5 Prozentpunkte gesunken.

Erfreulich ist zudem die Entwicklung bei den Personen, die 25 Jahre oder jünger sind. Bei diesem Personenkreis waren 22 Arbeitslose weniger gemeldet als im Oktober. Damit trotzen die Jüngeren dem allgemeinen Trend auf dem Arbeitsmarkt im Kreis.

1.457 Arbeitsstellen waren gemeldet, das bedeutet, dass im November 321 neue Stellen gemeldet wurden. Seit Jahresbeginn waren es insgesamt 3.318 Stellen.

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Die Arbeitslosigkeit im Eifelkreis Bitburg-Prüm bleibt weiter die niedrigste der ganzen Region. Die Arbeitslosenquote sank nochmals leicht um 0,1 Prozentpunkte und lag nur noch bei 2,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 0,4 Prozentpunkte.

In absoluten Zahlen waren 1.345 Personen arbeitslos. 60 Weniger als im Oktober und 202 weniger als im Oktober des Vorjahres. Betroffen waren 692 Männer und 653 Frauen.

Auffällig ist im Eifelkreis zudem, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit (anders als in vielen anderen Teilen der Region) sich nicht primär aus dem Kundenkreis der Jobcenter speiste. Vielmehr sank die Arbeitslosigkeit beinahe gleich stark bei Personen, die von der Arbeitsagentur betreut werden (104 Personen weniger als im Vorjahr) und solchen, die vom Jobcenter bereut werden (98 verglichen mit dem Vorjahr).

Kreis Vulkaneifel

Weiterhin rückläufig ist auch die Arbeitslosigkeit im Kreis Vulkaneifel. 185 Personen weniger als im November 2016 waren arbeitslos gemeldet. Insgesamt waren es 1.225 Personen, 57 weniger als noch im Oktober. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent, somit 0,2 Prozent weniger als im Oktober und 0,6 Prozentpunkte weniger als im November des vergangenen Jahres.

Unter den Arbeitslosen waren 635 Männer und 590 Frauen. 124 Personen, die 25 Jahre alt oder jünger waren, sowie 458 Personen im Alter 50plus. Ausländischer Herkunft waren 238 Personen. In all diesen Personengruppen war die Arbeitslosigkeit verglichen mit dem Vorjahr rückläufig.

Kreis Trier-Saarburg

Im Kreis Trier-Saarburg lag die Arbeitslosenquote im November unverändert bei 2,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von 0,4 Prozentpunkten. Insgesamt waren 2.207 Personen arbeitslos gemeldet, 231 weniger als im Vorjahr. Verglichen mit dem Oktober dieses Jahres ist die Arbeitslosigkeit jedoch leicht um 41 Personen angestiegen.

Gestiegen sind die Arbeitslosenzahlen verglichen mit dem Vormonat bei den Personen im Alter von 50 Jahren und älter und bei Personen ausländischer Herkunft. Die Arbeitslosenzahl bei Personen, die 25 Jahre alt oder jünger waren, ist hingegen gefallen. Zahlreiche Möglichkeiten an Online-Casino Spielen, gibt es beispielsweise bei All Slots casino.

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