Albumrelease: „Crisis X Akademik“ veröffentlichen ihre erste Platte

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TRIER. Den 22. April haben sich alle Rap- und Musikfans rot im Kalender markiert. Gestern erschien das Kollaboalbum #TripleA („Alles auf Anfang“) der Trierer Rapper Akademik und Crisis.

Sie schlagen für ihre Hörerschaft die Brücke zwischen dem eingefleischten Hip-Hop-Fan, einem Middreißiger vor seinem Schreibtisch, und dem 16-Jährigen Mädchen, das vor der Schule im Bus noch schnell über ihr Smartphone in Spotify reinschaut. Frei von jeglichem Schnörkel und den gängigen Klischees liegt der Fokus da, wo er sein sollte: Auf gutem und hörbarem Hip-Hop Stand 2016.

Real Life, Real Stories, Real Songs!

Trotz Homeproduction gelingt es Crisis mit einem zeitgemäßen Mix und Master, #TripleA einen professionellen Sound zu verschaffen. Das zum Großteil von Akademik produzierte Album bietet, ohne dabei den roten Faden zu verlieren, viele Facetten: Boombapp, Trap, 808, Hymne, Punchlines, Humor, Banger, Club, Emotion, Happytimes und ein bisschen Kendrick. Auf diesem breiten Klanggerüst entwickeln sich beide Künstler im Vergleich zu ihren vorherigen Releases technischund inhaltlich um 200 Prozent weiter.

Im nachfolgenden Interview standen uns die beiden Musiker Rede und Antwort.

Lokalo: Warum und Wann seid ihr auf die Idee gekommen gemeinsam Musik zu machen?

Crisis: Wir machen ja schon eine ganze Zeit lang zusammen Musik, angefangen hat das ganze eigentlich vor etwa 4 Jahren als wir uns am TAW kennengelernt haben, das war auch so der Zeitpunkt, an dem ich mit Hip-Hop und Rap angefangen habe. Seit dem haben wir sehr viel zusammengearbeitet, unter anderem bei vielen Beatproduktionen, aber auch auf meinem ersten Mixtape „Krisentape Vol.1“ als Feature. Und nachdem wir im letzten Jahr die Single „Sommer“ releast haben, war eigentlich klar dass daraus ein gemeinsames Album entsteht: „#TripleA – AllesAuf Anfang“

Akademik: Genau. Ich hab ja auch viele Produktionen und Freetracks gemacht sowie 2 Eps, unter
anderem #GERUSA mit C.F. Crisis und ich hängen privat sehr viel zusammen, und wenn man musikalisch auf einer Wellenlänge ist ergibt sich das von selbst. Mir machts extrem Spaß für zu produzieren, da weiß ich das auf meinen Beats gerockt wird. Dann ist ein Album zusammen eigentlich nur ein logischer Schritt.

Lokalo: Letzte Woche habt Ihr mit eurem Video zum Song „1000 Mal“ bereits ein Release gefeiert. Wie entstand die das Video und woher kam die Idee?

Crisis: So eine Entstehung ist eine recht komplizierte Sache und gar nicht so einfach zu erklären.
Erst einmal muss man sich auf den Song festlegen, und dann sind gute Ideen gefragt.

Akademik: Und gute Ideen heißt: Brainstorm, Drehbuch, Konzept. Klingt jetzt einfach, ist es aber
nicht wirklich. Da ruft man dann auch gerne mal Leute im Freundeskreis an die sowas seit Jahren professionell machen oder sogar beim Fernsehen arbeiten holt sich Tipps ab.

Lokalo: Wie kann man sich die Entstehung eines Musikvideos vorstellen?

Crisis: Es ist natürlich so, dass man an mehreren Tagen drehen muss und das ganze auch einem
Drehplan folgt, den man im Prinzip abarbeitet. Das drehen ist dann natürlich nur eine Sache, gutes Ausgangsmaterial ist die Voraussetzung, aber viel wird auch beim Schneiden noch mal herausgeholt.

Akademik: Ich sag nur: Schneiden, effekten, graden, Nerven behalten.

Lokalo: Kommen wir zum neuen Album. Was darf der Hörer erwarten?

Crisis: Der Hörer kann auf jeden Fall ein sehr abwechslungsreiches Album erwarten. Es ist
nämlich nicht so, das das „#TripleA“ nur ein Themengebiet abdeckt, sondern sehr unterschiedliche Songs darauf zu finden sind. Und ich glaube genau das ist, was das Album so gut macht, es ist abwechslungsreich, es ist für jeden etwas dabei und ganz wichtig: wir wollten einfach ein gutes Musik Album machen, ohne dabei ein bestimmtes Image zu erfüllen oder den roten Faden zu verlieren.

Akademik: Word. Unser Image ist: Gute Musik! Das ist auch bei de Beats so. Der eine klingt nach
Trap, der nächste nach Boombapp, dann wieder einer Richtung Club usw. Aber irgendwie haben
wirs geschafft dass es trotzdem eine Einheit bleibt und nicht klingt wie wild zusammengewürfelt.

Lokalo: Greifen eure Texte auch persönliche Erfahrungen auf?

Crisis: Da sind wir ja bei einem generellen Thema in der Deutsch-Rap Szene. Ist das, was man
rappt real oder nicht und wie wichtig ist das? Das sieht man ja auch ganz deutlich an der Auseinandersetzung Kollegah – Fler. Jedoch kann man eindeutig sagen, dass dieses Album eindeutig unsere persönlichen Erlebnisse, Erfahrungen und Gefühle widerspiegelt und vielleicht auch grade deswegen eine gute Verbindung zum Hörer schafft. Wie gesagt, wir kreieren kein Image, sondern wollen einfach gute Musik machen, die unser Leben auch wiedergibt.

Akademik: Genau, ich finde das ist auch im Rap ein bisschen verloren gegangen. Die besten
Songs entstehen oft einfach aus einem Gefühl heraus, und dann in Windeseile. Die siehst zum Beispiel auf der Straße eine voll attraktive Frau, bist geflasht, deine Gedanken kreisen, du kommst nach hause, setzt dich hin und schreibst in einer halben Stunde nen 16er. Und der sitzt dann. Oder du hast halt einen Beat der ein solches Gefühl auslöst oder hochbringt. Das ist eine ganz andere Arbeitsweise als sich hinzusetzen und zu sagen: Worüber schreibe ich denn heute? Das kann auch gehen, dann sollte man aber gut inspiriert sein oder sich irgendwie inspirieren.

Lokalo: Zum Abschluss noch eine Frage: Wo kann man euch denn einmal „live“ erleben ?

Crisis: Da ergibt sich eigentlich immer eine Möglichkeit, ab beim regelmäßigen Open Mic beim
Jugendtreff am Weidengraben oder auch ganz wichtig am 5.5. bei der Veranstaltung „Trier rockt gegen Rechts“ in der Tufa. Hier geht es auch speziell darum, wie der Name ja schon sagt, Flagge gegen rechts zu zeigen und ein Zeichen zu setzen. Ansonsten sind wir grade in Trier auf vielen Hip-Hop Veranstaltungen anzutreffen.

Akademik: Nicht zu vergessen: Auf den WeConnect Jamsessions jeden Donnerstag im Miezkeller. Da ist immer was aus jeder Musikrichtung am Start: Rock, Metal, Blues, Reggea, Rap, einfach alles. Es kommt auch immer mal wieder mal überraschendes, wo man vielleicht eine Woche vorher bescheid kriegt, hingeht und abreißt. Also am besten einfach Augen offen halten.

Lokalo: Wir bedanken uns recht herzlich für das nette Interview und wünschen euch weiterhin viel Erfolg!

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