Konjunkturumfrage: Gute Stimmung, aber viele Unsicherheitsfaktoren

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TRIER. Die rheinland-pfälzische Wirtschaft zeigt weiterhin Stärke. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage der vier Industrie- und Handelskammern (IHKs) im Land hervor. Die gute Lage ist vor allem auf den anhaltend starken privaten Konsum zurückzuführen.

Der IHK-Konjunkturklimaindikator, der Geschäftslage und -erwartungen der befragten Unternehmen zusammenfasst, verharrt unverändert bei 122 Punkten. Robert Lippmann, wirtschaftspolitischer Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz: „Die Wirtschaft im Land kann sich im Augenblick gegen die vielen geopolitischen und weltwirtschaftlichen Unsicherheiten zwar behaupten, eine weitere Beschleunigung der Wachstumsdynamik ist derzeit aber nicht zu erwarten.“ Vielmehr sei nach jetzigem Kenntnisstand von einem ähnlich soliden Wachstum wie im Vorjahr auszugehen. An der Umfrage hatten sich mehr als tausend Unternehmen beteiligt.

Größter Risikofaktor ist demnach die weitere Entwicklung der Inlandsnachfrage. „Die Unsicherheit über konkrete Lösungen bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise oder ein Aufflammen des internationalen Terrorismus könnten die Verbraucherstimmung abrupt eintrüben“, sagt Lippmann. Weiterhin blicken die Unternehmen auch mit Sorge auf die Weltkonjunktur. Lippmann: „Die anhaltende Wachstumskrise in den großen Schwellenländern China, Russland und Brasilien macht insbesondere dem heimischen Maschinen- und Anlagebau zu schaffen und könnte sich bereits mittelfristig als Wachstumsbremse für die Gesamtwirtschaft erweisen.“

Insgesamt blicken die Unternehmen jedoch optimistisch auf die weitere Entwicklung. „Immerhin jedes vierte Unternehmen rechnet für die kommenden zwölf Monate mit einem Anstieg der Geschäftstätigkeit“, sagt Robert Lippmann. Vor dem Hintergrund der anhaltend guten konjunkturellen Lage plant die rheinland-pfälzische Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf somit auch, zusätzliches Personal einzustellen. Größere Beschäftigungsimpulse sind aber der Umfrage nach nicht zu erwarten. Dennoch: „In Kombination mit steigenden Löhnen sowie einer geringen Inflation wird der stabile Arbeitsmarkt den privaten Konsum als zentrale Konjunkturstütze in der Region weiter festigen.“

Trotz der insgesamt anhaltend guten Stimmung sowie steigenden Geschäftserwartungen entwickelt sich die Investitionsneigung der heimischen Wirtschaft leicht rückläufig. „Leider fehlt es weiterhin an politischen Weichenstellungen, die Investitionen anregen könnten“, erläutert Lippmann.

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