JETZT IST SIE AUCH HIER BEI UNS – DIE KRÄUSELJAGDSPINNE

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TRIER. Ein ungewohntes Krabbeltier marschiert in unserer Region ein – Anders kann man das vermehrte Auftreten der Kräuseljagdspinnen hier in der Gegend nicht treffender benennen. Die bisher in Süd-Europa angesiedelte Spinnen-Art ist nun auch hier immer mehr ein scheinbar normaler Zeitgenosse.

Bereits Mitte diesen Jahres hatten wir über vereinzelte Aufkommen der Jagdspinne in der Saarburger / Luxemburger Region berichtet. Doch die bisher nur vereinzelt gesichtete Spinne scheint sich in unserer Region immer heimischer zu fühlen.

In der letzten Zeit häufen sich die Meldungen aus Trier, Koblenz und Mainz, dass sich die Spezies „Zoropsis spinimana“ ungeniert in unseren Häusern breit macht. Gerade in der Winterzeit bevorzugt die Kräuseljagdspinne eine warme Wohnung – ist sie doch normalerweise an mildes Mittelmeer-Klima gewöhnt.

Hatten es im Juni des Jahres noch manche für eine allgemeine „Hysterie“ gehalten, wurde jetzt durch mehrere unliebsame „Sichtungen“ die allgemeine Verbreitung der Kräuseljagdspinne als Neuankömmling in der Region bestätigt.

In einem sehr emotionalen Post beschreibt der Mainzer Neubürger Ingo Jäger, ein für ihn befremdlichen Kontakt in seiner frisch bezogenen Wohnung:

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In Feyen und in Trier-Heiligkreuz wurde durch zwei Bewohner im Dezember quasi „Spinnenalarm“ ausgelöst, weil Kräuseljagdspinnen direkt an der warmen Außenwand ihr Quartier bezogen.

Der Arachnologe und Professor für Zoologie, Dr. Werner Schulze, vom Fachausschuss Etomologie des NABU bestätigt die Ausbreitung der hier ungewöhnlichen Art „Zoropsis spinimana“ in den etwas wärmeren Gebieten an Rhein und Mosel. Die einer Tarantel ähnliche Spinne bemerkt kleinste Temperaturunterschiede und fühlt sich sozusagen hier „pudelwohl“.

Die Kräuseljagdspinne ähnelt in ihrer Statur einer Tarantel und erinnert mit ihren haarigen Beinen und ihrem Körper ein wenig an Vogelspinnen.

Ihr Körper erreicht einen Durchmesser von zwei Zentimetern und sie wird bis zu fünf Zentimetern lang. Zwar ist sie längst nicht so gefährlich wie ihre Artgenossen, wie das Naturkundemuseum Karlsruhe auf seiner Internetseite schreibt. Doch ein Biss könne Schwellungen und Rötungen hervorrufen wie ein Wespenstich. Die Spinne beiße jedoch nur, wenn sie sich bedroht fühle.

Das Terrain der Spinne ist aber, das ist die schlechte Nachricht, eindeutig in der Wohnung. Da lebt der Acht-Beiner am liebsten und „marschiert gerne ein“. Ein Grund zur Panik ist aber nicht gegeben. Bisher sind wenige Angriffe oder Stiche von Kräuseljagdspinnen dokumentiert.

Also wir brauchen sie nicht unbedingt – aber wenn schon da, sollte man einfach mit Respekt und Achtung dem durchaus hübschen Geschöpf begegnen.

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1 Kommentar

  1. …nur zur Verdeutlichung: 5 cm bei maximal ausgestreckten Beinen… aber dennoch für hiesige Verhältnisse ein stattliches Tier. Wenn sie auch im Sommer ihren „Job“ tut und Mücken und Fliegen im Haus wegfängt…herzlich willkommen! 🙂

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