2. Gesundheitstag in Trier: Gefragter Rat unter freiem Himmel

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Im Einsatz auf dem Kornmarkt. Die Expertinnen des Trierer Brüderkrankenhauses boten den Passanten unter anderem eine Blutdruckmessung an.

TRIER. „Prävention und Erstmaßnahmen“ standen im Fokus des 2. Trierer Gesundheitstags am letzten Samstag auf dem Kornmarkt.

Getreu diesem Motto war das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier mit Experten mehrerer Fachabteilungen vor Ort, um unter anderem über Möglichkeiten der Prävention und Erstmaßnahmen bei Schlaganfall und Herzstillstand zu informieren. Die starke Resonanz machte deutlich, wie hoch der Bedarf an Information ist.

Sein Blutdruck sei im grünen Bereich, gibt sich der Passant frohgemut, seiner spontanen Untersuchung sehe er gelassen entgegen. Bereitwillig lässt sich der Mann die Manschette anlegen. Doch die Messung bringt nicht das von ihm erwartete Ergebnis, im Gegenteil: Die Selbsteinschätzung lag einigermaßen entfernt von dem, was man „unbedenklich“ nennen würde. Unbedingt im Auge behalten und auf Ursachenforschung gehen, rät Dr. med. Inge Weimar gibt erste Tipps, wie sich der Hochdruck wieder senken lassen könnte.

Die Leitende Oberärztin der Abteilung für Neurologie, Neurophysiologie und neurologische Frührehabilitation im Brüderkrankenhaus Trier war eine der gefragten Expertinnen auf dem Trierer Gesundheitstag, der vom Haus der Gesundheit Trier/Trier-Saarburg zum zweiten Mal auf dem Kornmarkt veranstaltet wurde. Da hoher Blutdruck zu den wichtigsten Risikofaktoren für einen Schlaganfall zählt, sollte man diesen nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Kommt es zum Schlaganfall, kommt es auf jede Minute an, mahnt Dr. Inge Weimar und macht zugleich Hoffnung: „Der Pessimismus von früher, wonach man eh nichts mehr machen könne, ist vorbei. Es gibt inzwischen sehr gute Möglichkeiten, ein Blutgerinnsel im Kopf aufzulösen.“ Entscheidend für den Erfolg einer Therapie sei, dass ein Schlaganfall möglichst früh erkannt und unverzüglich gehandelt wird. Bestehen bei Betroffenen oder Angehörigen Zweifel, ob bestimmte Symptome tatsächlich auf einen Schlaganfall hinweisen, hat die Oberärztin einen Rat parat: „Kommen Sie lieber einmal zu viel als zu wenig!“

Auch über Demenz informierten Dr. Inge Weimar und drei Pflegekräfte der Neurologie des Brüderkrankenhauses auf dem Kornmarkt. Anhand eines Kurztests wurde auf Wunsch ermittelt, ob es erste Anzeichen für eine Erkrankung gibt. Mithilfe von Übungen wurden etwa Aufmerksamkeit, räumliche Orientierung und Wortflüssigkeit getestet, und auch die Merkfähigkeit kam auf den Prüfstand. Mangelndes Konzentrationsvermögen könne aber auch ein Hinweis auf andere Erkrankungen, beispielsweise eine Depression sein. Während sich eine solche meist gut und erfolgreich behandeln lässt, lässt sich eine Demenz mittels neuartiger Medikamente allenfalls etwas aufhalten. Weitere Themen, über welche Dr. Inge Weimar und ihre Kolleginnen informierten: Epilepsie, Parkinson sowie die Behandlung schwerwiegender Kopfschmerzen wie Migräne.

Auf große Resonanz stieß in diesem Jahr auch wieder das Angebot der Kampagne „Hand aufs Herz – Trier rettet Leben“: Initiiert und durchgeführt von Experten der Abteilungen für Anästhesie und Intensivmedizin sowie Innere Medizin III / Kardiologie des Brüderkrankenhauses, ließen sich zahlreiche Passanten spontan in Erstmaßnahmen der Wiederbelebung schulen; in Trierer Schulen unterrichteten die Experten in Sachen Lebensrettung auch schon, und Schule machen soll das Konzept in Stadt und Region. Schließlich zeigen alle Erfahrungen: Wer sein Wissen in Wiederbelebung regelmäßig auffrischt, ist auch eher bereit und in der Lage, zu helfen, wenn ein Mensch einen Herzstillstand erleidet

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