Klassenerhalt in weiter Ferne: Miezen verlieren in Haunstetten

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HAUNSTETTEN/TRIER. Der Weg zum Klassenerhalt wird für die Trierer Bundesliga-Handballerinnen vor Saisonende. Nach der vermeidbaren 19:24 (13:16)-Niederlage beim TSV Haunstetten liegen die Miezen elf Spieltage vor Saisonende acht Zähler hinter dem rettenden Ufer. Mainz 05 konnte überraschend in Zwickau punkten (18:18) und vergrößerte den Abstand. Die Moselanerinnen bleiben Tabellenletzter. Trainerin Cristina Cabeza hadert vor allem mit der Anfangsviertelstunde. 

Müde, abgekämpft, vor allem aber enttäuscht und wütend landeten die Miezen nach ihrem Gastspiel in Haunstetten wieder in Trier und müssen sich erneut fragen lassen, warum man erneut mit einer Niederlage heimkehrte. „Haunstetten war nicht besser, wir haben es in der ersten Viertelstunde verpennt unsere Chancen konsequent zu nutzen“, sagte Trainerin Cristina Cabeza und ergänzte: „Wir brauchen uns dann nicht wundern, wenn wir erneut als Verlierer vom Platz gehen.“

In der Tat erspielten sich die Moselanerinnen gegen die aggressive Abwehr der Gastgeberinnen eine Vielzahl an Chancen, brachten diese aber nicht unter und so lagen die Miezen schnell 1:4 hinten (5.). Daran änderten auch die folgenden Treffer durch Joline Müller sowie Lucia Weibelova nichts. Bis auf die 1:0-Führung lagen die Moselanerinnen nicht einmal in Führung. Die Gastgeberinnen – vor der Begegnung mit fünf Niederlagen aus den vergangenen sechs Partien – lagen beständig mit bis zu drei Treffern in Front.

Zwar war die Cabeza-Sieben, bei denen Zivile Jurgutyte Mitte der ersten Halbzeit ihr Debüt für die Miezen feierte, immer wieder dran, schaffte es in den entscheidenden Phasen allerdings nicht auszugleichen. So lag der Tabellensechste zur Halbzeit mit 16:13 vorn und baute diese Führung bis zur 40. Minute auf komfortable fünf Treffer (19:14) aus. War in Halbzeit eins die Defensive das Sorgenkind, ging nach der Pause in der Offensive nicht mehr viel.

Cabeza reagierte mit einer Auszeit, die Wirkung zeigte: Drei Treffer durch Megane Vallet, Tina Welter sowie Weibelova und Trier war beim 17:19 (46.) wieder dran. „Und dann machen wir immer einen Fehler zu viel. In jeder wichtigen Phase schaffen wir es nicht mit Kopf und Verstand zu spielen. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Mannschaft“, monierte Cabeza, die mit ansehen musste, wie ihren Damen die Partie erneut entglitt.
Vor allem Rechtsaußen Sabrina Duschner war immer wieder Nutznießer des Trierer Offensivfestivals und am Ende mit acht Treffern erfolgreichste Werferin. Nach dem 17:19 erzielten die Miezen in der letzten Viertelstunde noch zwei magere Treffer, zu wenig um die keinesfalls überragenden Bayern in Bedrängnis zu bringen. Da Mainz 05 beim 18:18 in Zwickau punkten konnte, liegen die Moselanerinnen elf Spieltage vor Saisonende nun acht Zähler hinter dem rettenden Ufer. Das Unterfangen Klassenerhalt ist in weite Ferne gerückt.

EXTRA

Die Trierer Bundesliga-Handballerinnen sind kurz vor Transferschluss nochmal aktiv geworden und haben die litauische Nationalspielerin Zivile Jurgutyte bis Saisonende unter Vertrag genommen. Die 28 Jahre alte Rückraumspielerin kommt vom Bundesligisten Bietigheim, feierte bereits bei der 19:24-Niederlage in Haunstetten ihr Pflichtspieldebüt mit einem Treffer. Von der Spielmacherin erhoffen sich die Trierer Verantwortlichen vor allem in der Offensive einiges.

Jurgutyte

„Ihre Qualität auf der Spielmacherposition ist unbestritten und wir sind sehr froh, dass sich Zivile uns angeschlossen hat“, sagt MJC-Vorstand Jürgen Brech und ergänzt: „Es ist nicht einfach eine Spielerin ihres Formats zu bekommen, hier wollen wir uns auch bei Bietigheim für die problemlose Abwicklung bedanken.“ Der Kontakt zur Litauerin, die nach Bietigheim wechselte, kam über Eva Wortmann zustande, mit der Brech schon länger befreundet ist.

Vor ihrem Engagement in Bietigheim war die Spielmacherin vier Jahre in Frankreich aktiv und sammelte dort auch internationale Erfahrung. In Bietigheim bezeichneten die Verantwortlichen Jurgutyte nach ihrer Verpflichtung als „Schlüsselspielerin“, aufgrund eines Kreuzbandrisses verpasste die 28-Jährige allerdings eine komplette Spielzeit. „Sie hat einen sehr guten Eindruck gemacht und ich bin überzeugt, dass sie uns helfen wird“, sagt Brech. Trainerin Cristina Cabeza ist ebenfalls von den Qualitäten der Nationalspielerin überzeugt, macht aber auch deutlich, dass man keine Wunderdinge erwarten sollte: „Sie ist auf jeden Fall eine Verstärkung, allerdings hat sie lange nicht gespielt. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass Zivile uns schnell helfen wird“. Jurgutyte wird in Trier mit der Trikotnummer drei auflaufen.

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