Derby gegen Saarbrücken – Kein Ausschluss aber strenge Auflagen

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TRIER. Das für den 1. April terminierte Heimspiel von Eintracht Trier gegen den 1. FC Saarbrücken findet mit Zuschauerbeteiligung statt, aber unter entsprechenden Auflagen. Dies geht aus einem rechtskräftigen Urteil des Sportgerichts der Regionalliga Südwest hervor. Zugleich haben die beiden Vereine SV Eintracht Trier 05 und der 1. FC Saarbrücken in enger Abstimmung mit der Polizeidirektion Trier ein gemeinsames Sicherheitskonzept ausgearbeitet, das am Spieltag zum Tragen kommt.

Zuschauerausschluss abgewendet:

Das traditionsreiche Spiel von Eintracht Trier gegen den 1. FC Saarbrücken am Samstag, den 1. April 2017 (Anstoß: 14:00 Uhr) wird mit Zuschauern ausgetragen werden, aber unter entsprechenden Auflagen. Bis zuletzt waren Gerüchte kursiert, dass die Begegnung aufgrund des unsportlichen Verhaltens der eigenen Anhänger beim Hinspiel im Oktober mit stark reduzierter Zuschauerzahl stattfände. Dies wurde mit dem heutigen rechtskräftigen Urteil des Sportgerichts der Regionalliga Südwest abgewendet, das der Verein akzeptiert hat.

Auf einer Pressekonferenz stellten für Eintracht Trier Vorstandsmitglied Harry Thiele und Geschäftsführer Torge Hollmann sowie Norbert Hausen, Leiter der Polizeidirektion Trier, die Einzelheiten der Auflagen vor:

Karten sind nur im Einzelkauf zu erwerben und müssen bereits beim Verkauf mit dem Vor- und Nachnamen des Käufers versehen werden, der sich mit einem amtlichen Lichtbildausweis auszuweisen hat. Nicht namentlich gekennzeichnete Tickets erhalten keinen Einlass zum Spiel.

Im Rahmen der Einlasskontrolle am Spieltag wird eine Identitätsüberprüfung stattfinden: Stimmen der Name auf der Eintrittskarte und im amtlichen Lichtbildausweis nicht überein, wird der Zutritt zum Stadion verweigert.

Der Vorverkauf für Karten des Gästeblocks erfolgt ausschließlich über die Geschäftsstelle des 1. FC Saarbrücken. An den Tageskassen dürfen keine Gästetickets verkauft werden, und die Kassen an den Gästefanblocks B und C bleiben geschlossen. Die übrigen Kassenhäuschen werden auch am Spieltag geöffnet sein, wobei die Fans längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen.

Es gibt zwei Vorverkaufsstellen für Fans des SV Eintracht Trier 05: die Kassenhäuschen am Stadion werden zu bestimmten Zeiten geöffnet sein. Außerdem können Karten in den Büros von Ticket Regional in der Konstantinstraße 10 in Trier erworben werden. Die genauen Modalitäten und Zeiten werden separat kommuniziert.

Gemeinsames Sicherheitskonzept ausgearbeitet

Torge Hollmann, Geschäftsführer von Eintracht Trier betonte, dass ein eigenes Sicherheitskonzept gemeinsam und in enger Abstimmung mit dem 1. FC Saarbrücken, sowie der Polizeidirektion Trier entwickelt wurde: „Den beiden Vereinen lag es sehr am Herzen, dieses prestigeträchtige Aufeinandertreffen für alle Fußballfans durchzuführen und nicht die Mehrheit für die von einer Minderheit verursachten Vorfälle im Hinspiel zu bestrafen. Daher haben alle Beteiligten ein umfangreiches Sicherheitskonzept ausgearbeitet, damit das Spiel in dieser Form überhaupt stattfinden kann. Aufgrund der Auflagen empfehlen wir allen interessierten Stadionbesuchern dringend, die Karten bereits im Vorverkauf zu erwerben, da es aufgrund strenger Einlasskontrollen am Spieltag selbst zu längeren Wartezeiten kommen wird.“

Und Vorstandmitglied Harry Thiele ergänzte: „Gewalt und Pyrotechnik haben im Fußball nichts verloren, und Vorkommnisse dieser Art werden wir auch in Zukunft nicht tolerieren und mit aller Härte sowie allen uns zur Verfügung stehenden Rechtsmitteln verfolgen und ahnden. Unser Ziel war es immer, mit unseren Fans am 1. April ein friedliches und schönes Fußballspiel genießen zu können.“

„Nochmals betonen möchten wir, dass wir laut dem Urteil die kommenden zwei Jahre unter Bewährung spielen“, ergänzte Torge Hollmann. „Dies bedeutet, dass wir bei weiteren Vorkommnissen – neben der üblichen Geldstrafe – ein Heimspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen müssen.“

Zusätzliche Kameras, keine Fahnen

Beim Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken wird der Verein – neben den polizeilichen Kameras – zwei weitere Videokameras einsetzen, die erhöht und für alle gut sichtbar im Stadion positioniert sein werden. Hiermit werden der Gästeblock (B und C) sowie der Block der Heimfans (E) vollständig einsehbar sein. Fahnen dürfen an diesem Tag nicht mit ins Stadion gebracht werden. Am Spieltag selbst werden insgesamt mehr als 100 Ordner im Stadionbereich eingesetzt werden.

Aktuelle Saison: Geldstrafen für Eintracht Trier summieren sich auf knapp 24.000 Euro
Zugleich wurde Eintracht Trier im Rahmen des jüngsten Urteils aufgrund der Ausschreitungen der eigenen Anhänger beim Hinspiel gegen den 1. FC Saarbrücken zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 9.000 Euro verurteilt. Damit summieren sich die Geldstrafen in der laufenden Saison auf 23.750 Euro: 7.750 Euro wegen Zünden von Pyrotechnik im Heimspiel gegen Hessen Kassel sowie 7.000 Euro wegen Zünden von Pyrotechnik und zwei Flitzern auf dem Spielfeld im Rahmen des DFB-Pokal-Spiels gegen Borussia Dortmund.

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2 Kommentare

  1. Ist ja toll, dass mit der Polizei ein „Sicherheitskonzept“ erarbeitet wurde. Ich würde mir wünschen, dass die Verantwortlichen hierfür auch finanziell aufkommen, und nicht der Steuerzahler.
    Leider will es der Verein offenbar auch nicht schaffen, das für dieses Brimborium an Sicherheitsvorkehrungen verantwortliche Gesindel ausfindig zu machen. Bei einem Zuschauer-Median von 1861 sollte man die Querulanten doch eigentlich kennen und ausmachen können.

  2. Unglaublich dass die Allgemeinheit für solche Vollidioten mitzahlen muss und sogenannte Manager des Profifussballs wie der fette Völler werden dick und rund.

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