„NeroHero“ – Vom kulturellen Highlight zum Rohrkrepierer

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Symbolbild

TRIER. Nach einem Gespräch mit Kulturdezernenten Egger, haben CDU und Grüne Zweifel an der für den Sommer geplanten Veranstaltung „NeroHero“.

Die Pressemitteilung im Wortlaut:

„Die Stadtratsfraktionen der CDU und Bündnis 90/Die Grünen haben aus aktuellen Gesprächen mit dem Kulturdezernenten, Thomas Egger (SPD) den Eindruck gewonnen, dass das als kulturelles Highlight für den Sommer 2016 geplante Multi-Media-Spektakel NeroHero sich zunehmend zum „Rohrkrepierer“ entwickelt.

Sponsorengelder, die in der geplanten Höhe nicht fließen werden, eine Reduzierung der Sitzplätze vor der Porta Nigra von 2400 auf 1200 und damit einhergehende Mindereinnahmen, mangelnde Kooperation und Koordination zwischen den beteiligten Akteuren, bisher lediglich 200 verkaufte Karten, eine bereits im Ansatz unzureichende Vermarktung, insbesondere auf überregionaler Ebene. Der verantwortliche Dezernent Egger muss schnell erheblich gegensteuern. Ansonsten erwarten die Fraktionen von CDU und Bündnis 90/Die Grünen ein Defizit in einer Größenordnung das nicht zu ver- antworten sein wird.

Vor diesem Hintergrund wird SPD-Kulturdezernent Thomas Egger aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen. Noch diese Woche müssen die Rettungsmaßnahmen und ein neuer Finanzplan vorge- legt werden. Primär sind die Fraktionen von CDU und Bündnis 90/Die Grünen grundsätzlich an einer Realisierung von NeroHero nach wie vor interessiert. Aber nicht um jeden Preis und nur dann, wenn ein wirklich akzeptables und tragfähiges Konzept vorgelegt werden kann. Angesichts der städtischen Haushaltslage und der zu erfüllenden Aufgaben muss das Risiko kalkulierbar bleiben.

Angesichts dieser für die CDU-Fraktion sowie für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen überraschen- den und aktuellen negativen Vorzeichen, müsse der Dezernent sich die Frage stellen, ob es nicht geradezu geboten erscheint, die Veranstaltung neu zu überdenken und auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, um in der Zwischenzeit einen kulturellen Leuchtturm zu entwickeln, der diese Be- zeichnung verdient.

Der Kulturausschuss hätte bereits viel früher von Egger informiert werden müssen. Jetzt müssen die Konsequenzen gezogen werden“, so Köhler und Kewes abschließend. „Es ist fatal, dass ein weiteres Großprojekt des Kulturdezernenten, welches die römischen Bauten bespiele, vom Scheitern akut bedroht ist.“ Beide Fraktionsvorsitzenden waren sich zudem einig, dass Triers römisches Erbe kultu-rell künftig sehr viel besser in Szene gesetzt werden müsse, als dies in der Vergangenheit geschehen ist.

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4 Kommentare

  1. Es ist mit Sicherheit nicht fair seitens der CDU und der Grünen, hier nur Egger als Schuldigen zu entlarven. Konzeptlosigkeit hat am Trierer Theater einen anderen Namen: Karl Sibelius. Und den haben die Fraktionen praktisch auf der Sänfte ins Theater getragen. Scheinheilig!

  2. Das Theater frißt schon Jahr für Jahr Millionen an Steuergeldern für nichts und wieder nichts, anstatt das die Bude zugemacht, aber NEIN, es werden immer und immer wieder noch neue Sachen dazu erfunden die nichts einbringen. Bekommen die Gelehrten dieser Stadt nicht einmal was auf die Beine gestellt was auch mal n paar Euro Einnahmen mit bringt ?

  3. gibt doch noch das altstadtfest. das bringt kohle und versammelt viele tausende kulturinteressierte der region. nur eben nicht die kultur, die sibelius & co. vorschwebt

  4. Frau Kewes wollte vor wenigen Jahren der Stadt Trier mit ihrer verworrenen Idee einer „city-Maut“ das letzte Wasser abgraben…und macht sich nun Gedanken um ein „Leuchtturmprojekt“…?!
    Liebe Frau Kewes, wenn ein kulturelles Projekt erfolgreich ist, soll es vorkommen, dass da Leute hin wollen! Und – man glaube es oder nicht – ein paar von denen kommen bestimmt mit dem Auto! Das passt doch gar nicht zur Ihrer ansonsten präferierten „Mauer ‚drum, Deckel ‚drauf und der Letzte macht das Licht aus!“-Haltung.
    Btw.: Dass sich die CDU mit Solchen abgibt und gemein macht…wer hätte gedacht, dass „Verzweiflung“ so schnell zur Alles bestimmenden Grundhaltung werden kann?

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