Regionale Geschäftslage trotzt Krisen der Weltwirtschaft

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TRIER. Die regionalen Unternehmen sind für die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2016 positiv gestimmt. 26 Prozent der Befragten erwarten nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier bessere, 60 Prozent stabile und lediglich 14 Prozent schlechtere Geschäfte. Damit ist die Gruppe der Optimisten aktuell um zwölf Prozentpunkte größer als die der Pessimisten; im Herbst 2015 hatte der Unterschied nur zwei Prozentpunkte betragen. Diese Stimmungsaufhellung ist insbesondere auf bessere Geschäftserwartungen im Industrie- und Dienstleistungsbereich zurückzuführen.

Auch die aktuelle Geschäftslage präsentiert sich positiv: 41 Prozent der Befragten berichten von guten, weitere 51 Prozent von befriedigenden und nur acht Prozent von schlechten Geschäften. Vier von zehn regionalen Unternehmen haben im Jahresverlauf 2015 ihre Umsätze gesteigert, während nur jedes Fünfte Umsatzrückgänge verzeichnete. Auf Basis dieser Daten ist der IHK-Konjunkurindikator, in den die Unternehmensbewertungen zur aktuellen Geschäftslage und zu den Erwartungen für die kommenden zwölf Monate eingehen, leicht auf 122 Punkte gestiegen. Werte über 100 signalisieren ein positives Konjunkturklima. Die Angaben beruhen auf den Antworten von mehr als 180 regionalen Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungssektor, die insgesamt etwa 16 000 Mitarbeiter beschäftigen.

Die Investitionsneigung der hiesigen Betriebe ist nach Auskunft der IHK ebenfalls mit einem Pluszeichen versehen. In den kommenden zwölf Monaten wollen 27 Prozent der Befragten ihre Investitionen ausweiten und 55 Prozent sie konstant halten. Lediglich 18 Prozent planen, sie zurückzufahren. Gleichgerichtet dazu entwickeln sich die Beschäftigungspläne. 18 Prozent wollen mehr Personal einstellen, während nur jeder zehnte Betrieb fürchtet, sich von Mitarbeitern trennen zu müssen.

„Positiv überrascht haben uns die guten Rückmeldungen aus der Industrie. Angesichts der weltwirtschaftlichen Risiken wie der chinesischen Wachstumsschwäche, dem Zinsschritt der USA und dem instabilen Nahen Osten wäre auch eine Eintrübung des Konjunkturklimas möglich gewesen, doch das Gegenteil ist glücklicherweise eingetreten“, sagt IHK-Chefvolkswirt Matthias Schmitt. Ein Drittel der Industriebetriebe erwartet für den Jahresverlauf bessere Geschäfte, und nur 13 Prozent fürchten schlechtere Geschäftszahlen. Die Investitions- und Beschäftigungsplanungen sind ebenso mit einem recht deutlichen Pluszeichen versehen wie die Entwicklung der Auftragseingänge im vierten Quartal 2015. 35 Prozent der Befragten gehen zudem davon aus, im Jahresverlauf ihre Exporterlöse steigern zu können. Dem stehen lediglich 14 Prozent gegenüber, die Ausfuhrrückgänge befürchten. „Billiges Öl, stabile Binnennachfrage, niedrige Zinsen und eine exportfreundliche Entwicklung des Eurokurses geben der heimischen Industrie offenbar ausreichend Rückenwind, um mit den globalen Herausforderungen klar zu kommen“, sagt Matthias Schmitt.

Es gibt aber auch Wachstumsrisiken für die heimische Wirtschaft. „Fast die Hälfte aller Befragten nennt die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und den Fachkräftemangel als Gefahren für die Konjunktur. Hier besteht also dringender Handlungsbedarf – gerade auch der Politik -, um die regionale Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs zu halten“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Glockauer.

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