RLP. (dpa/lrs) Nach der mutmaßlichen Vergewaltigung einer Frau im Besuchsraum des Diezer Gefängnisses prüft das rheinland-pfälzische Justizministerium Konsequenzen. So soll unter anderem der Ablauf von Besuchen unter die Lupe genommen werden, wie Ministeriumssprecher Christoph Burmeister am Dienstag in Mainz sagte. Ein verurteilter Mörder soll seine Ehefrau in der vergangenen Woche im Besucherraum der JVA vergewaltigt und auf sie eingestochen haben. Er war zu lebenslanger Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden.
Der Ministeriumssprecher sagte: «Die Aufklärung des Sachverhalts ist Sache der Staatsanwaltschaft. (…) Wenn es Ermittlungsergebnisse gibt, werden wir schauen, ob daraus Konsequenzen zu ziehen sind.»
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Koblenz verletzte der Häftling die Frau mit einem selbstgebauten Stichwerkzeug. Dabei handelt es sich dem Ministerium zufolge um eine Scherbe. Wie es zu dem Vorfall kommen konnte, ist der Staatsanwaltschaft bisher ein Rätsel. In dem Raum fanden nach ihren Angaben vier weitere Besuche zur gleichen Zeit statt. Offen ist auch, ob beide Kinder des Paares bei dem Besuch die mutmaßliche Vergewaltigung beobachten mussten.