Um 90 Grad gedreht – Alles neu im Rathaussaal

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TRIER. In den letzten Tagen wurde im Großen Rathaussaal von früh bis spät gehämmert, gebohrt, gesägt und geschraubt: Nachdem die alte, nach fast 50 Jahren entsprechend ramponierte Einrichtung bereits zum Beginn der Sommerferien entsorgt worden war, montierten Mitarbeiter der Firma Brand jetzt die neuen, maßangefertigten Möbel.

Die Tische und Pulte mit hellem Akazienfurnier verleihen der früheren Augustinerkirche eine freundliche Atmosphäre.

Die Ausrichtung des Ratssaals hat sich um 90 Grad gedreht: Die Bank des Stadtvorstands befindet sich jetzt nicht mehr an der Schmal-, sondern an der Längsseite. Gegenüber sitzen die Ratsmitglieder in drei Reihen, die im Halbkreis angeordnet sind. Die Sitzordnung der Fraktionen, über die es längere Diskussionen gegeben hatte, steht jetzt auch fest: Neben der Berücksichtigung des politischen Spektrums von links nach rechts war es dabei ein wichtiges Kriterium, dass jede Fraktion und Gruppierung mindestens einen Sitz in der ersten Reihe erhält.

Bisher waren die kleinen Fraktionen sehr weit vom Stadtvorstand entfernt platziert. „Es gibt jetzt keine Sitze zweiter Klasse mehr“, freut sich OB Wolfram Leibe, der die Umbauten initiiert hatte.

Mehr Sitzplätze für Besucher

An den Schmalseiten des Saals befinden sich die Plätze für die Verwaltungsmitarbeiter, Pressevertreter und Ortsvorsteher sowie für die Zuschauer. „Hier konnten wir die Kapazität deutlich erhöhen, künftig stehen mindestens 30 Sitzplätze für Besucher zur Verfügung“, erläutert Udo Hildebrand, Leiter des Zentralen Organisations- und Informationstechnologieamtes im Rathaus. Eine Rampe erschließt die erhöhten Presse- und Verwaltungsplätze für Rollstuhlfahrer.

Zugleich werden rund 1000 Meter Kabel für die neue Tontechnik und die automatische Abstimmungsanlage verlegt. Das neue Audiosystem war dringend erforderlich, weil die alten Mikrofone, für die es keine Ersatzteile mehr gab, immer öfter ausgefallen waren. Jedes Ratsmitglied erhält ein kompaktes Tischgerät mit Richtmikrofon, Lautsprecher und einem Touchscreen, der unter anderem für die Abstimmungen genutzt wird. Sekunden später erscheint dann das Ergebnis mit Ja- und Nein-Stimmen sowie Enthaltungen auf vier Monitoren, die im Ratssaal verteilt sind. „Die Mitarbeiterinnen des Sitzungsdiensts werden dadurch entlastet, denn die bisher praktizierte Stimmabgabe per Handzeichen war in dem langgezogenen Sitzungssaal sehr unübersichtlich“, erklärt Hildebrand.

Auch für die geplante Liveübertragung der Ratssitzungen im Bürgerfernsehen OK 54 wurden jetzt die technischen Voraussetzungen geschaffen. Vorgesehen sind drei schwenkbare Kameras, die von einem Regiepult aus gesteuert werden. Frühestmöglicher Termin für die TV-Premiere ist die Sitzung am 17. November.

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