Hochschule Trier sieht erhebliche Potenziale in der Nationalparkentwicklung

0

TRIER. Seit den ersten Planungen zur Errichtung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald begleitet die Hochschule Trier insbesondere an ihrem Standort Umwelt-Campus Birkenfeld den Aufbau des Großschutzgebietes und die Entwicklungsplanungen zur Nationalparkregion.

Nach Einschätzung des Präsidenten der Hochschule, Prof. Norbert Kuhn, sind die Impulse und die Aufbruchsstimmung, die sich in zahlreichen Veranstaltungen rund um die Errichtung äußern, einmalig und zeugen von dem großen Potential für die Region: „Am Umwelt-Campus haben sich viele neue Kontakte ergeben, und der Nationalpark ist in Lehre und Forschung angekommen“. Zudem fänden hier fast im Wochentakt Vorträge, Diskussionsveranstaltungen oder auch Arbeitskreistreffen statt, „die von hoher Produktivität zeugen“, so der Präsident, der feststellt, dass man die Aufbruchsstimmung „regelrecht atmen“ könne.

Exemplarisch für die zahlreichen Aktivitäten der Hochschule nennt Kuhn ein neues Wahlpflichtfach zur Forschung und Entwicklung im Nationalpark, das Schneidern der modischen Trachten durch Studierende, die mittlerweile bis nach China hin Aufmerksamkeit erregt haben, sowie den Aufbau eines Forschungsservers zur Sammlung von Forschungsvorhaben rund um den Nationalpark. Laut Prof. Fischer-Stabel, der als Geoinformatiker diese Sammlung koordiniert, haben sich bereits diverse nationale und auch internationale Arbeitsgruppen für den neuen Nationalpark begeistert und Projekte begonnen. Auch eine neue Professur im Fachbereich Umweltplanung/Umwelttechnik mit dem Titel „Interdisziplinärer Umweltschutz“ werde sich mit Themen im Umfeld des Nationalparks beschäftigen. In Arbeit ist ebenfalls ein Antrag zur Bildung eines Umwelttechnikclusters der Großregion, mit Partnern aus dem Saarland, Frankreich, Belgien und Luxemburg. Deren Geschäftsstelle sei für den Umwelt-Campus vorgesehen – nicht zuletzt wegen der damit verbundenen guten Anbindung an den Nationalpark.

Über die Ausweisung des eigentlichen Nationalparkgebiets hinaus sieht die Hochschule erhebliche Potenziale für die Region. „Uns schwebt im Kontext des Nationalparks der Aufbau und die Erforschung einer ökologisch-nachhaltigen Modellregion vor, die für konkrete Zukunftsherausforderungen wie Energie, Mobilität, Demographie, Kommunikation, Gesundheit und Ernährung interdisziplinär Lösungen erforscht und entwickelt“, so Prof. Stefan Naumann vom Institut für Softwaresysteme. Nach seiner Einschätzung kann ein überregional sichtbares Alleinstellungsmerkmal wie die Kombination von integrativem Naturschutz und innovativer Regionalentwicklung das entscheidende Momentum sein, um einen solchen Prozess erfolgreich anzustoßen.

Eine wichtige Rolle soll dabei das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) spielen, das unter anderem bereits eine Zukunftswerkstatt zum Nationalpark organisiert hat. IfaS-Direktor Prof. Peter Heck hatte frühzeitig darauf hingewiesen, dass ein solcher Entwicklungsprozess neben öffentlicher Förderung auch weitere Finanzierungsinstrumente benötige. Der Aufbau einer Stiftung und auch das gemeinsame Erarbeiten eines regionalen Masterplans sind dabei Elemente, welche seitens der Hochschule aktiv vorangebracht werden können. So ist vorgesehen, ein geplantes Nationalpark-Fachsymposium des Freundeskreises Ende Februar fachlich und infrastrukturell zu unterstützen.

„Die Hochschule am Standort Umwelt-Campus Birkenfeld ist genau wie andere Einrichtungen und Unternehmen im Landkreis von einer positiven Entwicklung der Region abhängig“, so der Präsident abschließend. Die Einrichtung des Nationalparks biete hier herausragende Chancen, deren Umsetzung hoffentlich weiter von den Landesregierungen in Mainz und Saarbrücken aktiv unterstützt werde.

Vorheriger ArtikelOpernkrimi „Tosca“ feiert Premiere im Trierer Theater
Nächster ArtikelKonjunkturumfrage in der Region: Weitere Verluste im Weinexport

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.