Donald Trump polarisierte mithilfe Clinton`s Stiftung

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TRIER. In seiner neuesten Publikation beschäftigt sich der Trierer Politikwissenschaftler Yakup Özkardes, mit der Stiftungsarbeit der Clintons. Im Interview gibt uns Özkardes einen Einblick in seine Publikation und erklärt, wie Donald Trump diese geschickt für seinen erfolgreichen Präsidentschaftswahlkampf einzusetzen wusste.

Clinton Global Initiative – How the foundation is changing global philanthropy

Die Clinton Global Initiative (CGI) ist eine Einrichtung initiiert von der Clinton Stiftung. Einmal im Jahr treffen sich unter der Schirmherrschaft von Bill Clinton politische Staatschef aus aller Welt, Musiker, Nobelpreisträger, Schauspieler und Unternehmer um globale Probleme zu lösen. Innerhalb weniger Jahren hat die CGI neue Maßstäbe für die globale Philanthropie gesetzt. Die Arbeit betrachtet die Entstehung der CGI, auch die Rolle Bill Clintons innerhalb der Stiftung und die Pläne der CGI für die kommenden Jahre.

Interview:

Was genau ist die Clinton Global Initiative eigentlich?

Die CGI ist ein Projekt, welches innerhalb der Clinton Stiftung initiiert wurde. Innerhalb der Clinton Stiftung gibt es ein jährliches Treffen in New York und das ist die Clinton Global Initiative. Bei dieser Gelegenheit kommen Politiker, Unternehmer, NGO`s, Nobelpreisträger, Schauspieler, Sänger und Verbände aus der ganzen Welt zusammen und versuchen globale Probleme zu lösen. Diese Einrichtung sieht sich als ein Gegenmodell zum Weltwirtschaftsforum in Davos. In Davos werden in der Regel selten klare Entscheidungen beschlossen. Bill Clinton betont, dass jeder, der bei der CGI anwesend ist Versprechen halten muss, welches globale Probleme lösen soll.

Halten sich die Teilnehmer an ihre Versprechen?

Naja, wenn sie es nicht tun dann werden sie nicht mehr eingeladen. Die meisten Versprechen werden dadurch eingehalten und alljährlich umgesetzt. Es besteht also ein gewisser Druck nächstes Jahr bei diesem Event nicht dabei zu sein.

Ist die CGI ein Grund für die Niederlage Hillary Clintons ?

Trump hat auf alle Fälle geschickt die Kritik an der Stiftung und auch die CGI Arbeit für sich erfolgreich nutzen können. Ich würde nicht gleich sagen, dass es ein Grund war für die Niederlage aber sie bot Trump eine gute Angriffsfläche im Wahlkampf.

Es gab während des amerikanischen Wahlkampfes massive Kritik an Hillary Clinton und der Stiftung und damit auch dem CGI. Die Transparenz der Clinton Stiftung wurde kritisiert woraufhin alle Spender offen gelegt wurden und auch die Höhe der Spenden. Es gab auch eine sehr hohe Spende aus Qatar an Bill Clinton, als Hillary Clinton unter der Obama Administration gearbeitet hatte. Es entstand der Eindruck, dass über Bill und die Stiftung jemand aus der Regierung beeinflusst werden könnte. Wenn wir bei Bill Clinton bleiben dann kommen noch die immens hohen Rednerhonorare von Unternehmen aus den USA und dem Ausland hinzu. Wieder entstand für Beobachter der Eindruck, dass besonders hohe Spender politisch bevorzugt werden könnten. Diesen Eindruck nutzte Donald Trump immer wieder für sich und polarisierte erfolgreich gegen die Clintons.

Sie schreiben im Titel, dass die CGI die globale Philanthropie Landschaft verändert hat; wie meinen Sie das?

Mit CGI haben wir ein völlig neues Format der Philanthropie. Zum einen sind die Beträge die gesammelt werden sehr viel höher als bei Stiftungen in früheren Zeiten, zum anderen ist das Format ein ganz anderes – sehr viel personalisierter. Vieles beruht auf Bill Clinton`s Netzwerk von Freunden auf der ganzen Welt und ist auf ihn zugeschnitten. Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass die CGI teils wie ein Unternehmen agiert und Indikatoren wie ein Unternehmen heranzieht, um seine eigene Projekte zu evaluieren. Die Website führt immer auf wie viele Menschenleben von ihrer Arbeit positiv verändert wurden.
Ein weiterer Kritikpunkt ist inwiefern es sich um Altruismus handelt wenn NGO`s und Unternehmen miteinander kooperieren. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit zwischen Ashoka und Microsoft in dem Microsoft Software und Hardware Mitarbeitern von Ashoka gespendet hat. Letztendlich ist Microsoft ein Unternehmen und möchte Profit erwirtschaften. Also die altruistische Motivation, die in der Philanthropie ja im Vordergrund stehen soll, wird ersetzt durch einen Art Deal zwischen verschiedenen Akteuren.

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Veranstaltungstipp:

Workshop

Titel: Author-preneur: How to selfpublish, market and sell your own ebook
You will learn how to selfpublish your own book and the focus will be on marketing and selling strategies for your publications. The topic of book advances will also be explained and how to get a book advance by a publisher. I will show you case studies about people who achieved major book advances and how they did it. At the end of the workshop there will be inspirational advices by bestselling author`s like Paulo Coelho, Brendon Burchard and Jack Canfield. The content of the workshop will be recorded and is accessible for all participants about one week after the workshop as online course. You have lifetime access to this online course and I will include additional material that I did not mention in the workshop. Please register with your name under the Mail: [email protected]

17.11.2016
18:00 c.t. – 21:00
University Trier, B19
Cost: 5 €
Ceyhun Yakup Özkardes

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4 Kommentare

  1. Yakup Özkardes sollte besser mal die Machenschaften vom Diktator Erdogan analysieren.
    Autokratisch ist das nämlich nicht mehr..

  2. Dass die Clinton auch Bodentruppen nach Syrien schicken und Merkel, die sich für eine 2. Katharina die grosse hält die Bundeswehr mitentsenden wollte schreibt er natürlich nicht.
    Polen, Ungarn, USA, England und viele andere Länder haben bereits Regierungen, die zuerst auf ihre eigene Nation schauen, nur wir in Deutschland leider nicht.

    • Wir brauchen dringend starke Vereinigte Staaten von Europa. Kleine und größenwahnsinnige Nationalstaaten werden gegen die zukünftigen wirtschaftlichen und militärischen Bedrohungen nicht bestehen können. Was ist Ungarn? Selbst ein autonomes Großbritannien wird zukünftig zwei Nummern zu unbedeutend sein!

  3. Der Titel hat wenig mit dem Inhalt des Interviews zu tun. Es geht hier nicht um populistische Schemata, die Trump zur Abgrenzung von liberalem Elitismus fraglos eingesetzt hat – die auch mit großer Sicherheit sehr wohl ein Grund waren für Clintons Niederlage. Der Autor hat anscheinend eine Hausarbeit zur CGI verfasst und will nun auf den medialen Trump-Zug aufspringen.

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